VfL-Stabhochspringerin.
Jugend-Leichtathletik-DM in Bochum-Wattenscheid. Mit beachtlichen 3,85 Metern sichert sich die Stabhochspringerin des VfL Sindelfingen den U18-Titelgewinn.
Mit diesem Deutschen Meistertitel hätte beim VfL Sindelfingen wohl niemand gerechnet: Die Blau-Weißen haben die Deutsche U18-Meisterin im Stabhochsprung in ihren Reihen. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid wuchs Mara Dümmler über sich hinaus und sicherte sich mit 3,85 Metern die Goldmedaille. Für weitere Top-Platzierungen sorgten Luise Herrmann und Emily Junginger.
Schon am Freitag wurden im frisch renovierten Lohrheide-Stadion in Bochum-Wattenscheid die ersten Medaillen vergeben, lange war aber nicht klar, dass eine Sindelfingerin danach greifen würde. Mara Dümmler kam zwar gut in ihren Stabhochsprung-Wettkampf, ließ ihren Trainer Leo Lohre zwischendurch aber zittern, auch wenn die Bedingungen mit angenehmen Temperaturen und leichtem Rückenwind sehr gut waren. Für den Sprung über 3,65 Meter benötigte die Sportlerin nämlich alle drei Versuche. „Bei 3,65 Metern stand es kurz vor der Kippe, ob Medaille oder Platz sechs. Es war schon sehr emotional bei mir auf der Tribüne, ich habe mich wirklich riesig gefreut“, so Leo Lohre. Eine Höhe später ging es schon um die Medaillenentscheidung.
„Vor dem dritten Versuch über 3,75 wusste ich, dass wenn ich es schaffe, ich eine Medaille sicher habe und genau das wollte ich. Als ich dann drüber gesprungen bin war ich so gut drauf, dass die 3,85 Meter gleich im zweiten Versuch gingen“, erinnert sich Mara Dümmler.
Voller Fokus
„Sie hat in den entscheidenden Momenten alles zusammenbekommen. Sie hat sich voll konzentriert, der Anlauf war genial und den Sprung hat sie wie geübt durchgezogen. Ich bin einfach nur mega happy über das was sie vollbracht hat“, so Lohre weiter. Er konnte seinem Schützling dabei zuschauen, wie sie zuerst im dritten Versuch über 3,75 Meter flog und dann mit ihrem Flug über 3,85 Meter den Sack zumachte. „Mara hat das ausgezeichnet gemacht, die Steigerung war überfällig. Sie hat die ganze Saison sehr stabile Leistungen im Wettkampf gezeigt, aber es hat immer der Ausreißer nach oben gefehlt. Jetzt hat alles zusammengepasst.“
Die frischgebackene Deutsche Meisterin kann ihren Erfolg noch gar nicht fassen. „Mir bedeutet der Titel sehr viel und ich freue mich riesig darüber.“ Weil die Steigerung zu spät in der Saison kam, verpasst Mara Dümmler allerdings das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) zu dem die Deutsche Nationalmannschaft nur eine Teilnehmerin pro Disziplin senden darf. „Dass ich nicht zu EYOF kann ist schade, aber ich bin nicht unglücklich deshalb. Nachdem der Quali- Wettkampf so schlecht lief, habe ich mir gesagt: Wenn ich schon nicht zu EYOF fahre, dann werde ich halt Deutsche Meisterin und genau das hab ich gemacht.“
Im Hammerwurf der U20 hatte Luise Herrmann Außenseiter-Chancen auf das U20-EM-Ticket. Auf Platz vier der Meldeliste gesetzt, konnte Herrmann ihre Position nicht verbessern, auch wenn sie gleich im zweiten Versuch ihren Hammer auf 58,66 Meter schleuderte. Über die 60-Meter-Marke, die die Sindelfingerin schon mehrfach übertroffen hatte, kam Luise Herrmann aber nicht hinaus. So landete sie in einem engen Wettkampf auf dem undankbaren vierten Platz. Die Siegerin warf nur fünf Meter weiter.
Ebenfalls Platz vier ging an Emily Junginger. Die Langstreckenläuferin war holprig in die Saison gestartet und konnte über die 3000 Meter nicht um die Medaillen mitlaufen. Das lag auch an dem hohen Anfangstempo, das ihre Konkurrentinnen mit dem Startschuss an den Tag legten. Schon nach einer Runde hatten die drei Führenden eine deutliche Lücke zum Rest des Feldes gerissen. Auf der Lauerposition dahinter lief Emily Junginger. Sie zeigte ein konstantes Rennen, kam aber nie an das Trio vor ihr heran. In 9:50,35 Minuten lief die Sindelfingerin ungefährdet auf Rang vier. „Emily hat leider die EM-Norm verpasst. Es war durch Verletzungen im Winter ein schwieriges Jahr bei ihr. Nächstes Jahr wird sie aber wieder voll angreifen“, ist sich Trainer Bastian Franz sicher.
Eine persönliche Bestleistung im Diskuswurf erzielte Laura Berger. Sie schleuderte ihren Diskus auf 43,93 Meter und landete damit auf Platz acht.
Auf Platz sechs lief die U20-Staffel der Sindelfinger. Florian Reichl, Nils Haumann, Dimitrij Krom und Luke Schmidt zeigten ein gutes Rennen und waren über die 4×100 Meter 41,82 Sekunden schnell unterwegs.
Für einen Achtungserfolg über die 1500 Meter der männlichen U18 sorgte Dominik Wiedenmann. Er blieb im Meisterschaftsrennen nicht weit weg von seiner Bestzeit und wurde in 4:09,54 Minuten als jüngerer U18-Jahrgang Sechster.
Bei ihren ersten Deutschen Freiluft-Meisterschaften erreichte Sprinterin Pauline Zoll über die 100 Meter das Halbfinale, nachdem sie im Vorlauf 12,17 Sekunden schnell gelaufen war. In Halbfinale drei war aber, mit exakt derselben Zeit Schluss. Ihr großes Ziel, die 12-Sekunden-Marke zu knacken erreichte die Sindelfingerin damit nicht, darf aber stolz auf ihr Ergebnis sein.
Bis ins B-Finale über die 200 Meter der U18 lief Dimitrij Krom. Im Halbfinale war er 22.41 Sekunden schnell. Im B-Finale ging er allerdings nicht an den Start.
Bild: Mara Dümmler vom VfL Sindelfingen ist neue Deutsche U18-Meisterin im Stabhochsprung.
Bild: Ralf Görlitz
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online