Der Sindelfinger Hürdenläufer bereitet sich in Miyasaki auf seinen Start am Freitag in Tokio vor / Kein Sprung ins Meer vor der Haustüre
Leichtathletik. Es sind besondere Olympische Spiele, die am Freitag mit der Eröffnungsfeier in Tokio begonnen haben – vor allem aber sind es die ersten Spiele von Constantin Preis. Der junge Sportler des VfL Sindelfingen hat sich mit seiner Nominierung einen Traum erfüllt, den er schon vor knapp vier Jahren bei seinem Wechsel zu den Blau-Weißen formuliert hatte und der spätestens mit dem Flug nach Japan Realität geworden ist.
Anfang letzter Woche ging die große Reise für Constantin Preis los. Gemeinsam mit einem Teil der nominierten Leichtathleten flog der Sindelfinger von Frankfurt über Tokio nach Miyazaki. „Die Reise hat sich relativ lang gezogen. Wir hatten einige Stunden Aufenthalt in Tokio und es hat rund 30 Stunden gedauert, bis wir endlich angekommen sind. Für mich war es recht anstrengend, weil ich im Flugzeug nicht schlafen konnte“, sagt der Sindelfinger.
In Miyazaki findet das Pre-Camp der Leichtathleten statt. Rund 70 Flugminuten von Tokio entfernt holen sich die Sportler den letzten Schliff für ihre Wettkämpfe und sollen sich bestmöglich an die klimatischen Bedingungen anpassen. Schwül und heiß ist es auf der Insel, das Hotel der Sportler liegt direkt am Meer. Doch auch den Jetlag galt es für Preis zu verkraften. „Ich war tagsüber oft müde, ich hätte nicht gedacht, dass es mich so hart trifft. Aber inzwischen fühle ich mich relativ gut.“
In den ersten Tagen waren es deswegen relativ entspannte Trainingseinheiten, die der 23-Jährige absolvierte. Hauptsächlich um die Muskulatur zu lockern und sich zu akklimatisieren. Inzwischen folgte aber schon die ein oder andere härtere Belastung, schließlich gilt es die gute Form zu halten, mit der sich Constantin Preis zuletzt bei einige Diamond League Meetings überzeugend präsentierte.
„Jetzt bin ich gut akklimatisiert und das Training läuft gut“, so der 400-Meter-Hürdenläufer sehr positiv aus Japan.
Immer im Hinterkopf müssen die Athleten allerdings haben, dass ihnen ein positiver Corona-Test einen Strich durch die Rechnung macht. Bisher verpasste schon der ein oder andere Sportler seinen Wettkampf aufgrund eines entsprechenden Testergebnisses. „Natürlich hat man das im Hinterkopf. Aber wenn man jeden Tag Angst hätte, würde man durchdrehen“, sagt Preis.
Er fokussiert sich lieber auf sein Training, großartig andere Möglichkeiten gibt es im Camp des deutschen Teams auch nicht. Die Corona-Regeln für die Olympia-Athleten schränken den Bewegungsradius stark ein. „Wir dürfen eigentlich nur für das Training raus aus dem Hotel, aber es gibt auch einen Park rund um das Trainingsgelände, da dürfen wir auch hin und haben Freiraum.“ Einziger Wehrmutstropfen: Das Hotel liegt direkt am Meer, ein Sprung ins erfrischende Nass ist aber nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. „Wir dürfen nicht hin, außer um sechs Uhr morgens, manche nutzen die Möglichkeit, für mich ist sechs Uhr morgens zu früh.“
Für den Sindelfinger ist die Situation aber kein Problem. Er ist fokussiert auf seine sportlichen Ziele. „Wir sind hier schließlich um Leistung zu bringen und einen guten Wettkampf zu machen.“ Mit seinen Teamkameraden versteht er sich gut, gemeinsam wird die Freizeit verbracht, bevorzugt unter freiem Himmel. „Wenn man nicht alleine im Zimmer ist, muss man eine Maske tragen, aber für die Spiele machen wir Alles.“
Bis zu seinem ersten Rennen in Tokio muss Constantin Preis auch nicht mehr lange warten, Mitte der Woche geht die Reise weiter nach Tokio und am Freitag, 30. Juli um 03:55 Uhr deutscher Zeit startet der Sindelfinger im Vorlauf über die 400 Meter Hürden.
Bild: Der Blick geht nach Tokio: der Sindelfinger Hürdenläufer Constantin Preis. Bild: Görlitz/A
Quelle: SZ/BZ-Online