Leichtathletik: Sindelfinger mit schnellen Beinen

Quelle: SZ-BZ Online
Die Leichtathleten des VfL Sindelfingen zeigen sich in guter Verfassung. Bei der langen Laufnacht in Karlsruhe fielen die Bestleistungen reihenweise. Sämtliche VfL-Athleten, die der Jugendklasse angehören, brachten eine neue Bestmarke mit nach Hause. Die stärkste Leistung zeigte Leonard Baranski. Der Nachwuchs-Mann war über die 800-Meter-Strecke am Start. Die Zeitmessanlage blieb bei starken 1:58,48 Minuten stehen. „Er hat viel riskiert und ist die ersten 400 Meter etwas zu schnell angegangen. Er kann sicherlich noch schneller, wenn er etwas ruhiger angeht“, sagt Trainer Harald Olbrich. Auch Baranski selbst ist mit seinem Wettkampf hochzufrieden. „Der Wettkampf hat mir gezeigt: Es geht voran.
Ich denke aber, dass da dieses Jahr noch viel Luft nach oben ist. Ich will noch an die 1:56 Minuten herankommen und mich für die deutschen Jugendmeisterschaften qualifizieren.“
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Ebenfalls noch der U20 gehört Konrad Schönberger an. Er war über die zwei Stadionrunden in 2:04,05 Minuten so schnell wie noch nie. Bei der männlichen Jugend U18 war Justus Gaude 2:09,13 Minuten schnell und belegte Platz drei. Sechster wurde Maximilian Frohnmüller in 2:17,33 Minuten. „Die Jugend hat ein richtiges Feuerwerk gezündet“, so Olbrich stolz.
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Auch in der Frauenklasse setzte sich die Erfolgsserie fort. Anna Becker stürmte über die 1500 Meter zu einer neuen Bestzeit und erfüllte sich den großen Traum von den deutschen Meisterschaften. Nach einer tollen Schlussrunde lief sie nach 4:29,46 Minuten ins Ziel.
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Erik Franz lief zu einer neuen Bestzeit über die 800 Meter. Er ging seinen Wettkampf offensiv an und siegte in 1:54,34 Minuten. In einem weiteren 800-Meter-Lauf der Männer trugen sich Bastian Franz mit 1:54,15 Minuten und Jonas Kolzau mit 1:58,83 Minuten in die Ergebnisliste ein. Einzig Patrick Oehler agierte in Karlsruhe verhalten und reihte sich im gut besetzten Männerfeld auf Platz sechs ein. Für ihn wurden 1:49,51 Minuten gestoppt. Mit diesem ersten 800-Meter-Ergebnis darf Oehler trotzdem zufrieden sein.
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Die Halleschen Werfertage gehören seit jeher dem Terminkalender der Sindelfinger Wurf-Asse an. Auch in diesem Jahr waren die Blau-Weißen mit drei Vertretern am Start. Tobias Dahm hat inzwischen seinen Platz in der deutschen Spitze gefestigt und das stellte er auch am Samstag unter Beweis, ärgerlich ist für ihn aber: Noch immer ist keiner seiner Stöße unter freiem Himmel über die 20-Meter-Marke geflogen. Auch in Halle an der Saale wurde es nichts mit dem erhofften Befreiungsschlag. Im dritten Versuch landete das Wettkampfgerät bei seiner Tagesbestweite von 19,77 Metern. Weiter stießen nur der Pole Konrad Bukowiecki und David Storl. „Mit meiner Weite bin ich leider überhaupt nicht zufrieden. Es ist einfach der Wurm drin“, sagt Tobias Dahm.
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Auch nicht wirklich zufrieden wollte Simon Bayer sein. Er wurde in der Riege B Vierter und beförderte seine Kugel im letzten Versuch auf 17,68 Meter. Damit blieb er nur zwei Zentimeter unter seiner aktuellen Bestleistung, peilt aber die achtzehn Meter an. Michael Salzer ging im Diskuswurf an den Start und wurde mit 58,73 Metern Vierter der Riege B.
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Am Sonntag waren drei Sindelfinger in Flieden am Start. Die Schützlinge von Trainer Sebastian Marcard überzeugten, nachdem die letzten Wettkampfergebnisse eher vom Winde verweht worden waren. Ein starkes Ergebnis zeigte Langhürdensprinter Yannik Frers. Beim Meeting in Pliezhausen war er gestürzt, in Ellwangen stieg er über seine Spezialdisziplin ein und hatte unter dem schlechten Wetter zu leiden. In Flieden dann endlich folgte ein guter Lauf. Frers steigerte sich deutlich auf gute 53,68 Sekunden über die 400-Meter-Hürden. „Somit hat er die beiden Qualifikationen für die deutschen Meisterschaften der U23 und der Aktiven in Kassel locker und frühzeitig abgehakt“, sagt Trainer Marcard zufrieden. „Wir trainieren nun noch mal gut für zehn Tage und in Stuttgart bei den baden-württembergischen Meisterschaften wird dann die Bestleistung angegriffen“, plant Marcard weiter.
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Auch die Kurzsprinter waren schnell unterwegs. Romed Guischard knackte seine Bestleistung über die 100-Meter-Strecke und schaffte es, mit 10,58 Sekunden die Norm für die deutschen Meisterschaften zu unterbieten. Carsten Theurer blieb mit 10,81 Sekunden knapp über seiner Bestleistung.
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Ebenfalls ins Wettkampfgeschehen griff Hürdensprinterin Nadine Hildebrand ein. Sie war bei der IAAF World Challenge in Hengelo am Start. Nach zwanzig Monaten war sie erstmals wieder über die 100-Meter-Hürden-Strecke unterwegs. Im Vorlauf lief Hildebrand 13,04 Sekunden schnell. Im Endlauf blieb sie ähnlich konstant und war nach 13,05 Sekunden als Dritte hinter Phylicia George und Cindy Roleder, die mit 12,98 Sekunden die Olympianorm knackte, im Ziel. „Endlich mal wieder Wettkampfsachen. 13,04 Sekunden und der dritte Platz in Hengelo sind ein super Einstand“, so Hildebrand.
Nadine Hildebrand: „Endlich wieder Wettkampfsachen.“ Bild: Photo 5/A