Fußball: VfL: Das kleine Bollwerk bleibt felsenfest

Beim körperlich robusten TSG Hoffhernweiler-Unterrombach schlägt sich das letzte Aufgebot des VfL Sindelfingen wacker und schafft die Nullnummer

Fußball – Vielleicht sei im Nachhinein auch dem Maulwurf gedankt. Denn einer oder auch mehrere dieser Insektenfresser hatten Teile des Hauptplatzes der TSG Hoffhernweiler-Unterrombach derart umgegraben, dass das Spiel gegen den VfL Sindelfingen auf den Kunstrasenplatz in der Aalener Weststadt verlegt werden musste.

Hier stellte sich das letzte Aufgebot der Sindelfinger – nur zehn Feldspieler aus dem ersten Team sowie Lars Reichert aus der Reserve als einziger Ersatzmann standen zur Verfügung – der heimstarken TSG entgegen und war in erster Linie darauf bedacht, hinten sicher zu stehen. Das gelang, Tore fielen hüben und drüben keine. Aus der Not geboren war auch die Innenverteidigung des VfL, die sich aus Florian Feigl und Andrei-Lucian Ulici zusammensetzte. Außen verteidigten Philipp Horny und Alexander Wetsch. „Das ist definitiv eine der körperlich kleinsten Verteidigungsreihen, die der VfL je aufgeboten hat“, bemerkte Thomas Dietsche mit einem Zwinkern.

Was der sportliche Leiter der Sindelfinger und die kleine Schar mitgereister Fans zu sehen bekamen, war aller Ehren wert. Vor allem Florian Feigl und Andrei-Lucian Ulici verdienten sich in den 90 Minuten Bestnoten mit ihrer teils cleveren, teils kompromisslosen Art. „Und das gegen körperlich deutlich robustere Gegenspieler“, war Co-Trainer Marijo Milcic begeistert von seinen Aushilfs-Innenverteidigern.

„Die beiden haben sich in jeden Zweikampf, in jeden Kopfball geworfen und haben dafür gesorgt, dass sich der Gegner im gesamten Spielverlauf kaum klare Torchancen erarbeiten konnte.“ Benjamin Schiele hatte vor der Pause die einzige Möglichkeit, jedoch machte diese Alexander Bachmann mit einer Glanzparade zunichte.

Ansonsten musste der VfL-Schlussmann kaum einmal ernsthaft eingreifen. „Was wiederum für die sensationelle Arbeit spricht, die vor ihm geleistet wurde“, so Marijo Milcic. Die wurde auch nach dem Seitenwechsel nämlich nicht weniger, denn die Hausherren belagerten zeitweise den Sindelfinger Strafraum, fanden aber gegen die vielbeinige Abwehr einfach kein Durchkommen. „Der Gegner kam immer wieder über außen, brachte die Flanken rein, aber wir haben immer irgendeinen Körperteil dazwischengebracht.“

Nach vorne schaffte Sindelfingen indes kaum Entlastung. Eine Chance von Kapitän Oliver Glotzmann vor der Pause, eine Halbchance von Alban Dodoli im zweiten Spielabschnitt – mehr gab es vom VfL offensiv nicht zu sehen. „Unter all diesen Umständen war das auch nicht unser Ansatz“, bekräftigte Marijo Milcic. „Riesenkompliment an die Jungs, die sich heute zerrissen haben.“

Ein Extralob hielt der Sindelfinger Co-Trainer auch für Lars Reichert parat. „Lars ist zwar nicht mehr in das Spiel reingekommen, weil wir sehr gut standen und deshalb auch nichts mehr ändern wollten. Aber dass er sich zur Verfügung gestellt hat, war ganz wichtig, damit wir bei einer etwaigen Verletzung hätten reagieren können.“

Bild: Andrei-Lucian Ulici zeigte in der Partie bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach eine überragende Leistung und war maßgeblich daran beteiligt, dass der VfL Sindelfingen ein torloses Remis erreichte. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online