Die deutschen Leichtathletikmeisterschaften in Erfurt boten für die Sindelfinger Athleten Höhen und Tiefen. „Das gehört eben im Sport dazu“, so Abteilungsleiter Jürgen Kohler. Und so saßen sich beim gemeinsamen Teamessen am Samstagabend eine strahlende Martina Schultze, Vierte im Stabhochsprung, ein ebenso gut aufgelegter Simon Bayer, Überraschungsdritter im Kugelstoßen und eine geknickte Nadine Hildebrand, undankbare Vierte über die Hürden gegenüber.
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Einer schlief in der Meisterschaftsnacht von Samstag auf Sonntag besonders gut. Kugelstoßer Simon Bayer, dessen Bronzemedaille nicht einmal die erste Stunde unbeschadet überlebte. Er wachte am Morgen mit dem Kopf auf seiner Urkunde auf. So konnte der 21-Jährige gleich nach dem Aufwachen feststellen: Der Podestplatz in Erfurt war kein schöner Traum.
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Mit einer starken Leistung eröffneten Daniel Genger, Leonard Baranski und Velten Schneider das Meisterschaftswochenende. Über die 3×1000-Meter-Strecke trat das Trio mit dem Ziel an, das Finale zu erreichen. Laut Meldezeit würde es die Sindelfinger Staffel schwer haben, doch im zweiten Vorlauf zündeten alle drei den Turbo. Genger und Baranski liefen das Team in eine gute Ausgangsposition, Schlussläufer Velten Schneider lauerte zwei Runden lang mitten in der Führungsgruppe. 200 Meter vor Schluss wurde das Rennen schnell. Mittendrin der Sindelfinger, der auf der Zielgeraden spielend davon zog und das Staffelholz als Erster ins Ziel brachte. Gestoppt wurden 7:39,01 Minuten. Die Sindelfinger steigerten ihre Bestzeit um mehr als eine Viertelminute und zogen als schnellste Staffel in das Finale ein.
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Am Sonntag dann gelang ihnen eine erneute Steigerung. Die ersten drei Staffeln waren auf und davon gezogen, doch Velten Schneider kämpfte um die Positionen dahinter. Im Schlussspurt auf der Zielgeraden wurde er zwar vom Schorndorfer Nicolai Christ geschlagen, doch dahinter sicherte er den Blau-Weißen Platz fünf. Und wieder war das Trio so schnell wie nie unterwegs. Die neue Bestleistung steht nun bei 7:37,85 Minuten.
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Einen soliden Lauf zeigte Yannik Frers über die 400-Meter-Hürden. In einem sauberen Rennen gelang es ihm im Takt zu bleiben, das war ihm in dieser Saison noch nicht gelungen. Als Vorlauf-Fünfter stürmte er nach 53,04 Sekunden ins Ziel. Eine neue Saisonbestleistung stellte er außerdem auf. Den Endlauf verpasste der Sindelfinger allerdings deutlich.
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Über die 800-Meter-Strecke hatte sich Erik Franz nach einer guten Vorleistung für seine ersten deutschen Meisterschaften bei den Aktiven qualifiziert. Im Vorlauf hielt sich der Sindelfinger achtbar. Er lief nur knapp an seiner persönlichen Bestleistung vorbei. Mit 1:51,49 Minuten wurde er Vorlauf-Fünfter. Insgesamt reichte es auf Platz 13. Pech für Franz, hätte er nur einen Konkurrenten mehr hinter sich gelassen, hätte es sogar für das Finale gereicht.
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Auch die Sindelfinger Sprintstaffel war schnell unterwegs. Startläufer Carsten Theurer wechselte auf Johannes Wiesner, der sprintete rasant über die Gegengerade. „Er war schneller als sonst unterwegs, deswegen ist er auf Deniz aufgelaufen, die anderen Wechsel waren fehlerfrei“, sagt Trainer Peter Wiesner. Deniz Almas machte in der Kurve viel Boden gut und übergab auf Marvin Tischler. Der Sindelfinger Schlussläufer musste sich knapp der LG Region Karlsruhe geschlagen geben. Gestoppt wurden 40,33 Sekunden, eine mehr als starke Zeit. Um eine halbe Sekunde steigerte das Sindelfinger Quartett die persönliche Bestzeit. In der Endabrechnung der drei Zeitendläufe landeten die VfL-Athleten auf einem zufriedenstellenden sechsten Platz.
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Für einen soliden Abschluss sorgte am Sonntagabend die 4×400-Meter-Staffel der Blau-Weißen. In der Besetzung Alexander Schif, Yannik Frers, Yannic Krings und Michael Neitzel belegten die Sindelfinger in Erfurt den achten Platz und waren 3:15,33 Minuten schnell.
Haben gut Lachen: Die Sindelfinger Velten Schneider, Daniel Genger und Leonard Baranski steigern sich in Erfurt auf 7:37,85 Minuten. Bild: Drechsel
Quelle: SZ-BZ Online