3:0 Erfolg für den VfL in Ulm
Am Ende hat es doch noch locker gereicht: Die Volleyballer des VfL Sindelfingen haben den Klassenerhalt in der Regionalliga bereits am vorletzten Saisonspieltag klar gemacht.
Volleyball. Zwei Satzgewinne hätten der Mannschaft von Alexander Haas im Duell beim VfB Ulm gereicht, um die letzten Zweifel zu beseitigen. Herausgesprungen ist ein klarer, aber glanzloser 3:0-Sieg. „Das war nicht glorreich, aber wir haben unsere Aufgabe erfüllt“, gab sich der Sindelfinger Interimscoach mit dem „Arbeitssieg“ zufrieden.
Eine Einschätzung, die beim Rückblick auf die am nächsten Samstag zu Ende gehende Saison ebenfalls zutrifft. Denn die begann gleich mal mit einem deftigen Rückschlag. Der langjährige Bundesligaspieler Sven Metzger riss sich im allerletzten Training vor dem Saisonauftaktspiel die Bänder im Knöchel. Gegen den SV Fellbach fiel das noch nicht weiter ins Gewicht, setzte sich der VfL doch mit einem souveränen 3:0 an die Tabellenspitze.
Fünf Niederlagen später fand sich die Mannschaft von Oliver Dostal aber auf einem Abstiegsrang wieder. Der Ausfall von Sven Metzger wog schwerer, als es die Beteiligten ohnehin schon befürchtet hatten. Das Ende der Negativserie erfolgte erst Mitte November mit einem 3:0-Erfolg gegen die SG Heidelberg. Doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Tags drauf verkündete Oliver Dostal aus gesundheitlichen Gründen seinen sofortigen Rückzug vom Trainerposten. Eine anstehende Hüftoperation ließ das weitere Engagement des ehemaligen Spielers schlichtweg nicht mehr zu.
Abteilungsleiter Bruno Metzger berief eine Krisensitzung ein, die schließlich eine für alle Seiten halbwegs zufriedenstellende Lösung nach sich zog. Co-Trainer Simon Sturm kümmerte sich um die Trainingseinheiten, der ehemalige Bundesligaspieler Alexander Haas betreute das Team an den Spieltagen. Diese Regelung galt zunächst nur bis Weihnachten. Sportlich wollte aber noch keine Besserung eintreten, auch wenn Sven Metzger wieder mitwirken konnte. „Das Auf und Ab ging zunächst weiter“, blickt Alexander Haas zurück. Erst mit dem 3:1-Erfolg zum Hinrundenende bei der TG Bad Waldsee kehrten die Sindelfinger auf die richtige Bahn zurück. „Wir haben in Bad Waldsee mit einer Rumpftruppe von nur sieben Mann gewonnen. Das war für uns der Dosenöffner.“
Nach der Weihnachtspause, in der man sich auf eine Fortführung der Trainerkonstellation bis zum Rundenende einigte, folgte die beste Phase der Saison. Der VfL sammelte fünf Siege am Stück und zog sich am eigenen Schopf aus dem Morast. Beeindruckend war vor allem der 3:2-Sieg beim designierten Meister SG BEG United. „Mit acht Mann haben wir bei der besten Mannschaft der Liga gewonnen“, ist der Sindelfinger Interimscoach heute noch stolz auf diesen Coup.
Dass der Klassenerhalt aber bis zum vergangenen Samstag immer noch am seidenen Faden hing, lag, so Alexander Haas, vor allem am Spielplan. „Spiel, dann drei Wochen Pause, dann Spiel und wieder drei Wochen Pause – wir sind aus dem Rhythmus gekommen.“ Die Sindelfinger bündelten im Endspurt nochmals alle Kräfte und bekamen final die richtige Kurve. „Leider stand uns diese Saison in keinem Spiel der komplette Kader zur Verfügung“, lässt Alexander Hass, der mit seinen 40 Jahren selbst hin und wieder auf dem Feld aushelfen musste, die Runde Revue passieren. „Im Normalfall haben wir im Abstiegskampf nichts zu suchen. Wenn alle fit sind, spielen wir nämlich oben mit.“
Wie es in der neuen Saison weitergeht, kann der Interimstrainer selbst noch nicht sagen. „Wir werden uns nach dem letzten Saisonspiel zusammensetzen“, sagt Alexander Haas, der als Trainer voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Am kommenden Samstag steht in der Sporthalle Stadtmitte noch das Duell gegen die TG Bad Waldsee (Anpfiff 19.30 Uhr) an. Mit einem abschließenden Sieg könnte der VfL noch auf Tabellenplatz fünf springen. „Das wäre ein versöhnlicher Abschluss dieser aufreibenden Runde“, so Alexander Haas.
VfL Sindelfingen: Conrad Darmer, Thomas Dörr, Nico Holze, Nick Koschke, Marvin Kunze, Sven Metzger, Thomas Meyer, Roman Scherer, Lenard Schwenk, Martin Tischhäuser
Bild: Mit einem 3:0 in Ulm haben Roman Scherer (am Ball) und der VfL Sindelfingen den Klassenverbleib in der Regionalliga eingetütet. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online