Max Brendle sieht wegen Meckerns die Ampelkarte.
Die Elf von Trainer Roberto Klug verpatzt den Start.
Mit einem Sieg gleich in die richtige Spur finden – das hatte sich der VfL Sindelfingen für den Punktspielauftakt beim TSGV Waldstetten vorgenommen. Mit einer 0:1-Niederlage im Gepäck musste sich das Team von Roberto Klug nach 90 Minuten aber auf die Heimreise machen. „Wir haben sehr viel Aufwand betrieben, haben es aber nicht geschafft, vorne die entscheidenden Lücken zu finden“, ärgerte sich der Sindelfinger Coach über eine „vollkommen unnötige Niederlage. Es war nicht alles schlecht heute, wir hatten viele gute Phasen. Die drei Punkte hat aber leider der Gegner behalten.“
Die Waldstettener hatte Roberto Klug noch am vergangenen Wochenende beobachtet, sich dabei ein Bild von der Robustheit des neuen Ligakonkurrenten gemacht. „Wir werden in den Zweikämpfen voll dagegenhalten müssen“, betonte der VfL-Coach noch im Vorfeld der Auftaktpartie. Doch genau das taten seine Mannen zu Beginn nur unzureichend. Die Sindelfinger ließen sich den Schneid abkaufen und bekamen dafür die schnelle Quittung präsentiert. In der 13. Minute erzielte Julius Bäumel das frühe 1:0 für die Hausherren. Zum Leidwesen von Roberto Klug. Der VfL-Trainer monierte einen „Ballverlust sowie zaghaftes Zweikampfverhalten. Darüber hinaus ist der Schuss auch noch abgefälscht.“
Diese Verkettung von unglücklichen Umständen sorgte somit gleich dafür, dass die Gäste mit dem Rücken zur Wand dastanden. Das Spiel der Klug-Elf blieb aber weiterhin behäbig. Die Sindelfinger hatten sogar Glück, dass die Hausherren nicht noch ein zweites Tor nachlegten, als Max Dudium in der 22. Minute nur den Pfosten traf. Erst in der 30. Minute tauchten die Gäste vor dem gegnerischen Tor auf, jedoch verzog Gianluca Gamuzza in aussichtsreicher Position. Trotz nun deutlich mehr Ballbesitz fand der VfL nicht den Durchbruch und versuchte es nur über Distanzschüsse von Tobias Kubitzsch, André Simao und erneut Gianluca Gamuzza.
Nach der Pause intensivierten die Gäste ihre Bemühungen und drängten auf den Ausgleich. Ganz nah dran war Felix Franke in der 48. Minute nach Vorlage von Artan Ademi, jedoch scheiterte der VfL-Stürmer am Außenpfosten. Ans Aluminium klatschte der Ball auch am anderen Ende des Spielfeldes, als Marc Heinzmann im Anschluss an eine Ecke nur die Oberkante der Latte traf. Das Spiel wogte nun hin und her und gewann deutlich an Fahrt. Das wiederum lag daran, dass der VfL deutlich mutiger und geradliniger nach vorne spielte, vor dem Tor aber weiterhin vom Pech verfolgt blieb. In der 57. Minute scheiterte Bünyamin Bakacs abermals am Pfosten. Den Abpraller konnte TSGV-Schlussmann Max Helmli sichern.
Langsam, aber sicher schwante auch Roberto Klug, dass dies eines der Spiele werden könnte, in welchem man tut und macht, es aber trotzdem nicht reichen würde. Genau genommen hatten sich die Waldstettener den Sieg am Ende aufgrund ihrer weiterhin guten Konterchancen aber auch verdient. So traf Kapitän Jonas Kleinmann in der 70. Minute auch nur den Pfosten. In den letzten zehn Minuten schließlich igelten sich die Hausherren aufgrund nachlassender Kräfte nur noch rund um den eigenen Strafraum ein. Doch all die Belagerung selbigen seitens der Sindelfinger brachte diesen nicht mehr den erhofften Ausgleichstreffer ein. Zu allem Überfluss holte sich Abwehrchef Max Brendle kurz vor Abpfiff wegen Meckerns auch noch die Gelb-Rote Karte ab. „Heute hat es einfach nicht sein sollen“, war Roberto Klug nach der Auftaktniederlage enttäuscht. „Wir hatten zu viele unglückliche Entscheidungen im Abschluss. Das müssen wir schleunigst verbessern.“
VfL Sindelfingen: Zivny, Kasikci, Schuckenböhmer, Brendle, Horny, Bakacs (65. Weinhardt), Gamuzza, Ademi (80. Biedma-Andrades), Kubitzsch (85. Molitor), Simao, Franke (59. Nils Beurenmeister)
Bild: Trainer Roberto Klug ist enttäuscht. Bild: Photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online