Leichtathletik: Luise Herrmann gewinnt die Bronzemedaille

Ein Protest mit Erfolg.

Die Hammerwerferin holt in Halle an der Saale das einzige Edelmetall bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften für den VfL Sindelfingen.

Nicht am gleichen Ort, dafür zeitgleich wurden in diesem Jahr die Deutschen Hallenmeisterschaften der Jugendlichen in Dortmund und die Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Halle an der Saale ausgetragen. Für die einzige Sindelfinger Medaille sorgte am Wochenende Hammerwerferin Luise Herrmann. Unter wahrhaftigen Winterwurf-Bedingungen bei eisigen Temperaturen und Schneefall ging es für sie in den Ring. „Ich hatte noch nie so kalte Winterwurfmeisterschaften. Es hat wahnsinnig geschneit und meine Füße waren richtig eisig“, so die Sportlerin. Doch Herrmann ließ sich davon nicht beeindrucken, im heimischen Floschenstadion hat sie in diesem Jahr auch schon die ein oder andere eisige Trainingseinheit erlebt. Sie zeigte eine starke Serie, ihre ersten drei Würfe landeten alle quasi im selben Loch bei gut 56 Metern, im Hammerwerfen fast schon kurios. „Nach dem dritten Mal 56 Meter war ich kurz genervt, aber so konstant muss man das ja auch erstmal auf die Kette bekommen.“

Zumal Luise Herrmann zuletzt mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und nach einigen Umstellungen nicht unbedingt selbstbewusst in den Wettkampf ging. Von Beginn an lag die Sindelfingerin auf Platz drei, daran änderte auch ihre Steigerung im vierten Durchgang auf 57,57 Meter nichts mehr. Über 60 Meter hat die 18-Jährige mit dem 4-Kilogramm-Hammer zwar schon geworfen, bei den vorherrschenden Bedingungen ist Luise Herrmann mit ihrer Bronzemedaille aber mehr als glücklich.

„Ich habe im Vorhinein gesagt, eine Medaille wäre schön. Der Plan ist ganz gut aufgegangen, deswegen bin ich sehr zufrieden.“ Im Diskuswurf eine Bank ist Laura Berger. Sie sorgte für das zweitbeste Resultat des Wochenendes. In der U20-Klasse steigerte sie ihre Bestmarke um zwei Meter auf 43,41 Meter und sicherte sich einen guten vierten Platz. Über verpasstes Edelmetall muss sich Berger indes nicht ärgern – die Drittplatzierte warf ihr Wettkampfgerät knapp fünf Meter weiter.

Außerdem im winterlichen Halle am Start war Helene Nomi Hirlinger, sie wurde im Hammerwurf der U18 mit 43,88 Metern Dreizehnte. In der Halle wurden zusätzlich zum Jugendprogramm auch der Meistertitel über die 3×800 Meter bei den Frauen vergeben. Das Sindelfinger Trio konnte hier kein Wort bei der Medaillenbergabe mitreden. Hanna Render, Clara Möll und Schlussläuferin Kim Bödi mühten sich zwar redlich, den Anschluss zu halten, um einen Podestplatz liefen sie aber nicht mit. Nach 6:49,75 Minuten brachte Bödi das Staffelholz als Fünfte ins Ziel. „Ich würde sagen, das ist ausbaufähig für den Sommer. Wir alle sind solide gelaufen, können das aber noch besser. Das machen wir dann in Hamburg im Sommer“, blickt Bödi auf die Freiluftsaison.

Für Spannung sorgten schon die engen Vorläufe über die 60-Meter-Hürden der U20. Mittendrin im zweiten Vorlauf war Nils Haumann. Als Fünfter kam er nach einem guten Rennen ins Ziel, bei einem Blick auf die Ergebnisliste wunderten sich aber die Sindelfinger Fans. Dem U20-Mann wurde Platz sieben mit einer deutlich schlechteren Zeit zugeschrieben. Ein Fehler, der nach einem Sindelfinger Protest schnell behoben war.

Bestleistung in 8,17 Sekunden.

So durfte sich Nils Haumann über eine neue persönliche Bestleistung mit 8,17 Sekunden freuen. Obendrauf gab es noch die Qualifikation für das Hürden-Halbfinale. Dort war dann aber mit Platz zwölf Endstation. Nach langen Jahren konnte der VfL Sindelfingen außerdem endlich wieder eine männliche U20-Staffel ins Rennen schicken. Nils Haumann, Luke Schmidt, Aaron Ott und Jan Sailer liefen in 1:35,39 Minuten auf Platz 19. Sage und schreibe acht Staffeln wurden in den Zeitendläufen disqualifiziert. Den Sindelfingern fehlte indes ihr schnellster Mann: Dmitrij Krom wäre auch über die 200 Meter und im Dreisprung am Start gewesen, musste aber verletzt verzichten.

Nicht zufrieden mit ihrem Wettkampf war Mara Dümmler. Die Stabhochspringerin ging schon geschwächt an den Start, doch das Einspringen stimmte optimistisch. „Im Wettkampf sind plötzlich alte Baustellen wieder aufgetaucht. Die Energieübertragung vom Anlauf auf den Stab hat nicht geklappt“, analysiert Trainer Leo Lohre. Viel Zeit zum Korrigieren blieb nicht. Die Springerinnen mussten bei hohen 3,40 Metern in den Wettkampf einsteigen, Dümmler überwand die Höhe im ersten Versuch.

Doch dann ging es gleich mit 3,55 Metern weiter. Hier scheiterte die Sindelfingerin drei Mal und war als Elfte ausgeschieden. „Es waren aus meiner Sicht technische Probleme, die höhere Höhe verhindert haben. Ich bin aber zuversichtlich für die Outdoor-Saison“, so Lohre. Zu einer neuen Bestleistung über die 60 Meter lief Pauline Zoll in ihrem Vorlauf. Die Sindelfingerin steigerte sich auf 7,74 Sekunden und landete bei ihren ersten Deutschen Meisterschaften auf Platz 32.

Bild: Luise Herrmenn durfte sich in Halle an der Saale mit 57, 57 Metern über die Bronzemedaille im Hamerwerfen freuen.

Bild: Hensel

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online