6 Nachwuchs-Talente, darunter ein Medaillenkandidat und außerdem eine Sprint-Staffel in der männlichen U20. Das ist die Mannschaft, die der VfL Sindelfingen zu den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Dortmund schickt.
Der einzige Medaillenkandidat der Blau-Weißen ist einer, der in diesem Jahr dem Sport alles unterordnet. Stabhochspringer Marec Metzger sprang i022 erstmals über 5 Meter und krönte seine Saison mit der Teilnahme und einem starken neunten Platz bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Kolumbien. Seine Bestleistung schraubte er bis auf 5,30 Meter. In der Vorbereitung auf die Hallensaison bremsten ihn jedoch Rückenbeschwerden. Erst kurz vor Start der Hallensaison konnte er überhaupt wieder zum Stab greifen.
Betrachtet man die Umstände, hat Metzger mit 4,90 Metern bereits ein ordentliches Ergebnis vorzuweisen, das ihn auf Platz zwei der diesjährigen deutschen Jugend-Bestenliste gebracht hat. Höher sprang nur Überflieger Hendrik Müller, der in diesem Jahr aus der U18 in die Altersklasse U20 gekommen ist. „Mit Müller habe ich einen starken Konkurrenten, bei dem es schwer wird ihn zu besiegen“, weiß Marec Metzger. Dahinter ist aus seiner Sicht aber alles offen. „Ich gehe ich relativ entspannt an die DM ran. Mit einem soliden Wettkampf und dem zweiten Platz wäre ich an sich zufrieden, aber natürlich versuche ich dennoch den Wettkampf zu gewinnen.“
Sicher im Hinterkopf sind die zuletzt mäßigen Ergebnisse von den Landesmeisterschaften und einem Ausflug in die Schweiz. Zuerst scheiterte Metzger an den 5 Metern, dann sogar an seiner Einstiegshöhe. „Große Gedanken mache ich mir nicht, ich weiß, dass ich unter Drucksituationen performen kann, deswegen erwarte ich einen guten Wettkampf.“
Nachdem er erst am vergangenen Wochenende seine Athletin Pia Ringhoffer bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Dortmund unterstützte, geht die Reise für Trainer Peter Wiesner nun wieder in die Helmut Körnig Halle. Diesmal im Gepäck, seine beiden Nachwuchs-Athleten Lukas Gärtner und Vasilina Alwarski. Gärtner hat sich über die 200-Meter-Strecke qualifizieren können. Alwarski sogar bei der allerletzten Gelegenheit vor knapp zwei Wochen für die 60 Meter. Deswegen zählt für beide Sportler das Erlebnis einer Deutschen Meisterschaft aufzusaugen. „Nachdem Lukas lange krank war, ist er momentan nicht mehr in Bestform. Also geht es bei ihm darum, Erfahrung zu sammeln“, sagt Peter Wiesner.
Seiner Athletin traut er bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft sogar eine Verbesserung zu. „Vasilina ist gut vorbereitet, hat aber die Norm gerade so geschafft. Vielleicht ist noch eine Bestmarke möglich. Der Einzug ins Halbfinale wäre aber eine große Überraschung.“
Eine Wundertüte ist Alexander Stepanov. Er hat in der bisherigen Hallensaison viel an seiner Schnelligkeit gearbeitet und war, eigentlich 800-Meter-Läufer, über die Sprintstrecken am Start. In Dortmund will er aber über die 400- und 800-Meter-Strecke angreifen und könnte, gerade über die längere Distanz, in einem langsamen Meisterschaftsrennen von den erworbenen Sprintfähigkeiten profitieren.
Im 1500-Meter-Feld findet sich Hans Leon Schmid wieder. „Wenn Hans in den Endlauf kommen würde wäre das nach seiner Corona Erkrankung eher ein Wunder. Er soll daher bei der DM einfach Erfahrung sammeln“, so das Trainergespann Olaf Labrenz/ Philipp Riexinger. Auch Emily Junginger befindet sich eher im Mittelfeld der 1500-Meter-Starterinnen, hat aber bei einem passenden Rennverlauf Finalchancen.