Leichtathletik: Der VfL ist schneller als die Konkurrenz

Zwei Mal Gold und einmal Silber

Die Läuferinnen und Läufer des VfL Sindelfingen haben sich am Wochenende zur Staffelhochburg Deutschlands gekrönt. Bei der Premiere der Deutschen Meisterschaften der Langstaffeln in Mainz waren die Blau-Weißen bei den Aktiven so erfolgreich wie kein anderer Verein.

Leichtathletik. Gold- Silber – Gold so lautete die Reihenfolge der Sindelfinger Staffelerfolge. Bei den Frauen standen die Blau-Weißen ganz oben auf dem Treppchen, die Männer erkämpften sich die Silbermedaille über die 4×400 Meter und das Mixed-Team lief als neuer Deutscher Meister gar zum Deutschen Rekord. Grund genug also für großen Jubel beim VfL Sindelfingen und vor allem bei Staffelkoordinator Bernd Koschka, der seit 20 Jahren in dieser Rolle noch nie ein annähernd so gutes Ergebnis eingefahren hat.

Dabei meldete sich Sindelfingens schnellster Mann, der mehrfache Deutsche 400-Meter-Hürdenmeister Constantin Preis, wenige Tage vor den Meisterschaften verletzungsbedingt ab. Im Training am Donnerstag hatte er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Immerhin gab es auf der Frauen-Seite positive Nachrichten: Carolina Krafzik meldete sich nach einer Verletzungspause und einem intensiven Trainingslager wieder fit. Nur mit acht Athleten für drei verschiedene Staffeln reisten die Sindelfinger nach Mainz.

Vier Sekunden Vorsprung

Seit Jahrzehnten war keine Sindelfinger Frauenstaffel über die 4×400 Meter mehr bei Deutschen Meisterschaften angetreten. Auf Anhieb holten Startläuferin Melanie Böhm, Carolina Krafik und Pia Ringhoffer in der Mitte und Schlussläuferin Lisa Sophie Hartmann die Goldmedaille. In 3:39,74 Minuten waren die Sindelfingerinnen mehr als vier Sekunden schneller als die Konkurrenz. „Wir sind super zufrieden und glücklich, dass wir die Titel holen konnten“, sagt Carolina Krafik. Für die 400-Meter-Hürdenläuferin war es ein guter Saisoneinstieg mit immerhin gleich zwei Deutschen Meistertiteln. „Körperlich hält alles, das ist die Hauptsache. Jetzt geht es nächste Woche los mit den 400-Meter-Hürden in Regensburg und Rehlingen und dann ist jedes Wochenende bis zu Deutschen verplant.“

Nur wenige Minuten später ging es für die Männerstaffel um alles. Julian Reese, Maximilian Dillitzer, Aleksandar Gacic und Yannic Krings stürmten in einem engen Duell mit der späteren drittplatzierten LG Nord Berlin zum Vizemeistertitel in 3:15,29 Minuten. „Besonders Maxi ist über sich hinausgewachsen, mit Silber hätten wir nicht gerechnet. Mit Constantin wären wir sicher um den Titel mitgelaufen“, sagt Bernd Koschka. Bei den Athleten war die Freude groß: „Ich bin erst seit letztem Jahr auf den 400 Metern unterwegs und jetzt holen wir direkt zwei Medaillen bei Deutschen Meisterschaften“, freut sich Dillitzer über das gewonnene Edelmetall in Deutschland- Silhouette.

16 Quartette waren über die beliebte Mixed-Distanz am Start, hier wurde zum ersten Mal ein Deutscher Meistertitel vergeben. Mann-Frau-Frau-Mann, so die Aufstellung der Blau-Weißen, die sich auch international durchgesetzt hat. Die vier schnellsten Sindelfinger Maximilian Dillitzer, Carolina Krafzik, Lisa Sophie Hartmann und Yannic Krings zeigten eine überragende Leistung. Auf fast drei Sekunden distanzierten sie die zweitplatzierte Staffel aus Leverkusen. Mit 3:24,52 Minuten stellte das Quartett einen neuen Deutschen Rekord auf. „Mit diesem Titel waren wir die ersten Sieger und egal wer zukünftig gewinnt – sie können erster werden und schneller rennen – doch niemals erste Sieger sein so wie wir“, freut sich Schlussläufer Krings über den besonderen Sieg. Außerdem in der U20-Klasse erfolgreich: Kai Michalek, Niklas Eßlinger, Julian Graubner und Alexander Krebs mit Platz sieben in 3:28,49 Minuten.

Bild: Lisa Sophie Hartmann überzeugte sowohl in der Damen- , als auch in der Mixed-Staffel. Bild: Schüttke

Quelle: SZ/BZ-Online