28:25-Sieg gegen Mössingen.
Die HSG Böblingen/Sindelfingen bleibt in der Verbandsliga die Mannschaft der Rückrunde. Auch im neunten Rückrundenspiel ging die Mannschaft von Marco Cece nicht als Verlierer vom Platz und baute ihre imposante Serie im zweiten Saisonteil mit einem nie gefährdeten 28:25-Heimsieg gegen die Spvgg Mössingen auf nunmehr 15:3 Punkte aus.
„Unser Ziel ist es, die Rückrunde ohne Niederlage abzuschließen“, zeigte sich HSG-Trainer Marco Cece nach der Partie bestens gelaunt. Seine gute Stimmung hält bereits seit vielen Wochen an und trotzt dabei allen möglichen personellen Hiobsbotschaften. Auch der jüngste Ausfall von Johannes Hablizel, der sich vor einer Woche in Altensteig schwer an der Schulter verletzt hatte, bereitete Marco Cece sowie seinem Bruder und Co-Trainer Vito Cece keine schlaflosen Nächte. „So traurig das für den Spieler und uns Trainer auch ist, wir haben gelernt mit solchen Rückschlägen umzugehen.“
Jeder Spieler kennt seine Aufgaben
Dann wird kurzerhand einer der talentierten A-Junioren – gegen Mössingen feierte Arne Neuberger sein Verbandsligadebüt – hochgezogen, und schon ist die Lücke geschlossen. Leicht gemacht wird den Jugendspielern der Sprung in den Erwachsenenbereich, weil die HSG-Trainer einfachen, aber unglaublich klugen Handball spielen lassen. Jeder der Spieler kennt genau seine Aufgaben. Werden diese ausgeführt, ist der Teamerfolg programmiert.
Letztlich komme es nur noch auf das Zusammenspiel zwischen Torwart und Abwehr sowie dem Abschluss am anderen Ende des Feldes an. Während ersteres gegen Mössingen hervorragend klappte, erwischten die Hausherren in der Offensive einen gebrauchten Tag. „Wir hatten 56 Abschlüsse, machen aber nur 28 Tore“, monierte Marco Cece. Bei einem Sieg könne man über diese Statistik zwar lachend hinwegsehen. „Wenn wir aber den nächsten Schritt machen wollen, dann müssen wir uns im Abschluss deutlich verbessern.“
Denn abgesehen davon hatte der HSG-Coach auch wenig Grund zur Klage. Hinten aggressiv, vorne variabel und den Gegner immer wieder vor unlösbare Aufgaben stellend, schlugen die Hausherren von Beginn an ein hohes Tempo an. Bei einer 9:5-Führung nach 14 Minuten schienen die Bösis davonziehen zu können. Eine fünfminütige Schwächephase führte Mössingen bis zum 9:9-Ausgleich zurück ins Spiel.
Die Gäste wehrten sich nach Kräften, ohne ihren verletzten Spielmacher Ruben Gesk fehlte es aber an zündenden Ideen. Die gab es zuhauf auf der anderen Seite zu sehen, vor allem wieder ab der 25. Minute, als die HSG aus einem 12:12 eine 17:12-Pausenführung machte. Ein Kuriosum gab es noch kurz vor der Pausensirene. Marco Cece wähnte den Ball in den Händen eines seiner Spieler und legte seine grüne Auszeit-Karte auf den Tisch des Zeitnehmers. Da sich der Ball aber immer noch beim Gegner befand, folgten eine Verwarnung gegen den HSG-Coach sowie Siebenmeter für die Gäste. Simon Schleich scheiterte mit seinem Versuch aber am guten Kevin Gsell im Tor der Bösis.
Nach Wiederanpfiff wussten die Hausherren noch draufzulegen. Angeführt von Torjäger Marvin Seeger lag die HSG nach 36 Minuten bereits mit 20:13 vorne. Für die Gäste bahnte sich ein Debakel an. Dass es nicht dazu kam, hatten sich die Bösis letztlich selbst zuzuschreiben. Denn Angriff um Angriff brachten sich die Cece-Schützlinge gegenseitig in perfekte Abschlusspositionen, um dann häufig für enttäuschtes Raunen unter den rund 500 Zuschauern in der Böblinger Murkenbachhalle zu sorgen. „Wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen“, sagte Marco Cece.
Um den Sieg bangen musste der HSG-Coach trotzdem nicht. Der Vorsprung betrug immer mindestens vier Tore. In der Schlussphase ließen es seine Mannen dann etwas auslaufen, was die Gäste zur Ergebniskosmetik nutzten. Mit einer 25:28-Niederlage im Gepäck durften die Mössinger schließlich halbwegs erhobenen Hauptes die Halle verlassen. „Die Jungs haben gut gespielt, nur die Anzahl der Tore passt nicht“, sagte Marco Cece abschließend.
HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Maaß (beide im Tor); Schmitt (1 Tor), Staudenmaier (1), Urs Bonhage (4), Matti Spitzl (3), Tim Frommer (1), Raff (2/davon 1 Siebenmeter), Todt (3), Seeger (10), Neuberger, Lapp, Negler (3), Mikko Frommer
Bild: Voller Einsatz von Frederik Todt. Bild: photostampe.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online