Handball: Breitenbacher und Cece erwarten ein Derby auf Augenhöhe

Die beiden Trainer freuen sich auch auf die WM

Das neue Handballjahr beginnt nicht nur mit der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden, sondern hält gleich auch noch einen regionalen Leckerbissen parat. In der Verbandsliga duellieren sich am Samstagabend die HSG Böblingen/Sindelfingen und die HSG Schönbuch im mit Spannung erwarteten Derby.

Handball. Die Trainer beider Teams – Marco Cece sowie Schönbuch-Coach Holger Breitenbacher – rechnen mit einer rappelvollen Böblinger Murkenbachhalle und einem unterhaltsamen Duell auf Augenhöhe.

Im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres steht schon das Derby der beiden HSG‘s an. Kommt Ihnen das Duell zu diesem Zeitpunkt überhaupt gelegen?

Marco Cece: „Das ist der Termin, wir können ihn nicht ändern. Wir kommen zwar aus einer fünfwöchigen Spielpause, gehen aber trotzdem gut vorbereitet in das Derby. Wir haben sogar zwischen den Jahren trainiert und hoffen natürlich, mit einem Sieg positiv in das neue Jahr zu starten. Die Vorfreude in der Mannschaft auf dieses Spiel ist enorm. Meine Spieler können den Anpfiff kaum erwarten.“

Holger Breitenbacher: „Wir nehmen es, wie es kommt. Unser letztes Spiel liegt bereits sieben Wochen zurück, deshalb wissen wir nicht so recht, wo wir genau stehen. Aber wir spielen am Samstag das Duell gegen Böblingen/Sindelfingen, das setzt automatisch Kräfte frei. Meine Jungs brennen regelrecht auf das Derby. Das wird spannend, unterhaltsam, spaßig, und ich hoffe, dass der Funke auch auf die Zuschauerränge überspringen wird.“

Wer geht als Favorit in das Spiel? Die Bilanz der letzten Jahre spricht diesbezüglich ja eine eindeutige Sprache.

Holger Breitenbacher: „Seit ich die HSG Schönbuch trainiere, haben wir noch nie ein Derby verloren. Natürlich werden wir alles daran setzen, dass das so bleibt. Von einer Favoritenrolle will ich dabei gar nicht mal sprechen, aber wir wissen, auf was es in solchen Spielen ankommt.“

Marco Cece: „Zugegeben, die Bilanz der letzten Jahre liest sich aus unserer Sicht nicht gerade berauschend. Wir sind aber dennoch zuversichtlich, dass wir diese Negativserie beenden können. Den Ausschlag könnte der Heimvorteil geben. Mit einem Derbysieg in das Jahr zu starten, könnte uns einen riesen Schub für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt geben.“

Wie gestaltet sich die personelle Lage vor diesem Duell?

Marco Cece: „Bis auf Tim Frommer, der immer noch an einer Handverletzung laboriert, haben wir alle Mann an Bord. Bei kleineren Wehwehchen beißen die Jungs aber auch auf die Zähne, dieses Duell in einer rappelvollen Murkenbachhalle will sich natürlich keiner entgehen lassen.“

Holger Breitenbacher: „Wir hatten die Tage einige kränkelnde Spieler, aber bis auf Jan Marks, der für Samstag fraglich ist, sollten alle spielen können. Notfalls würden einige meiner Spieler auch mit dem Kopf unter dem Arm zu diesem besonderen Spiel erscheinen.“

Werden Sie die Handball-Weltmeisterschaftin Polen und Schweden verfolgen?

Holger Breitenbacher: „Auf jeden Fall. Ich freue mich riesig auf all die Duelle der großen Handballnationen. Und natürlich bin ich auch gespannt auf das Abschneiden der deutschen Mannschaft. Ich habe am Dienstag noch mit DHB-Sportdirektor Axel Kromer, mit dem ich einst in Pfullingen zusammengespielt habe, telefoniert und ihm zum Geburtstag gratuliert. Er ist guter Dinge, dass Deutschland eine erfolgreiche WM spielen wird.“

Marco Cece: „Die WM ist das allergrößte Turnier, das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich werde mir sogar so viele Spiele wie nur möglich anschauen. Zum einen, um neue taktische Dinge zu sehen. Andererseits aber auch einfach nur als Fan, der sich auf all die Duelle der besten Spieler gegeneinander freut.“

Wer wird Weltmeister und wie weit wird Deutschland bei diesem Turnier kommen?

Marco Cece: „Da Italien im Handball keine allzu große Rolle spielt, drücke ich natürlich Deutschland die Daumen. Und ich traue der Mannschaft von Alfreð Gíslason auch eine Menge zu. Das Viertelfinale ist in meinen Augen fast schon Pflicht, das Halbfinale machbar. Zum Titel wird‘s aber leider nicht reichen – auch weil in Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler und Fabian Wiede ganz wichtige Spieler nicht zur Verfügung stehen. Weltmeister wird Frankreich. Nikola Karabatić setzt sich zum Karriereende noch ein letztes Mal die Krone auf.“

Holger Breitenbacher: „Dänemark, Schweden, Norwegen, Frankreich und Spanien – eine dieser fünf Mannschaften wird Weltmeister. Ich bin aber auch zuversichtlich, was die deutschen Chancen angeht. An einem guten Tag können wir jedes der genannten Teams schlagen. Im Viertelfinale sehe ich uns sicher, und dann ist auch das Halbfinale nicht mehr weit. Für Handball-Deutschland wäre ein Vorstoß unter die letzten Vier enorm wichtig.“

Bild: Marco Cece (links) und Ingo Krämer von der HSG Böblingen/Sindelfingen gehen als Außenseiter in das Nachbarschaftsduell. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online