Handball: „Es wird Zeit, dass es losgeht“

Quelle: SZ/BZ-Online
Die Handballabteilung der HSG Böblingen/Sindelfingen will mit dem neuen Trainer Volker Blumenschein nach oben. Mit dem langjährigen Drittliga-Trainer des TSB Horkheim und des TV Oppenweiler, der darüber hinaus früher bei der SV Böblingen als Spieler und beim VfL Sindelfingen als Spielertrainer aktiv war, peilen die HSG-Handballer mittelfristig die Baden-Württemberg-Oberliga an. Die ganz harten Wochen der Vorbereitung sind vorbei, jetzt geht es an den Feinschliff.
Die erste Saison steht noch unter dem Motto „Beobachtungsphase“, sagt Volker Blumenschein.
„Es geht für uns in erster Linie um Entwicklungsarbeit, das heißt, wir wollen jeden Spieler individuell fördern.“ Wöchentlich, von Spiel zu Spiel, will der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen Verbesserungen sehen. „Nach ungefähr zehn Spielen sehen wir, wohin uns dieser Weg führen kann.“ Deshalb will der 48-Jährige auch keine bestimmte Abschlussplatzierung als Ziel ausgeben. Noch nicht. Sicher ist sich Volker Blumenschein aber, dass seine Mannschaft nicht in Abstiegsnöte geraten wird: „Dafür haben wir zu viel Klasse.“
Der Kader wurde im Vergleich zur Vorsaison nicht verstärkt. „Bewusst“, wie Volker Blumenschein betont. „Wir wollen den eigenen Jugendspielern und einigen Akteuren aus der zweiten Mannschaft die Möglichkeit geben, sich zu zeigen.“ Externe Zugänge gibt es nicht. Dafür verließen mit den Routiniers Markus Martinewsky, Marc Schenker sowie Malte Blume drei gestandene Landesligaspieler die HSG Böblingen/Sindelfingen. Dass man bei der HSG ohne Verstärkungen von außerhalb in die Saison geht, soll aber nur eine Ausnahme bleiben. „Nächstes Jahr werden wir uns um frisches Blut bemühen.“
Dafür gilt es Strukturen zu schaffen. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich peilt man bei der HSG die nächste Stufe an. „Wenn wir in zwei, drei Jahren in die Württemberg-Liga hoch wollen, dann reichen die jetzigen finanziellen Mittel dafür definitiv nicht aus“, so Volker Blumenschein, der in Böblingen und Sindelfingen riesiges Potenzial sieht. „Ich kenne keinen Standort im großen Umkreis, der diese Voraussetzungen bietet. Wenn zwei Städte mit etwa 110 000 Einwohnern gemeinsam Handball betreiben, dann muss mehr möglich sein.“ Guter Hoffnung sei man im Verein, dass ehemalige Sponsoren wieder die Attraktivität des hiesigen Handballs erkennen. „Wir wollen diesen Sponsoren zeigen, dass hier sehr gut gearbeitet wird, und sie überzeugen, wieder zu uns zurückzukommen“, sagt der HSG-Coach. Das Konzept dafür stehe längst.
Parallel dazu soll auch das Sportliche nicht zu kurz kommen. Viel wurde in der Vorbereitung gearbeitet und dabei einiges verändert. „Wir haben ein für die Mannschaft viel besseres System einstudiert“, verspricht Volker Blumenschein einen ganz neuen Handball. Als Seitenhieb auf seine Vorgänger im Traineramt bei der HSG will der 48-Jährige das aber nicht verstanden wissen: „Das hat damit nichts zu tun, aber die Trainingsbeteiligung war überragend, sodass auch ich als Trainer viel besser arbeiten konnte.“
Neben dem neuen System baut Volker Blumenschein auch auf nun weit flexiblere Akteure. „Wir haben die Spieler auf ganz neuen Positionen eingesetzt, sind dadurch viel schwerer auszurechnen.“ Darüber hinaus will der HSG-Trainer einen modernen Handball spielen lassen: „Sieben gegen sechs haben wir drauf.“ Die Lust auf die neue Runde ist sowohl im Trainerteam – Volker Blumenschein wird von Torsten Merlitz und Torwarttrainer Michael Haushahn unterstützt – als auch im Lager der Spieler groß. „Es wird Zeit, dass es losgeht“, freut sich der HSG-Coach auf den Saisonstart in zwei Wochen.
Die ersten fünf Spiele
17. September: VfL Pfullingen II – HSG BB/Sifi
24. September: HSG BB/Sifi – SG Ober-/Unterhausen
3. Oktober: HSG Fridingen/Mülheim – HSG BB/Sifi
8. Oktober: HSG BB/Sifi – SG H2Ku
15. Oktober: TG Schwenningen – HSG BB/Sifi
Konzentriert bei der Sache: Trainer Volker Blumenschein (Mitte) gibt seit dieser Saison die Richtung bei den Landesliga-Handballern der HSG Böblingen/Sindelfingen vor. Bild: Zvizdiç
 
Von unserem Mitarbeiter Edip Zvizdiç