Handball: Bei den „Bösis“ platzt der Knoten

28:26-Heimsieg gegen Altensteig

Handball-Verbandsligist HSG Böblingen/Sindelfingen schlägt den TSV Altensteig mit 28:26 Toren.

Handball. Am dritten Spieltag ist der Knoten geplatzt, die HSG Böblingen/Sindelfingen endlich in der Saison angekommen. Gegen den TSV Altensteig zeigte die Mannschaft von Ingo Krämer und Marco Cece vor rund 250 Zuschauern in der Sindelfinger Sommerhofenhalle wahrlich keine Topleistung. Aber die HSG war gegen den Verbandsliga-Aufsteiger in allen Belangen des Spiels etwas besser, was am Ende für einen knappen 28:26-Sieg ausreichte. „Heute gab es eh keinen Schönheitspreis zu gewinnen, auf beiden Seiten war viel Krampf zu sehen“, sagte Marco Cece nach dem Spiel.

Während die Altensteiger mit einer knappen Niederlage gegen Weinstadt in die Saison gestartet waren, hatte die HSG eine Woche später vom selben Gegner eine 21:33-Abfuhr erteilt bekommen. Entsprechend gewarnt gingen die Mannen von Ingo Krämer und Marco Cece auch in das Duell. Die Hausherren, bislang nur zum Saisonauftakt gegen Ditzingen für ganze 21 Sekunden in Führung, fanden erneut nur träge ins Spiel. Auch weil einige sehr gute Abschlussmöglichkeiten nicht genutzt wurden.

Vor allem Marian Heinkele schien einen gebrauchten Tag erwischt zu haben, als er von seinen ersten vier Aktionen nur eine im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Aber der HSG-Rechtsaußen biss sich förmlich in die Partie zurück und warf sein Team nach zwischenzeitlichem 4:6-Rückstand mit 7:6 gegen Altensteig in Front.

Nervöse Gäste

Die Hausherren kämpften sich regelrecht in die Partie hinein, profitierten dabei aber auch von einer überraschend nervös auftretenden Altensteiger Mannschaft. Die Gäste produzierten technische Fehler sowie Fehlwürfe am Fließband und fanden sich nur fünf Minuten nach dem zwischenzeitlichem 9:9-Ausgleich (21.) mit 10:14 im Hintertreffen wieder. Auf Seiten der „BöSis“ überzeugten in dieser Phase vor allem Marian Heinkele und Daniel Heisler. Letzterer erzielte mangels Anspielstationen mit einem direkt verwandelten Freiwurf unmittelbar vor der Sirene die komfortable 17:12-Pausenführung.

Daniel Heisler blieb auch nach dem Seitenwechsel die zentrale Figur bei der HSG. Der Abwehrspezialist überzeugte auch in der Offensive und beendete die Partie mit sieben Toren – die beste Ausbeute seit seinem Wechsel zur vorigen Saison von der SG Hirsau. Was vor allem an einer ganz besonderen Fanunterstützung lag. Unter den Augen seiner Mutter erwischte der Rückraumakteur der HSG nämlich einen Sahnetag. „Als meine Mama das letzte Mal bei einem Spiel von mir dabei war, habe ich mich schwer verletzt, deshalb wollte sie über fünf Jahre nicht mehr in die Halle kommen“, erklärte Daniel Heisler freudestrahlend. „Dieser Bann ist nun gebrochen, sie hat mir Glück gebracht.“

Der größte Garant für den ersten Saisonsieg der „BöSis“ war aber Kevin Gsell. Der Schlussmann, bislang noch auf der Suche nach seiner Form, parierte viele freie Würfe der Altensteiger und bewahrte sein Team vor allem in der entscheidenden Phase vor weiterem Unheil. Denn trotz einer zwischenzeitlichen 24:19-Führung (42.) drohte den Gastgebern das Spiel nach neun torlosen Minuten zu entgleiten. So verhinderte Kevin Gsell gleich mehrmals den Anschlusstreffer oder gar den Ausgleich. „Das Spiel war nahe dran zu kippen, Kevin hat uns gerettet“, sagte Marco Cece.

Auch das nötige Quäntchen Glück war der HSG an diesem Samstagabend hold. Bezeichnend war der Treffer von Robin Dörner zum 26:24. Der Ball war eigentlich schon verloren, fand aber billardmäßig über fünf Stationen in die Hände des HSG-Neuzugangs. Gepaart mit zwei sehr guten Abwehraktionen von Marian Heinkele reichte das, um das Duell gegen den Liganeuling am Ende knapp mit 28:26 für sich zu entscheiden. „Wir haben verdient gewonnen“, sagte Ingo Krämer. „Die Erleichterung ist groß, weil wir gesehen haben, dass wir doch kein Kanonenfutter sind. Dieser Sieg gibt uns allen nun deutlich mehr Sicherheit für die kommenden Aufgaben.“

HSG Böblingen/Sindelfingen:Gsell, Meyer (beide im Tor); Petri, Horsch (4 Tore), Heisler (7), Heinkele (6/davon 1 Siebenmeter), Frommer (1), Baumann, Spitzl (1), Raff (1), Degel (2), Dörner (1), Richter (3), Todt (2)

Bild: k/a

Quelle: SZ/BZ-Online