Mattenkämpfer aus halb Europa schlagen dieses Wochenende am Glaspalast ihre Zelte auf. Mit etwas Fantasie taugen die Heringe, die sie in den Sindelfinger Boden treiben, als Symbole für tragfähige Stützpfeiler einer ganz besonderen Abteilung.
Entgegen des bundesweiten Trends freuen sich die Judokas des VfL Sindelfingen über steigende Mitgliederzahlen. Sie bieten Hochleistungssport an, sind bedeutender Fixpunkt auf der deutschen Kampfsport-Karte, haben regen Zulauf in der Nachwuchssparte und vermitteln Werte wie Respekt, Höflichkeit und Wertschätzung. Da kann man sich fast schon fragen: Wie machen die das denn?
Vor rund vier Jahren hat die Abteilung eine neue Strategie entwickelt, Ziele definiert, Aufgaben verteilt und semiprofessionelle Strukturen mit heute zwei hauptamtlichen Trainern aufgebaut. Die Abteilung wartet nicht auf Neuzugänge, sondern holt sie sogar in den Kindertagesstätten ab. Dazu setzt sie auf die Karten Identität und Zusammenhalt. So wie heute und morgen beim internationalen Turnier im Glaspalast. Die ganze Judo-Familie packt an, erwirtschaftet Geld und rückt nebenbei auch noch näher zusammen. Hier sind Leute am Werk, die nicht nur die Stirn in Falten legen und die Hand aufhalten, sondern anpacken und Ideen umsetzen. Da wäre es doch ein guter Anlass, heute oder am Sonntag einmal im Glaspalast vorbei zu schauen und sich ein Bild davon zu machen, wie so etwas aussehen kann.