Erfolgreiche Sindelfinger Leichtathleten.
5000-Meter-Bronze für Emily Junginger. Tim Hofmann, Kurt Lauer und Alexander Stepanov schnappen sich Silber bei Deutschen Langstaffelmeisterschaften.
Gleich zwei Deutsche Meisterschaften wurden früh in der Saison in Hamburg ausgetragen. Am Samstag waren es die Deutschen Langstreckenmeisterschaften, am Sonntag die Deutschen Langstaffelmeisterschaften, die auf Hamburgs Jahnkampfbahn stattfanden.
Eine kleine Sindelfinger Mannschaft war in den Norden gereist und erkämpfte sich zwei Medaillen. Den Anfang machte am Samstag Emily Junginger über die 5000 Meter, eigentlich die Lieblingsdisziplin der 18-Jährigen. Doch das Rennen selbst lief nicht gerade rund. Schon gleich zu Beginn merkte die Sindelfingerin: Es wird ein schwieriges Rennen: „ Es war sehr sehr taktisch und unglaublich langsam. Es wollte aber auch niemand nach vorne und Tempo machen und ich habe auch nicht die Initiative ergriffen.“
Junginger wird kalt erwischt
Erst zwei Runden vor Schluss nahm der Wettkampf an Fahrt auf und die Sindelfingerin wurde kalt erwischt. „800 Meter vor dem Ziel ging es dann ab und ich habe es verpennt, richtig mitzugehen.“ So zogen zwei Konkurrentinnen schnellen Fußes davon und Junginger merkte zu spät, dass es an der Zeit gewesen wäre mitzusprinten. „Ich habe mich dann an Position drei positioniert und ein bisschen geschlafen, weil ich dachte ich kann das alles noch auflaufen, habe es aber nicht mehr geschafft, was im Nachhinein natürlich schade war“, ärgert sich Emily Junginger.
Die Sindelfingerin konnte ihre Konkurrentinnen nicht mehr einholen und stürmte nach 17:01,84 Minuten ins Ziel. So musste Junginger mit Bronze vorliebnehmen. Dabei stimmt ihre Form aktuell, gerade nach einem erfolgreichen Trainingslager in Südafrika. „Ich laufe im Training aktuell viel schneller als das. Es war einfach ein sehr taktisches Meisterschaftsrennen, womit ich nicht ganz so gut zurechtgekommen bin“, sagt sie selbstkritisch. Die Sindelfingerin weiß aber auch, es war das erste Rennen der Saison und sie wird sich noch weiter steigern können. „Ich muss erstmal wieder reinkommen. Ich hatte einen schwierigen Herbst und Winter mit Verletzungen, da ist einfach vieles nicht richtig gelaufen.“
Deutlich zufriedener war am Sonntag ein Sindelfinger Trio mit seiner Medaille. Tim Hofmann, Kurt Lauer und Alexander Stepanov wollten in der U23-Klasse über die 3×1.000 Meter ihren Vorjahrestriumph wiederholen. Startläufer Tim Hofmann hat seine Karriere aktuell eigentlich pausiert, die gute Form aus der Hallensaison wollte der Sindelfinger dann aber doch nutzen, um mit der starken Sindelfinger Staffel um die Medaillen mitzulaufen.
Bei starkem Hamburger Wind verworfen die Blau-Weißen schnell die eigentliche Taktik. „Unser Plan, alleine weg zu laufen ging nicht auf“, so Tim Hofmann. Stattdessen wollten sie lieber vom Windschatten anderer Läufer profitieren und hielten sich zurück. „Rückblickend hätte wir trotz Wind unseren Plan durchziehen sollen, dann wäre es hinten raus nicht so eng geworden, aber hinterher ist man immer schlauer“. Startläufer Hofmann orientierte sich dennoch in der Spitzengruppe und sorgte für ein hohes Tempo. In Führung liegend übergab er das Staffelholz an den Hindernisspezialisten Kurt Lauer, der sich gemeinsam mit zwei Konkurrenten vom Verfolgerfeld absetzte.
Auch über die zweiten 1.000 Meter leistete so ein Sindelfinger größtenteils die Führungs- und Tempoarbeit. Auf die letzten zweieinhalb Runden ging Alexander Stepanov an zweiter Stelle und schob sich 500 Meter vor dem Zieleinlauf in eine gute Position. Für ein Rennen der Mittelstreckenstaffel war das Feld ungewöhnlich dicht beisammen, doch 200 Meter vor dem Ziel ging Stepanov in Führung. Überraschend konnte der Münchner Tobias Tent auf der Zielgeraden aber das Spurtduell gewinnen und das Sindelfinger Trio wurde denkbar knapp in 7:30,00 Minuten Deutscher Vizemeister. „Der Münchner war einfach stärker, die haben das gut gemacht. Ich habe nicht die Körner gehabt und mein Gegner schon“, sagt Stepanov, der dennoch positiv auf das Rennen blickt. „Wir sind auch zufrieden mit Silber und ich bin stolz auf meine Mannschaft, das haben die anderen auch sehr gut gemacht.“
Auch über die 3×800 Meter der Frauen war ein Sindelfinger Trio am Start Clara Möll, Hanna Render und Kim Bödi wurden in einem topbesetzten Rennen gute Sechste und liefen nach 6:49,64 Minuten ins Ziel. Vom Vortag der Langstreckenmeisterschaften bleibt noch der dreizehnte Platz von Tobias Prater im Männerrennen über die 10.000 Meter-Strecke in 30:06,60 Minuten zu erwähnen.
Bild: Erfolgstrio des VfL Sindelfingen (von links): Tim Hofmann, Alexander Stepanov und Kurt Lauer.
Bild: Ralf Görlitz
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online