Handball: Die HSG bricht am Ende ein

Handball – 45 Minuten auf Augenhöhe agierend, sind die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen im Auswärtsspiel beim Verbandsliga-Spitzenreiter SG BBM Bietigheim 2 in der Schlussviertelstunde regelrecht eingebrochen und schlichen mit einer 22:32-Packung geschlagen von dannen. Auch wenn die Vorzeichen aufgrund von personellen Problemen schon schlecht standen, war Ingo Krämer nach dem Spiel bedient.

Den Einbruch seiner Mannschaft in den letzten 15 Minuten konnte er sich auch nur bedingt erklären. „Das war eine Frage der Kraft, deshalb stieg dann auch unsere Fehlerquote“, sagte der HSG-Trainer. „Dass wir hier aber am Ende mit zehn Toren Unterschied ausgehen, darf trotzdem nicht sein.“

Das Ergebnis täuschte auch über den wahren Spielverlauf hinweg, denn über weite Strecken waren die Gäste, bei denen Stefan Trunk und Dominic Horsch fehlten und Michael Fangerow angeschlagen ins Spiel ging, sogar tonangebend. „Wir hätten schon zur Pause klar führen müssen, wechseln aber nur mit einem 12:12 die Seiten“, haderte Ingo Krämer. „Weil wir etliche Freie haben liegen lassen.“ Zum schlechten Abschluss gesellte sich nach der Pause dann auch noch eine schwache Torhüterleistung, denn weder Kevin Gsell noch Martin Root konnten im zweiten Durchgang einen Ball halten. Ingo Krämer selbst betrat nur zur Ausführung der Siebenmeter das Feld und verkürzte in der 45. Minute per Strafwurf auf 19:21. „Zu dem Zeitpunkt waren wir noch voll im Spiel.“

Danach aber klappte nicht mehr viel bei den „BöSis“. Während den Bietigheimern fast alles von der Hand ging, gelang den Gästen kaum noch ein konstruktiver Angriff. Mit 11:3 entschieden die Hausherren die letzte Viertelstunde klar für sich und siegten schließlich mit 32:22. „16 Fehlwürfe und neun technische Fehler waren einfach zu viel“, konstatierte der HSG-Coach enttäuscht. „Die Höhe der Niederlage ärgert mich dann doch, weil wir keine zehn Tore schlechter waren.“ Nun freut sich Ingo Krämer auf ein spielfreies Wochenende. „Das tut uns gut. Wir können unsere Wehwehchen auskurieren und uns in zwei Wochen dann wieder von unserer besseren Seite zu präsentieren.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Martin Root (beide im Tor); Wild (1 Tor), Krämer (3/davon 3 Siebenmeter), Heinkele (2), Frommer (2), Baumann (1), Geistler (2), Raff (2), Degel (1), Fangerow, Richter (4), Wieja (3), Heisler (1)

Bild: Für Nicholas Raff und die HSG Böblingen/Sindelfingen gab es in Bietigheim nichts zu holen. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online