Die höchste Pleite der Saison.
Schwere Zeiten für die Blau-Weißen in der Fußball-Landesliga
Die Fans des VfL Sindelfingen dürfen sich ernsthafte Sorgen um ihren Herzensverein machen! Nach dem 0:6-Offenbarungseid gegen den bis dato punktgleichen MTV Stuttgart sind die Daimlerstädter endgültig im Landesliga-Abstiegskampf angekommen. „Wenn man so verteidigt, wie wir es heute getan haben, wird man in dieser Liga nicht bestehen können“, war Maik Schütt nach dem Schlusspfiff sichtlich gezeichnet.
Rückstand nach zwei Minuten
Vor allem in der ersten halben Stunde wähnte sich der Sindelfinger Trainer im falschen Film. Egal, was auf das Tor seiner Mannschaft auch zukam, es zappelte dann auch in den Maschen. Nach nicht einmal zwei Minuten zog Mertcan Özocak aus 25 Metern ab, im Torwinkel schlug der Ball unhaltbar ein – 0:1. All die Pläne des VfL waren damit bereits über den Haufen geworfen. Schlimmer noch: Das frühe Gegentor lähmte die Hausherren vor allem im Spiel gegen den Ball. „Es war kein Füreinander zu erkennen, wir sind erst gar nicht in die Zweikämpfe gekommen, um sie überhaupt für uns entscheiden zu können“, stellte Maik Schütt ernüchternd fest.
Dass er überhaupt immer wieder die Grundtugenden von seinen Schützlingen einfordern muss, stellt für den VfL-Coach das größte all der vielen Probleme dar. „Kein Herz, keine Leidenschaft, ich habe so viele Fragezeichen.“ Nichtsdestotrotz übernahm Maik Schütt „volle Verantwortung“ für die desolate Vorstellung seiner Mannschaft, kündigte aber auch personelle Veränderungen für das kommende Spiel – das Derby beim GSV Maichingen – an. „Jeder Spieler muss sich selbst hinterfragen, ob er hier alles reinwirft, um erfolgreich zu sein.“
In den ersten 45 Minuten war eine Gegenwehr definitiv nicht vorhanden. Die Stuttgarter spazierten förmlich durch das nicht vorhandene Mittelfeld des VfL und lagen nach einem Doppelpack von Raphael Hahn (21./28.) sowie einem unglücklichen Eigentor von VfL-Schlussmann Alexander Bachmann (27.) zur Pause mit 4:0 in Führung. Maik Schütt reagierte zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die Arbeitsverweigerung einiger seiner Spieler und brachte in Aaron Biedma-Andrades und Tahir Bahadir zwei frische Kräfte. Leider war das Kind aus Sindelfinger Sicht da schon längst in den Brunnen gefallen.
Aufbäumen nach der Pause
Dennoch war nach Wiederanpfiff zumindest ein Aufbäumen gegen die kaum noch abzuwendende Niederlage zu erkennen, aber der Reihe nach vergaben André Simao, Gianluca Gamuzza oder Tahir Bahadir allerbeste Möglichkeiten. Anschauungsunterricht in Sachen Durchschlagskraft bekamen die Sindelfinger vom MTV, der durch Michel-Angelo Triantafillou (72.) sowie Raphael Hahn (80.) noch das halbe Dutzend voll machte.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Schuckenböhmer (61. Horny), Dittrich, Brendle (76. Minute Maraslioglu), Felix Dreher (Minute 13. Kotecki), Molitor (46. Minute Biedma-Andrades), Kubitzsch, Bakacs, Ademi, Gamuzza, Simao
Bild: In dieser Szene schlägt es zum fünften Mal im Sindelfinger Kasten ein.
Bild: photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online