Tennis: VfL-Tennisdamen sind im Soll

2. Bundesliga

Nach fünf von sieben Spieltagen stehen die Sindelfingerinnen auf einem Nichtabstiegsplatz. Wegweisendes Duell am Freitag gegen TK Grün-Weiss Mannheim.

Dank eines 6:3-Erfolgs beim Tennisteam Manching stehen die Damen des VfL Sindelfingen nach fünf von sieben Spieltagen in der 2. Bundesliga Gruppe Süd aktuell auf einem Nichtabstiegsplatz. Diesen zweiten Teamerfolg bezeichnet Marco Beetz, der sportliche Leiter der VfL-Damen, als „Must-Win“. Gleichwohl ist der Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern, selbst ein weiterer Tagessieg könnte am Ende nicht reichen, je nachdem, wie viele Teams aus dem Süden aus der Ersten Bundesliga absteigen. Dort nämlich hoffen mit dem TEC Waldau Stuttgart und Luitpoldpark München noch zwei Spitzenteams auf ein glückliches Saisonende.

Die Bedingungen am Pfingstsamstag in Manching waren für ein Freilufttennisspiel schwierig. Regen, Wind und schwere nasse Plätze beeinträchtigten den Spieltag. Das Ausweichen in eine Tennishalle, zu der man rund zehn Kilometer nach Ingolstadt hätte fahren müssen, weil Manching über keine eigene Halle verfügt, standen im Raum. „Das wäre allein vom Handling noch mal eine ganz andere Nummer gewesen“, sagt Marco Beetz.

Auf den Platz geschickt hat er exakt jene Spielerinnen, die den VfL zum Saisonauftakt gegen Regensburg zum 5:4 geführt hatten. Schlüsselspiele waren dabei die im Match-Tiebreak gewonnenen Einzel von Natalia Siedliska und Anna Ceuca. Beide hatten ihre ersten Sätze zunächst sicher mit 6:2 gewonnen, dann aber doch den Satzausgleich hinnehmen müssen. „Dann aber waren sie mit einer super Nervenstärke wieder voll da, spielten in den Match-Tiebreaks schnell eine komfortable Führung heraus, die ein Spiel auf Messers Schneide vermeiden half“, schildert Marco Beetz die spannenden Momente beim sich am Ende doch noch nach knappem Schlussentscheid anhörenden 10:8 von Siedliska und 10:7 von Ceuca.

5:1 nach den Einzeln

Zusammen mit den Einzelpunkten von Barbora Palicova (WTA 189), Gabriela Knutson (WTA 202, Sieg nach 4:1-Führung nach Aufgabe) und Chantal Sauvant (WTA 659) stand Sindelfingen damit nach den Einzeln mit 5:1 Punkten bereits als Tagessieger fest. „Die Manchinger Mannschaft hat den vermutlich deutlich geringsten Etat aller Teams in unserer Gruppe, und sie haben auch nicht so große Möglichkeiten, für die verbleibenden Spieltage“, merkt Marco Beetz an. Die Doppel spielte man aufgrund der Wetterbedingungen nicht mehr aus, im Spielbericht wurde ein Endstand von 6:3 für Sindelfingen notiert.

Beim Spiel am Pfingstmontag beim Tabellenführer Heidelberger Tennisclub, mit 135 Jahren einer der ältesten Tennisvereine in Deutschland, stand die kürzlich noch in der Quali der French-Open angetretene Barbora Palicova nicht zur Verfügung. Für sie rückte Louanne Djafari nach. Auch wenn er Heidelberg zum Saisonbeginn noch nicht als Aufstiegsfavoriten eingeschätzt hatte, so ist Marco Beetz überzeugt, dass diese Mannschaft am Ende das Rennen machen dürfte. „Mich hat auch die Kulisse und der Support von rund 300 Zuschauern auf den im Jahr 2000 in die Neckarauen verlegten Plätze begeistert. Wenn sie gegen Regenburg und im noch ausstehenden Spitzenspiel gegen Vaihingen/Rohr keine Faxen machen, wären sie für mich ein verdienter Aufsteiger. Sie haben eine Reihe sehr starker Spielerinnen – und einen Flow wie wir, als wir in die Bundesliga aufgestiegen sind“, so Beetz.

Insgeheim hatte er sich für den VfL wenigstens zwei Einzelpunkte erhofft, gereicht hat es am Ende nicht mal zu einem einzigen Satz. „Mit Mariella Thamm haben sie auch eine Spielerin, die für mich das Potenzial für die Top 100 hat“, so Beetz. Das Spitzeneinzel gegen Gabriela Knutson gewann die aktuell noch 15-jährige aus dem Porsche Talent Team Deutschland 6:4, 6:1. Sauvant/Siedliska holten noch einen Ehrenpunkt zum 1:8.

Für das wichtige Heimspiel diesen Freitag (13. Juni) um 13 Uhr gegen den bislang sieglosen TK Grün-Weiss Mannheim hofft Beetz, wieder auf die bei den beiden Teamsiegen gegen Regensburg und Manching eingesetzten Spielerinnen bauen zu dürfen: „Es wird ein für unseren Klassenerhalt sehr wichtiges Spiel sein, mehr noch, als wir im Vergleich zu den ebenfalls noch gegen den Abstieg kämpfenden Teams aus Regensburg und Manching die schlechtere Matchpunktebilanz haben.“ Am Sonntag (15. Juni) geht’s dann zum Abschluss der Zweiten Liga noch nach Eschborn gegen ein Team, das im Mittelfeld der Tabelle gefestigt ist. Was unter Umständen sogar ein Vorteil für Sindelfingen sein könnte.

 

Bild: Kathleen Kanev und die Zweitliga-Tennis-Damen des VfL Sindelfingen sind am Freitag gegen Mannheim und am Sonntag in Eschborn gefordert.

Bild: photostampe

Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online