Aikido: Rangeln und Raufen im Aikido

27Quelle: Ch. Bartel
Rangeln und Raufen im Aikido – ein Widerspruch?
Es ist Samstag, 16.04.2016. Pünktlich um 14 Uhr treffen im Gymnastik-Saal des Goldberggymnasiums zahlreiche Väter mit ihren Kindern ein,  um „Rangeln und Raufen im Aikido-Stil“, das Thema der Stunde, auszuprobieren.Vorbedingung: mindestens ein Kind, welches mindestens 4 Jahre alt ist mit Vater, und beide haben Spaß
an Sport und Spiel und Interesse, sich gemeinsam zu bewegen (Sportkleidung ist ja selbsterklärend).
Veranstalter dieses etwas anderen Aikido-Trainings ist das Haus der Familie in Sindelfingen – welches durch Frau Tina Binder vertreten ist. Teilnehmer: die erwähnten  Kinder mit ihren Vätern und als Moderatorin Christina Bartel vom Aikido-Club im VfL Sindelfingen, die von Michael Stolz und Nati Bartel unterstützt wird.
Christina hat bereits im Jahr 2001 mit Klaus Hartl die in Baden-Württemberg noch immer einmalige Zwergengruppe  initiiert, in der Kinder ab 5 Jahre die Grundkenntnisse des Aikido nahegebracht wird.  In dieser Gruppe trainieren die Kleinen allerdings alleine, die Eltern werden höchstens zu Zuschauern „degradiert“.
Bei dieser Veranstaltung richtete sich das Angebot jedoch an die ganze Familie. Die Intention war, gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen zu schaffen wie auch positive Erfahrungen zu machen. Aus diesem Grund begann das Training mit dem Spiel „Verknoten“ – intensiver Körperkontakt, die Nähe der Mitspieler aushalten, aber auch räumliches und abstraktes Sehen schulen. Selbstverständlich wurde das Aufwärmen nicht vergessen – kindgerecht in  blumiger bzw. bildhafter Sprache.  Hier kann man die Vorformen der Fallschule wunderbar verstecken und in spielerischer Form den Teilnehmern nahebringen.
Kinder wollen spielen! Also trafen sich alle Teilnehmer am kurzen Mattenende – die Väter im Vierfüßlerstand, die Kinder auf deren  Rücken im Lotussitz und so startete das „Kamelrennen“.
Wie im üblichen Training schlossen sich ein paar Grundtechniken an – der Armstreckhebel mit seinen verschiedenen Vorformen und seinen anschaulichen Teilstücken ist ein idealer Einstieg, wenn mehrere „Neue“ zusammen üben. Und es klappt super! Also noch ein bissl Shiho-Nage – der sogenannte Schwertwurf. Er endet zwar in einem Wurf, aber da man im ersten Training nicht unbedingt schon  verletzungsfrei fallen kann, haben wir einfach ein bisschen abgekürzt.
Nicht abgekürzt haben wir beim Laufmemory – die Teilnehmer flitzen wirklich so lange, bis auch das letzte Spielkärtchen gefunden und geborgen war.
Rangeln und raufen,  also Thema umsetzen, Erfolgserlebnisse geben – welches Spiel ist idealer als Schildkrötenfangen? Hier meldeten sich die großen Brüder freiwillig, um Michael beim Fangen zu unterstützen und nach kurzer Zeit landeten alle Schildkröten im „Kochtopf“.
Damit die Kinder und Väter auch noch ein wenig sehen, was Aikido nach mehreren Jahren Training bedeuten kann, zeigten Michael (1. DAN) und Christina noch ein paar Techniken aus dem Prüfungsprogramm. Hoffentlich so beeindruckend und motivierend, dass einige – oder vielleicht auch alle – Teilnehmer den Weg ins Aikido-Dojo in den Klostergarten finden werden!