Fußball: Der VfL Sindelfingen setzt in der neuen Saison auf einen größeren Kader

Das Durchschnittsalter liegt bei 22,8 Jahren.

Trainer Roberto Klug und seine Mannschaft sind heiß auf den Landesliga-Start am Samstag beim TSGV Waldstetten.

„Heiß wie Frittenfett“, wie es im Fußballjargon so treffend umschrieben wird, sei man hinsichtlich des ersten Punktspiels im Lager des VfL Sindelfingen. „Wir sehnen den Saisonstart förmlich herbei“, ist Roberto Klug gespannt, wie sich sein Team nach sechs intensiven Vorbereitungswochen am Samstag in der Auftaktpartie beim TSGV Waldstetten präsentieren wird. „Viel Gutes“ habe der Sindelfinger Coach in den vergangenen anderthalb Monaten von seiner Mannschaft gesehen. Zuletzt aber auch „weniger gute Dinge. In den letzten 14 Tagen waren sehr viele Spieler im Urlaub, sodass es personell nicht ganz so optimal war.“ Dennoch ist Roberto Klug mit der Saisonvorbereitung weitestgehend zufrieden. Der „weiche Umbruch“ – einige langjährige Stammkräfte verließen den Verein – sei vollzogen, die neuen Akteure haben sich eingefunden. „Die Jungs haben sich gegenseitig kennengelernt und sind eine Einheit geworden.“

Dieser Prozess sei aber noch lange nicht abgeschlossen, wie der VfL-Trainer weiter betont. „Bis wir eine funktionierende Mannschaft sein werden, wird noch die ein oder andere Woche vergehen.“ Nichtsdestotrotz stuft Roberto Klug sein Team als „absolut konkurrenzfähig“ ein. Das hätten auch die Testspiele, mehr noch die beiden Pokalpartien, eindrucksvoll unterstrichen. Dass in der zweiten Runde des Verbandspokals gegen den Oberligisten VfR Aalen Endstation war, sei „kein Beinbruch“ gewesen. Wie seine Elf dem ehemaligen Zweitligisten entgegentrat, daran fand der VfL-Coach viel Gefallen. „Wir hatten unsere Chancen, ein Klassenunterschied war nur selten zu erkennen.“

Die Vorzeichen sind dementsprechend positiv. Wohin der Weg die Sindelfinger aber führen wird, das kann auch Roberto Klug noch nicht genau sagen. „Stand jetzt interessiert mich das Endprodukt noch nicht. Mich treiben ganz andere Dinge um, zum Beispiel, dass wir die Balance finden zwischen einem größeren Ziel und der Art, wie wir Fußball spielen wollen.“ Die vielen dürftigen Auftritte in der vergangenen Runde sollen sich nicht mehr wiederholen. „Ich will wieder ins Tempo kommen, das ist uns letztes Jahr nur selten gelungen.“

Deshalb setze man nun auf einen größeren Kader. Zum einen, um den Konkurrenzkampf hochzuhalten. Andererseits aber auch, um während einer Verletzungsmisere nicht mehr mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen zu müssen. „Die Jungs aus der Zweiten haben das teilweise nicht schlecht gemacht, aber der Sprung von der Kreisliga A in die Spitzengruppe der Landesliga ist einfach zu hoch“, sagt Roberto Klug. Die Mischung aus erfahrenen Spielern und den jungen Neuzugängen sei nun „genau richtig. Wir haben ein Durchschnittsalter von 22,8 Jahren.“

Einige der Neuzugänge haben in den vergangenen Wochen dabei richtig Eindruck hinterlassen. So unter anderem der neue Abwehrchef Max Brendle, der vom Oberligisten FC Holzhausen in die Daimlerstadt wechselte, oder auch Bünyamin Bakacs, der von den Oberliga-Junioren der SV Böblingen den Weg zu seinem Heimatverein zurückfand. Oder auch der Magstadter Nils Beurenmeister, der gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Robin von den U19-Junioren des TuS Ergenzingen nach Sindelfingen wechselte. „Nils war nicht im Urlaub, was mir zeigt, dass er unbedingt einen Stammplatz haben will“, ist der VfL-Trainer begeistert von der Einstellung des 18-Jährigen.

Einen großen Schub in Sachen Motivation verleiht vor der am Samstag startenden Saison auch die nahende Rückkehr in das Floschenstadion. Am 15. September – das Spiel wurde um einen Tag verschoben – bittet der VfL Sindelfingen den GSV Maichingen zum Derby. „Wir freuen uns riesig, dass wir unsere Heimspiele bald wieder auf Naturrasen absolvieren können“, sagt Roberto Klug. Bis dahin wolle man so viele Punkte wie möglich sammeln, um die Euphorie hochzuhalten. „Das Feuer lodert sowohl bei mir als auch bei meinen Spielern.“

Abgänge

Alexander Bachmann (Hövelhofer SV), Bastian Bothner (Karriereende), Finn Edelmann (VfL Pfullingen), Jonathan Klotz (pausiert), Alper Kocas, Endrit Syla (beide GSV Maichingen), Noah Sautter (TSV Ehningen)

Zugänge

Artan Ademi (TSV Ehningen), Bünyamin Bakacs (SV Böblingen U19), Edison Behramaj (SF Gechingen), Nils Beurenmeister, Robin Beurenmeister, Metehan Maraslioglu (alle TuS Ergenzingen U19), Aaron Biedma-Andrades (GSV Maichingen), Max Brendle (FC Holzhausen), Lars Pfeifer (VfL Nagold U19), Phil Schmidt (SKV Rutesheim)

Bild: Sindelfingens Trainer Roberto Klug will vor der Eröffnung des Floschenstadions möglichst viele Punkte in der Landesliga holen. Bild: photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online