Fußball: VfL Sindelfingen verliert 0:3 gegen Aalen

WFV-Pokal.

Oberligist VfR Aalen setzte sich vor 350 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz am Floschenstadion mit 3:0 beim Landesligisten VfL Sindelfingen durch.

Es war aus Sindelfinger Sicht sicherlich etwas Besonderes, zum Zweitrundenspiel im Württembergischen Verbandspokal den Titelverteidiger aus Aalen zu Gast zu haben, der sich eine Woche vor Beginn der Oberliga-Saison in der Endphase der Vorbereitung befindet. Ein Feuerwerk legten die Ostälbler vor 350 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz am Floschenstadion keineswegs hin, gewannen aber dennoch standesgemäß mit 3:0.

Als eine Viertelstunde gespielt war, durften sich die Sindelfinger Fans berechtigte Hoffnungen auf ein respektables Ergebnis machen. Die Anfangsoffensive des Regionalliga-Absteigers verpuffte schnell. Sollte der VfL etwas Respekt gehabt haben, so legte er diesen recht schnell ab und kam zwei Mal gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Doch in beiden Fällen hatte der Gegner zumindest ein Bein dazwischen. Die Aalener agierten im Passspiel noch etwas ungenau, die hohen Bälle wurden souverän abgewehrt.

„Die ersten beiden Tore kassierten wir zu einfach, das ärgert mich schon etwas“, monierte Trainer Roberto Klug nach der Partie. Womit er recht hatte: Die Gäste ließen in der 18. Minute das Bällchen laufen, der VfL schaute artig zu. Aus zentraler Position zog der VfR-Sechser Luigi Campagna, einer der beiden Neuzugänge der Stuttgarter Kickers, einfach mal ab. Gegen nicht allzu strammen, aber platzierten Schuss war VfL-Keeper Lars Pfeifer machtlos. Quasi im Gegenzug die wohl größte Chance der Sindelfinger, nach einer sehenswerten Stafette traf Andre Simao den Ball nicht richtig. „Da war mehr drin“, meinte Roberto Klug, der nur allzu gerne das 1:1 erlebt hätte. „Es wäre interessant zu sehen gewesen, ob wir etwas Unruhe stiften hätten können.“

Phasenweise auf Augenhöhe

Doch es kam anders: Gleich in der 24. Minute ließ der Favorit das 2:0 folgen. Eigentlich war die Szene schon entschärft, aber Benjamin Kindsvater ließ sich irgendwie das Leder nicht abnehmen. In der linken Strafraumhälfte mogelte er sich durch und bugsierte den Ball sehenswert in den Winkel. Später vereitelte Philipp Horny noch das Aalener 3:0, als er in höchster Not klärte. „Die letzte Viertelstunde gefiel mir gut, da hatten wir phasenweise sogar mehr Spielanteile“, sagte Roberto Klug, der auf einige Urlauber und Verletzte verzichten musste.

Auch in der zweiten Spielhälfte war es jetzt nicht so, dass sich der Favorit Torchancen am Fließband erspielte, jedoch war die Dominanz – wen wundert’s – unübersehbar. „Körperlich, taktisch und auf Grund der individuellen Klasse ist uns der Gegner natürlich überlegen, das ist immerhin ein ambitionierter Oberligist“, sagte Roberto Klug. Letztendlich zeigte er sich zufrieden, dass seine Mannschaft mit „guter Laufleistung und großem Engagement dagegen hielt“ und nur noch das 0:3 durch Lucas Torres Farias (54. Minute) zuließ. Als der Regen einsetzte, waren die Sindelfinger primär auf Ergebnissicherung aus, die Ostälbler agierten vor ihren 50 mitgereisten, stimmungsvollen Fans auch eher zurückhaltend.

Beim VfL gilt der Fokus nun weiter der Saisonvorbereitung, ehe es am 17. August beim Landesligaauftakt zum TSGV Waldstetten geht. Der VfR Aalen ist bereits am kommenden Samstag gegen den SSV Reutlingen in der Oberliga gefordert. Und spielt dann bald in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Schalke 04. „Mit diesem Gegner beschäftige ich mich aktuell noch nicht“, sagte VfR-Coach Petar Kosturkov, der vom Schiedsrichter die gelbe Karte vor die Nase gesetzt bekam. „Ich bin schon ein emotionaler Trainer, aber in dieser Szene habe ich mich lediglich über meine Spieler aufgeregt“, zeigte sich der zweifache bulgarische Nationalspieler verwundert. Die agierten seiner Meinung nach phasenweise etwas zu lässig. „Es hätten schon noch ein paar Tore herausspringen können“, meinte Kosturkov, „aber nach gestern 12 Minuten Kunstrasentraining war es auch nicht so einfach, gegen einen tiefstehenden Gegner durchzukommen.“

VfL Sindelfingen: Pfeifer, Schuckenböhmer, Simao, Behramaj (78. Schmidt), Kubitzsch (82. Biedma-Andrades), Dreshaj (58. Kasikci), Bakacs (62. Gamuzza), Horny, Weinhardt, Dittrich, Ademi.

Bild: Sindelfingens Albion Dreshaj (links) beim Zweikampf. Bild: photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online