Handball: Die Bösis schielen aus dem Tabellenkeller

Die HSG Böblingen/Sindelfingen feiert zweiten Saisonsieg

Die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen fahren beim 32:24 gegen den HC Oppenweiler/Backnang 2 den 2. Saisonerfolg ein.

Handball. Viele Wochen lang haben die Verbandsliga-Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen ihre Fans auf die Geduldsprobe gestellt, nun hat es endlich mit dem zweiten Saisonsieg geklappt. Gegen den HC Oppenweiler/Backnang 2 verbuchte das Team von Ingo Krämer und Marco Cece mit einem deutlichen 32:24-Erfolg zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Urs Bonhage nimmt da als Spieler unds sportlicher Leiter der HSG Böblingen/Sindelfingen eine Doppelrolle ein. Die SZ/BZ hakte nach.

Der zweite Saisonsieg ist eingetütet. Sie aber hat man schon nach zehn Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank sitzen sehen. Muss man sich Sorgen machen?

Urs Bonhage: „Das sind die Altlasten von zehn Jahren Sport auf höherem Niveau. Ich habe Probleme an der rechten Schulter, aufgrund derer ich auch im Frühjahr meine Zelte bei der SG H2Ku Herrenberg abgebrochen habe und zur HSG Böblingen/Sindelfingen zurückgekehrt bin.“

Sie hatten eine Pause vom aktiven Handball angekündigt, stehen seit ein paar Wochen aber wieder auf dem Platz. Woher der schnelle Sinneswandel?

Urs Bonhage: „Das war der personellen und auch sportlichen Situation geschuldet. So haben mein langjähriger Mitspieler Markus Schwab und ich uns entschlossen, mitzuhelfen, den Klassenerhalt in der Verbandsliga klar zu machen. Das ist das oberste Ziel.“

Sie bleiben also vorerst beim Team?

Urs Bonhage: „Das bin ich als sportlicher Leiter ohnehin. Wie es weitergeht, werden wir in der Winterpause genau reflektieren, ob das überhaupt so passt und weiterhin Sinn macht. Wir haben jetzt drei Trainingswochen und drei Spiele als Wert, und den werden wir in unserer Analyse mit berücksichtigen.“

Auf Sie als sportlicher Leiter warten aber noch ganz andere Aufgaben in den kommenden Wochen.

Urs Bonhage: „Richtig, es gilt die Weichen für die Zukunft zu stellen. Es folgen nun all die Gespräche mit unseren Spielern und auch potenziellen Neuzugängen. Wir wollen eine schlagkräftige Truppe aufstellen, damit ich mich spätestens am Saisonende wieder vom aktiven Sport zurückziehen kann.“

Das Spiel

Schon beim Warmmachen wurde klar, dass die Vorzeichen günstig waren. Die Gäste bereiteten sich mit gerade einmal acht Feldspielern auf das Kellerduell vor. Geduld war demnach gefragt, in der Hoffnung, dass Oppenweiler/Backnang irgendwann im Laufe des Spiels die Kräfte ausgehen würden. In der ersten Halbzeit war davon aber noch nichts zu sehen, im Gegenteil. Trainer Ingo Krämer monierte ein „Gewürge“ seiner Mannschaft, die sich von den erfahrenen Gästen einlullen ließ. So führten die Hausherren zur Pause lediglich mit 14:13.

Auch nach dem Seitenwechsel agierte Oppenweiler/Backnang cleverer und kam in der 40. Minute durch Spielmacher Julian Friz auf 16:17 heran. Die HSG spielte mit dem Feuer, vergab in der Folge durch Dominic Horsch und Felix Richter zwei freie Würfe, hielt aber zumindest hinten – auch dank eines gut aufgelegten Kevin Gsell im Tor – dicht. Die Mannschaft um Kapitän Marc Petri schaltete dann zwei Gänge hoch und lag in der 46. Minute schon mit 22:16 vorne.

In der Folge ließ die HSG nichts mehr anbrennen. In Szene setzen konnte sich vor allem Rechtsaußen Marian Heinkele, der sich an seinem 25. Geburtstag mit zehn Toren selbst beschenkte. Am Ende siegte die HSG Böblingen/Sindelfingen mit 32:24, kletterte in der Tabelle auf den drittletzten Rang hoch und bleibt auf Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen. „Es war nicht alles gut , aber wir haben diesen Pflichtsieg eingefahren“, gab sich das Trainer-Duo Ingo Krämer und Marco Cece zufrieden. Weiter geht es für die „Bösis“ am 14. Januar in der Böblinger Murkenbachhalle mit dem zu Saisonbeginn verschobenen Derby gegen die HSG Schönbuch.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Gsell, Martin Root (beide im Tor); Petri (2 Tore), Horsch (5), Negler (1), Heinkele (10/davon 2 Siebenmeter), Todt (2), Bonhage (6), Baumann (1), Spitzl, Raff (4), Richter (1), Dörner

Bild: Marian Heinkele beschenkt sich zu seinem 25. Geburtstag mit 10 Toren. Bild: Photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online