Leichtathletik: Glaspalast-Glanzlichter in Sindelfingen

Süddeutsche Meisterschaften der Leichtathletik

Am Rande der Süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen äußert Abteilungsleiter Jürgen Kohler den Wunsch von einer blauen Laufbahn im Stadion.

Leichtathletik. „Für den Verein ist es wichtig, ein großes Event wie die Süddeutschen Meisterschaften im Glaspalast zu haben. Für die Zukunft bemühen wir uns wieder um Deutsche Jugendhallenmeisterschaften“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Kohler. Der außerdem Werbung für einen Traum der Sindelfinger Leichtathleten machte: „Wir wünschen uns eine blaue Bahn im neuen Floschenstadion.“ Für die besondere Farbe, die gut zu den Vereinsfarben passen würde, müssen allerdings die Mehrkosten erst finanziert werden.

Damit liefert er den satten Anstrich für den frühen und bisherigen Top-Act der VfL-Abteilung, die traditionell für Breitensport, aber auch für ganz großen Sport steht. Der vollgepackte Veranstaltungskalender der Sindelfinger Leichtathleten im Glaspalast hat seinen Höhepunkt gefunden. Die dichte Veranstaltungsserie ist nicht nur für die Leichtathletik, sondern auch für den VfL Sindelfingen ein Segen, füllen die hungrigen Wettkämpfer mit ihren Ausgaben an der Theke doch, dank des großen Einsatzes der ehrenamtlichen Helfer, die Abteilungskasse. Und die Süddeutschen Meisterschaften waren schon zum zwölften Mal Gast im Glaspalast und lockten zahlreiche nationale Spitzenathleten nach Sindelfingen.

Für starke Ergebnisse sorgten unter anderem die Sprinter. Yannick Wolf aus München verpasste um nur eine Hundertstel-Sekunde die Hallen-WM-Norm. Im Weitsprung flog Mannheimer Simon Batz mit 7,91 Metern zur Deutschen Jahresbestleistung und im Stabhochsprung überzeugte Anjuli Knäsche von der LG Leinfelden-Echterdingen mit 4,50 Metern.

Der Hattrick für die Mixed-Staffel

Auch die Blau-Weißen selbst waren am Samstag und Sonntag erfolgreich. Wieder einmal glänzte die Mixed-Staffel mit der einzigen Sindelfinger Goldmedaille des Wochenendes. Zum dritten Mal in Folge sorgte die Mixed-Staffel mit Yannik KringsMelanie BöhmHanna Render und Maximilian Dillitzer für einen erfolgreichen Wettkampf-Abschluss. Über 4×400 Meter siegten sie diesmal mit 3:31,66 Minuten .

Sehnsuchtsvoll war auch die 4×200-Meter-Staffel der Frauen in Topbesetzung erwartet worden. Am Sonntagnachmittag waren Melanie Böhm, Pia Ringhoffer, Hanna Render und Carolina Krafzik am Start. In der Generalprobe für die Süddeutschen Meisterschaften ging aber der zweite Wechsel schief, die Sindelfingerinnen liefen zwar als schnellste Staffel ins Ziel, wurden aber disqualifiziert. Die Männer liefen mit 1:30,39 Minuten immerhin auf Platz vier.

In den Einzelrennenstach die starke Leistung von Sprinterin Pia Ringhoff er hervor. Schon im Halbfinale stellte sie mit 7,39 Sekunden eine neue Bestleistung auf und nährt sich der deutschen Top Ten im Sprint „Mir hilft es immer sehr, wenn ich mir schon im Vor- und Zwischenlauf Selbstvertrauen für das Finale erlaufen kann. Dann habe ich die Sicherheit, um die Leistung im Finale erneut abzurufen.“ Im Endlauf stürmte Ringhoffer auf einen starken zweiten Platz und war in 7,40 Sekunden erneut schnell unterwegs. „Mit starker Konkurrenz zu laufen, hat mir dieses Wochenende sehr viel gebracht. Da hat man auch deutlich an der Verbesserung zwischen Vor- und Zwischenlauf gesehen.“ Auf das 200-Meter- Rennen verzichtete Ringhoffer dann aber zugunsten der Staffel. Außerdem geht es für sie am kommenden Mittwoch gleich weiter mit den Wettkämpfen. „Ich möchte für die Deutschen Hochschulmeisterschaften fit sein, da werde ich dann wieder über beide Strecken am Start sein.“

Zu einer Medaille lief auch Langhürden-Ass Melanie Böhm über die flachen 400 Meter. Im zweiten Zeitendlauf hatte sie gegen Elisa Lechleitner das Nachsehen, zuvor war schon die ehemalige VfL-Athletin Sophia Sommer schneller gelaufen, so reichte es für Böhm in 55,97 Sekunden auf Platz drei, dahinter wurde Luisa Herrfurth in 58,49 Sekunden Fünfte. Im Vorlauf war Melanie Böhm mit 55,09 Sekunden noch deutlich schneller gelaufen. Auf der 200-Meter-Strecke triumphierte Hanna Render, sie lief in 24,93 Sekunden zur Bronzemedaille. Nur für Platz sieben bei den Männern reichten die übersprungenen 4,70 Meter von Marec Metzger. „Ich bin bei 4,80 zwei Mal vom Stab abgerutscht“, ärgert sich der U20-Stabhochspringer.

Die Jugend greift an

Bei den Jugendlichen der U18 stach die Leistung von Lily Alder besonders hervor. Der VfL-Neuzugang lief das Rennen über klug an zweiter Stelle und griff dann an. Auf der Zielgeraden lieferte sie sich ein spannendes Duell mit Nordschwarzwälderin Julia Ehrle, das Zielfoto entschied zu Ungunsten der Sindelfingerin, die mit schnellen 4:35,96 Minuten Silber und eine neue Bestleistung absahnte. „Sie hat sich schon im Ziel gesehen und aufgehört zu laufen“, ärgert sich Trainer Olaf Labrenz.

Unter den Top acht landeten Nils Haumann mit einem knappen vierten Platz über die 60 Meter Hürden in 8,17 Sekunden, Mara Dümmler mit 3,30 Metern und Platz sieben im Stabhochsprung, und die 4×200 Meter Staffel der U18 auf Platz fünf mit Luise HerrmannRebecca SpießAlessia Kulikow und Milena Müller in 1:49,59 Minuten.

Bild: Der goldene Moment für den VfL Sindelfingen nach dem Mixed-Staffelrennen zum Titel bei den Süddeutschen Meisterschaften: Maximilian Dillitzer, Hanna Render und Yannik Krings (von links) tragen Melanie Böhm auf Händen. Bild Schüttke

Quelle: SZ/BZ-Online