Fußball: VfL Sindelfingen: Das rettende Ufer rückt näher

VfL besiegt Pfullingen mit 3:1

Der VfL Sindelfingen lässt sich in der Verbandsliga nicht abschütteln. Im richtungsweisenden Duell gegen den VfL Pfullingen zeigte die Mannschaft von Roberto Klug eine ihrer besten Saisonleistungen und siegte am Ende verdient mit 3:1.

Fußball. Durch den neunten Saisonsieg verkürzten die Sindelfinger den Rückstand auf den Relegationsrang wieder auf drei Punkte. „Die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, hat mir sehr gefallen“, war Roberto Klug nach Spielende sichtlich zufrieden, forderte aber im selben Atemzug ein, „auch auswärts ähnlich aufzutreten. Mit den Heimspielen allein werden wir die Klasse nicht halten können.“

Die Diskrepanz zwischen den Heimauftritten und denen in der Fremde hat den VfL Sindelfingen erst in diese prekäre Lage gebracht. Während die Sindelfinger auf fremdem Geläuf das zweitschlechteste Team stellen, halten sie auf eigenem Platz mit den besten Mannschaften der Liga mit. Das Spiel gegen Pfullingen bewies das wieder eindrucksvoll. Vom Anpfiff weg hauten die Gastgeber mächtig auf die Pauke, so dass die Pfullinger nicht wussten, wie ihnen geschah. Nach neun Minuten lagen die Gäste dann auch schon mit 0:1 hinten. Endrit Syla, der seine drei Spiele andauernde Rot-Sperre abgesessen hatte, nahm es mit zwei Gegenspielern auf und schlenzte den Ball schließlich über Pfullingens Torwart Martin Welsch zur Sindelfinger Führung ins Netz.

Für den heimischen VfL war das der Auftakt zu einer bemerkenswerten ersten Halbzeit. Leicht und locker hätten die Klug-Schützlinge zur Pause schon ein halbes Dutzend Tore erzielen können. Dafür aber hätte es sowohl des richtigen Zielwassers als auch des Blickes für den Nebenmann bedurft. Agim Deskaj verstolperte in der 12. Minute und traf in der 22. Minute nur den Pfosten. Dazwischen verpasste auch Alper Kocas (14.) nach feiner Vorarbeit von Lucas Schuckenböhmer mit einem ungenauen Lupfer das mögliche 2:0. „Wir müssen hier früh alles klar machen“, haderte Roberto Klug mit der Chancenverwertung seiner Elf.

Bachmann verhindert Ausgleich

Etwas Glück hatten die Hausherren in der 39. Minute, als Torwart Alexander Bachmann gegen Kevin Haussmann den möglichen Ausgleich verhinderte. Doppelt bitter für die Pfullinger: Im direkten Gegenzug legten die Sindelfinger das überfällige 2:0 nach. Der starke Alexander Wetsch schickte Alper Kocas, und der traf eiskalt ins kurze Eck. So gut der Sindelfinger Kapitän aber auch war, zur zweiten Halbzeit kam er nicht mehr aufs Feld zurück. „Alex war schon verwarnt und akut Gelb-Rot-gefährdet“, erklärte Roberto Klug den Wechsel. Andrei-Lucian Ulici übernahm auf links hinten und ließ in der Folge nichts anbrennen.

Nach vorne aber verflachte das Spiel der Hausherren. Das lag weniger am Fehlen von Alexander Wetsch, als mehr an der enormen Schlagzahl der ersten 45 Minuten. Dieses Tempo konnten die Sindelfinger schlichtweg nicht aufrechterhalten. „Ich habe meinen Offensivspielern gesagt, bis zum Anschlag zu arbeiten, dann würde ich wechseln“, erklärte Roberto Klug seine Marschroute. Vor allem Alper Kocas musste seinem Laufpensum Tribut zollen, genauso Endrit Syla, dem die Spielpause trotz einiger lichter Momente anzumerken war.

Mit den Personaltausch konnten die Sindelfinger das Geschehen aber wieder in Richtung Gäste-Strafraum verlagern – und machten in der 87. Minute den Sack zu. Im Anschluss an eine Ecke von Gianluca Gamuzza stocherte Agim Deskaj, der im Spielverlauf immer wieder besser postierte Mitspieler übersehen hatte, den Ball zum 3:0 über die Linie. Dass die Gäste in der 90. Minute zum Ehrentreffer von Nico Seiz kamen, tat dem Jubel in Sindelfinger Reihen keinen Abbruch.

Roberto Klug war zufrieden: „Wir waren aggressiv, wir waren gierig. Verbessern müssen wir uns nur noch im Abschlussverhalten und auch in der Entscheidungsfindung.“ Mit elf Mann auf der Bank gibt es zumindest personell keinen Grund zur Sorge mehr. „Rechtzeitig zum Saisonendspurt ist der Kader wieder voll.“

VfL Sindelfingen: Bachmann, Dreher, Schuckenböhmer, Edelmann, Sautter, Wetsch (46. Minute Ulici), Molitor (73. Minute Feigl), Gamuzza, Syla (66. Minute Franke), Kocas (66. Minute Horny), Deskaj

Bild: Jubel über den Treffer zum 3:1-Endstand.

Quelle: SZ/BZ-Online