Handball: „Das wäre ein knüppelhartes Programm“

Die HSG-Männer sind mit drei Spielen in Rückstand

Die Freude, wieder spielen zu dürfen, hielt bei den Verbandsliga-Handballern der HSG Böblingen/Sindelfingen nicht allzu lange an. Nach anderthalb Monaten verlängerter Winterpause feierte die Mannschaft von Ingo Krämer einen zwar verpatzten Rückrundenauftakt mit der 27:33-Heimniederlage gegen den SV Kornwestheim 2. „Aber wir konnten zumindest spielen“, sagt der HSG-Trainer. Die Partie bei derr SG Oberhausen/Unterhausen wurde dagegen abgesagt.

Handball. Das für vorgestern angesetzte Duell bei der SG Ober-/Unterhausen konnte indes nicht stattfinden. Drei Coronafälle im Lager der „BöSis“ sorgten am frühen Freitagabend für die Absage. „Wir haben uns mit Ober/-Unterhausen auf einen Spielverlegung geeinigt“, so Ingo Krämer. Damit hat die HSG nun schon drei Partien in dieser Saison nachzuholen.

Keine Termine am Wochenende

Erschwerend komme bezüglich der Neunplanung hinzu, dass diese abgesagten Spiele nicht an einem Wochenende nachgeholt werden dürfen. So wurde das Heimspiel gegen den TV Flein bereits auf Donnerstag, 24. Februar terminiert und das Derby bei der HSG Schönbuch auf Freitag, 11. März. Ein Nachholtermin für die Partie in Ober-/Unterhausen muss noch gefunden werden. Ob all diese Spiele überhaupt noch über die Bühne gehen werden, dessen ist sich Ingo Krämer nicht sicher. „Ich denke nicht, dass die Saison noch komplett zu Ende gespielt werden kann. Das wäre sonst ein knüppeldickes Programm, sollten auch noch weitere Partien abgesetzt werden.“

Nichtsdestotrotz will der Trainer der HSG Böblingen/Sindelfingen sein Team für den Ernstfall fit halten. „Wir trainieren weiter, testen uns akribisch und harren der Dinge. Mehr liegt auch nicht in unserer Macht.“ Dass zu Beginn der vergangenen Woche drei seiner Spieler positiv getestet wurden, sei nun mal nicht zu ändern. „Meine Jungs sind alle geboostert und testen sich auch vor den Trainingseinheiten. In dieser Hinsicht sind sie vorbildlich.“ Wo sich besagtes HSG-Trio angesteckt habe, sei nicht zu verfolgen.

Marc Petri bestätigte, dass auch die Kornwestheimer in dieser Woche mehrere Fälle nach dem direkten Duell vermeldeten. „Die Frage, wer da jetzt wen angesteckt hat, ist vergleichbar mit der mit dem Huhn und dem Ei“, so der Co-Kapitän des Verbandsligisten. Die Absage der Partie in Ober-/Unterhausen schmerze nach der guten Vorbereitung gleich doppelt. „Wir hatten uns sehr auf den Wiederstart gefreut, uns auch akribisch darauf vorbereitet. Auch wenn wir dann mit einer Niederlage in das Jahr gestartet sind, wollten wir an diesem Wochenende gleich diese Pleite wieder ausbügeln.“

Resignation ob der Corona-Lage mache sich dennoch nicht breit, betont Ingo Krämer, bestätigt aber „eine gewisse Unsicherheit bei uns allen. Man sorgt sich als Trainer und Spieler natürlich auch um sein persönliches Umfeld, will ja auch niemanden aus Versehen anstecken.“ Deshalb schwinge eine gehörige Portion Zweifel mit. „Kein Wunder bei den immer weiter steigenden Zahlen.“ Welche Auswirkungen das auf die weiteren Planungen habe, kann der HSG-Coach nur erahnen. „Der ein oder andere Spieler macht sich bereits Gedanken, wie und ob es im nächsten Jahr weitergeht“, bestätigt Ingo Krämer. Dass der Amateursport voraussichtlich wieder in den sauren Apfel wird beißen müssen, damit rechnen sowohl Ingo Krämer als auch Marc Petri.

Dass derzeit aber die Handball-Europameisterschaft in Ungarn und der Slowakei trotz absolutem Corona-Chaos durchgeboxt wird, verfolgen beide skeptisch. „Das ist eine schwierige Entscheidung, denn unser Sport braucht jede Bühne, die sich ihm bietet“, hat Ingo Krämer durchaus Verständnis, dass die deutsche Nationalmannschaft trotz rekordverdächtiger 16 Corona-Erkrankungen und fast ebenso vielen Nachnominierungen nicht vom Turnier zurückgezogen habe. „Sportlich aber sei die EM dadurch wertlos. Auch wenn es mich natürlich freut, dass in Daniel Rebmann einer meiner ehemaligen Mitspieler bei der SG H2Ku Herrenberg nun bei der EM dabei ist.“

Im HSG-Kader nahm man die Nachrichten von der EM auf jeden Fall mit einer gehörigen Portion Humor auf. „Wir haben die Tage schon gewitzelt, dass sich Nationaltrainer Alfred Gislason, sollte es so weitergehen, demnächst auch bei dem ein oder anderen aus unserem Kader melden könnte“, so Marc Petri.

Bild: k/a

Quelle: SZ/BZ-Online