Im Sommer darf der 27-Jährige wechseln.
Der beste Torschütze des VfL Sindelfingen wird ab sofort in die zweite Mannschaft versetzt.
Kann man es sich leisten, auf den besten Torschützen in dieser Saison zu verzichten? Beim VfL Sindelfingen anscheinend schon. Denn nach der Posse um die Ein- und Auswechslung von Endrit Syla samt verweigertem Handschlag gegenüber Trainer Roberto Klug beim jüngsten 1:0-Heimsieg gegen den SV Zimmern wurde das Tischtuch zwar wieder zusammengenäht. Ein gemeinsames Mahl wird es an diesem aber nicht mehr geben.
„Wir haben uns beidseitig und einvernehmlich geeinigt, dass sich unsere Wege trennen“, bestätigt der VfL-Coach auf Anfrage. „Endrit wird ab sofort bei der zweiten Mannschaft trainieren und spielen und nach dieser Runde den VfL verlassen.“ Böses Blut, das betonten beide Seiten, werde es nicht geben. „Wir gehen im Guten auseinander“, sagt Roberto Klug. Auch Endrit Syla bestätigt, dass man „nicht im Streit“ gehe, eine Zusammenarbeit unter diesen Umständen aber „schlichtweg nicht mehr möglich“ sei. Man brauche auch „nicht um den heißen Brei herumreden. Im Sommer geht meine Zeit beim VfL zu Ende.“
Dass ihm der nahende Abschied trotz des klärenden Gesprächs zu Beginn dieser Woche nicht leicht fallen werde, das weiß der 27-Jährige jetzt schon. „Schade, dass ich gehen muss. Schade, dass ich gehen will. Mir liegen die Jungs und das Team immer noch am Herzen und ich wünsche allen Beteiligten weiterhin alles Gute. Aber ich muss jetzt nach mir schauen.“ An Angeboten wird es dem Edeltechniker, der in seinen insgesamt sieben Jahren beim VfL sehr oft für die besonderen Momente im Sindelfinger Spiel verantwortlich war, wahrlich nicht mangeln.
„Es haben sich bereits einige Vereine gemeldet, in den nächsten Tagen werde ich meine Entscheidung kundtun, wohin es mich ziehen wird“, sagt Endrit Syla und freut sich, ab sofort bei der Reserve von Toni Anastasakis in der Kreisliga A2 auflaufen zu dürfen. „Ich habe einen guten Draht zu Toni. Bei ihm will ich den Spaß am Kicken zurückgewinnen und mich auch fit halten.“ Für die Landesligatruppe heißt das ab sofort, dass der mit acht Treffern beste Torschütze nicht mehr zur Verfügung steht.
Wie die Klug-Elf das Fehlen von Endrit Syla kompensieren wird, darf sie gleich am Samstag im Auswärtsspiel beim VfB Bösingen beweisen. „Wir konzentrieren uns ab sofort nur noch aufs Sportliche“, sagt Roberto Klug, wohl wissend, dass es die Aufgabe am Wochenende in sich hat. Denn Bösingen hat nach der Winterpause alle seine drei Spiele gewonnen, mit einer Tordifferenz von 12:1. „Das wird eine schöne Herausforderung für uns, vor allem auch, weil wir auf Naturrasen spielen werden.“ Die Trainingseinheiten unter der Woche lassen den VfL-Trainer trotzdem optimistisch in das Spiel gehen. „Die Jungs haben überragend trainiert, da war richtig Zug drin“, zeigte sich Roberto Klug begeistert. Nach dem Sieg in Zimmern will der Sindelfinger Coach im Hinblick auf den Kampf um Tabellenplatz zwei nun eine Serie ins Laufen bringen. Gut zu machen habe man darüber hinaus auch noch das unglücklich verlaufene Hinspiel.
„Eine Stunde lang hatten wir alles im Griff und lagen in Führung, am Ende aber mussten wir uns mit 1:3 geschlagen geben.“ Personell hat Roberto Klug wenig Grund zur Klage. Zwar fällt Stammtorwart Alexander Bachmann aufgrund einer Außenbanddehnung im Knie aus, Ersatzmann Maurice Zivny habe seine Sache gegen Zimmern aber sehr gut gemacht. „Maurice hat Ruhe und Souveränität ausgestrahlt und zu null gespielt.“ Zurückgemeldet haben sich auch VfL-Kapitän Nico Dittrich sowie Rechtsverteidiger Leon Tuksar, die auch beide wieder in die Startelf drängen. Anpfiff der Partie ist am Samstag um 15.30 Uhr. Außerdem spielen in der Landesliga: TV Darmsheim – SV Seedorf, TSV Ehningen – Young Boys Reutlingen, SC 04 Tuttlingen – SV Böblingen (alle Sonntag, 15 Uhr).
Bild: Gehen künftig getrennte Wege: VfL-Trainer Roberto Klug und Endrit Syla. Bild: photostampe.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online