Leichtathletik: VfL-Athleten triumphieren im Olympiastadion

Leichtathletik: Gala-Vorstellungen des VfL Sindelfingen bei den deutschen Meisterschaften in Berlin / Gold für Simon Bayer, Carolina Krafzik und Constantin Preis, Silber für Tobias Dahm

Erfolg auf ganzer Linie für den VfL Sindelfingen. Die Blau-Weißen kehren mit 4 Medaillen von den deutschen Meisterschaften aus dem Berliner Olympiastadion zurück. Die Kugelstoßer Simon Bayer und Tobias Dahm holen Gold und Silber. 400-Meter-Hürdensprinterin Carolina Krafzik und 400-Meter Hürdensprinter Constantin Preis durften sich über DM-Gold freuen.

VfL-Geschäftsführerin Barbara Erath ist überwältigt: „Der absolute Wahnsinn. 4 Medaillen und davon 3 goldene. Damit hätten wir nie und nimmer gerechnet. Der Samstag war schon klasse mit Gold für Simon Bayer und Silber für Tobias Dahm im Kugelstoßen. Die deutschen Meistertitel von Carolina Krafzik und Constantin Preis setzen dem Ganzen die Krone auf.“
WM-Norm geknackt
Carolina Krafzik konnte es selbst nicht glauben. Sie steigerte ihre Bestzeit über 400 Meter Hürden um mehr als zwei Sekunden und rannte in 55,64 Sekunden zur DM-Goldmedaille. Die WM-Norm für Doha gab es noch obendrauf. Danach ließ die 24-Jährige ihren Gefühlen freien Lauf und die Freudentränen flossen in Strömen. „Das muss man auch erst einmal schaffen. Carolina hat ihre Bestzeit geradezu pulverisiert“, so 
Barbara Erath.
Zuvor hatte VfL-Vereinskollege Constantin Preis über 400 Meter Hürden bereits die dritte Medaille für den VfL Sindelfingen ergattert. Auf der Zielgeraden hatte der Deutsche U23-Meister alle eingeholt und sicherte sich den deutschen Meistertitel. In Bestzeit von 49,32 Sekunden schrammte er nur um zwei Hundertstel an der WM-Norm vorbei. Für seinen Trainer Sebastian Marcard kam der Meistertitel seines Schützlings nicht überraschend. „Er hat gesagt, dass er mir zu meinem heutigen Geburtstag den Titelgewinn schenkt. Und Constantin hat Wort gehalten.“
Am Samstag musste David Storl, der Abonnement-Titelträger im Kugelstoßen, Federn lassen. Und zwei Athleten des VfL Sindelfingen waren zur Stelle, als es zählte. Simon Bayer schoss dabei den Vogel ab. In seinem letzten Versuch steigerte sich der Drehstoßer auf 20,26 Meter. Mit seiner persönlichen Bestleistung durfte sich Bayer, der in der Vergangenheit großes Verletzungspech hatte, über den deutschen Meistertitel freuen. Sein Vereinskollege Tobias Dahm erzielte eine Weite von 19,87 Metern. Saisonbestleistung und Silbermedaille. David Storl kam mit 19,77 Metern hinter dem VfL-Duo auf den dritten Rang. „Ich bin sprachlos und super dankbar. So viele Leute haben an diesem Erfolg mitgewirkt. Mir das alleine zuzuschreiben, wäre egoistisch“, sagte ein überglücklicher Simon Bayer. Dabei dachte der VfL-Kugelstoßer auch an den unterlegenen David Storl. „Ich hatte selbst zahlreiche Verletzungen und kann mit David absolut mitfühlen.“ Tobias Dahm war mit seinem zweiten Platz glücklich: „Simon hat sich den Meistertitel absolut verdient. Vor allem, wenn man seine langwierigen Verletzungen anschaut.“ Simon Bayer vertritt nun die deutschen Farben bei den Team-Europameisterschaften, die vom 9. bis 11. August im polnischen Bydgoszcz ausgetragen werden.
Stefan Volzer vertrat die VfL-Farben in der 110-Meter-Hürden-Konkurrenz. Der Jüngste des Finales musste sich beim Sieg von Gregor Traber am Ende mit dem fünften Platz zufriedengeben. Die Bahn 1 brachte Volzer kein Glück und der Hürdensprinter musste sich mit einer Zeit von 14,20 Sekunden begnügen. Für seinen Vereinskollegen Niklas Rippon war im Halbfinale mit einer Zeit von 14,48 Sekunden als Vierter Endstation. Der dritte VfL-Hürdensprinter Aleksandar Gacic musste in seinem Halbfinale verletzungsbedingt aufgeben.
Für 400-Meter-Hürdenläufer Yannik Frers hingen die Trauben im Berliner Olympiastadion zu hoch. Mit einer Zeit von 54,20 Sekunden wurde Frers in seinem Halbfinale Sechster und blieb deutlich hinter seiner Saison-Bestleistung von 52,88 Sekunden zurück. 3000-Meter-Hindernisläufer Velten Schneider kam mit einer Zeit von 9:16.53 Minuten als 14. des Finales über die Ziellinie.
100-Meter-Hürdensprinterin Sabrina Lindenmayer musste ihren Achillessehnenproblemen Tribut zollen. Als Siebte stand eine Zeit von 14,12 Sekunden im Halbfinale zu Buche, das die spätere Deutsche Meisterin Cindy Roleder souverän gewann. Kugelstoßerin Lea Riedel fand nur zäh in den Wettkampf. Mit einer Weite von 14,84 Metern blieb die VfL-Kugelstoßerin unter ihren Möglichkeiten und wurde beim Sieg von Christina Schwanitz Neunte.
Die 4×100-Meter-Männerstaffel in der Formation Luis Haidt, Johannes Wiesner, Maximilian Dillitzer und Emanuel Stubican wurde in 41,29 Sekunden Sechster. Auch die 4×100-Meter-Frauenstaffel musste sich mit dem sechsten Platz zufriedengeben. 
Sabrina Lindenmayer, Carolina Krafzik, Kristina Stern und Lea Creuzberger liefen in 45,66 Sekunden über die Ziellinie.
Bild: 400-Meter-Hürdensprinter Constantin Preis war eine Klasse für sich. Der VfL-Athlet wurde mit einer Zeit von 49,32 Sekunden Deutscher Meister. Bilder: Ralf Görlitz
Quelle: SZ/BZ-Online