Handball: Böblingen/Sindelfingen gibt die Spitze ab

Die Handballerinnen gewinnen erstmals nicht.

Die HSG-Frauen verlieren das Topspiel gegen den HC Oppenweiler/Backnang mit 22:23.

Handball. Die weiße Weste der Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen hat Flecken abbekommen. Im Verbandsliga-Spitzenspiel der HSG gegen den verlustpunktfreien HC Oppenweiler/Backnang musste sich die personell arg gebeutelte Mannschaft von Mischa Herok mit 22:23 geschlagen geben. Der HSG-Coach nahm den ersten Rückschlag dieser Saison enttäuscht zur Kenntnis: „Heute lag es nicht am Können, das war reine Kopfsache.“

Das wurde vor allem in der Schlussphase deutlich, denn in den letzten siebeneinhalb Minuten gelang den „Bösis“ kein einziger Treffer mehr. Anja Weinhardt hatte per Siebenmeter noch zum 22:22 ausgeglichen, ehe die große Flaute einsetzte. Angriff um Angriff verpuffte ohne Erfolgserlebnis, so dass ein Fehler bereits die Entscheidung brachte. Svenja Hille spielte Reka-Katona Lucacs genau in die Hände. Die überragende Gäste-Akteurin ging auf und davon und ließ der guten Anne Kilper im HSG-Tor zwei Minuten vor der Schlusssirene keine Abwehrchance – 22:23.

Noch war genug Zeit, aber es sollte an diesem Abend einfach nicht sein. Co-Trainerin Andrea Dieterle, die sich aufgrund der Verletzungswelle bereits seit einigen Wochen wieder das Bösis-Trikot überzieht, setzte den folgenden Angriff nur an den Pfosten. Während bei den HSG-Spielerinnen die Köpfe nach unten gingen, feierte Oppenweiler/Backnang nicht nur den knappen Sieg im Spitzenspiel, sondern auch die perfekte Bilanz und auch den Sprung an die Tabellenspitze.

Den Grund für die Niederlage machte Herok am Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit fest. „Wir haben das Spiel in den knapp sieben Minuten unmittelbar vor der Pause verloren“, haderte der HSG-Trainer. Mit 10:8 vorne, fand sich seine Mannschaft beim Halbzeitpfiff mit 10:14 in Rückstand. „Wir haben plötzlich sehr Vieles falsch gemacht.“ Aber: Sie bissen sich förmlich in das Topspiel zurück. Aus einem 16:19 nach 40 Minuten machte die HSG, angetrieben von einer starken Lena Münch, innerhalb von nur drei Minuten eine 20:19-Führung. „Uns haben am Ende Cleverness und Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, erkannte der HSG-Trainer im Nachhinein, wollte seiner Mannschaft aber dennoch keinen Vorwurf machen.

Dass er gleich sechs Stammspielerinnen ersetzen musste, wollte Mischa Herok nicht als Ausrede heranziehen. „Wir hätten auch ohne die fehlenden Spielerinnen gewinnen können, wenn nicht sogar müssen. Aber okay, jetzt sind wir in der Verfolgerrolle. Es gibt aber noch ein Rückspiel Ende April, in welches wir mit diesen nun zwei Minuspunkten gehen wollen.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper (1 Tor), Mielnik (beide im Tor); Moßhammer, Baker, Svenja Hille (3), Knoll (2), Melanie Laczek, Gatzweiler, Schuler, Maurer (5), Münch (7), Weinhardt (3/davon 2 Siebenmeter), Kohler, Andrea Dieterle (1)

Bild: Symbolisch für die schmerzhafte Niederlage: Kristina Maurer (oben) und Lena Münch. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online