Leichtathletik: VfL Sindelfingen: Furioser Start in die Freiluft-Saison

Drei Medaillen bei Langstaffel-DM

Bei den Deutschen Meisterschaften der Langstaffeln holen die Leichtathleten des VfL Sindelfingen drei Meistertitel.

Leichtathletik. Furios sind die Leichtathleten des VfL Sindelfingen in die Freiluftsaison gestartet. Bei den ersten Deutschen Meisterschaften des Jahres auf der Rundbahn sahnten die Blau-Weißen gleich drei Meistertitel ab. Im nahen Bietigheim-Bissingen wurden am Wochenende die Deutschen Meisterschaften der Langstaffeln ausgetragen. Sechs Sindelfinger Mannschaften wurden in die ausgetragenen Wettbewerbe der Jugend, Junioren und Aktiven geschickt.

Den ersten großen Jubel gab es nach einer Zentimeterentscheidung der 4×400-Meter-Frauenstaffel. Nachdem man im letzten Jahr ganz oben auf dem Podest stand, wollten die Sindelfingerinnen ihren Titel verteidigen und traten in Bestbesetzung an. Mit Carolina Krafzik und Neuzugang Jessica Bianca Wessolly waren gleich zwei Athletinnen aus dem deutschen EM-Team von München dabei. Das VfL-Quartett komplettierten die beiden 400-Meter-Hürden-Asse Melanie Böhm und Lisa Sophie Hartmann.

Doch auch die Teams der Konkurrenz hatten im Vergleich zum Vorjahr mächtig aufgerüstet. Über die Wettbewerbe hinweg wurde deutlich: Die deutschen Leichtathletikvereine nehmen diese Deutschen Meisterschaften ernster als im Vorjahr, so war die Zahl der Top-Athleten spürbar höher, die Leistungsdichte ebenso.

Krafzik und Co brechen Uralt-Rekord

Gegen das Sindelfinger Quartett, bestehend aus drei 400-Meter-Hürdenläuferinnen und einer 200-Meter-Expertin traten die Mannschaft aus Leverkusen und aus Berlin mit jeweils zwei Athletinnen aus der Top-10-Liste der 400-Meter-Läuferinnen an.

Doch die Expertinnen konnten die Sindelfingerinnen ärgern aber nicht schlagen. Zwar lagen die Blau-Weißen als Lisa Sophie Hartmann das Staffelholz nach einem starken Rennen an Carolina Krafzik übergab noch auf Platz drei mit knapp dreißig Metern Abstand zu den Führenden, dem Siegeswillen der EM-Finalistin tat das aber keinen Abbruch. „Ich habe nach hundert Metern gesehen, dass noch ein ganzes Stück fehlt und habe versucht, mich ranzusaugen“, so Krafzik. Doch eingangs der Zielgeraden waren es noch etliche Meter auf die führenden Leverkusenerinnen und Krafzik nährte sich nur langsam. „Ich habe alles reingegeben und habe sogar einen Zielwurf gemacht.“ Erst direkt vor der Ziellinie waren die Sindelfingerinnen in Front und siegten mit dem Vorsprung einer Hunderstel-Sekunde in 3:36,82 Minuten. Damit brach das Quartett einen mehr als 30 Jahre alten Württembergischen Rekord. 1992 waren ebenfalls vier Sindelfingerinnen, nämlich Andrea Thomas, Doreen Fahrendorff, Birgit Wolf und Gaby Dold in die Geschichtsbücher eingegangen.

Am Abend durften die beiden Schnellsten, Carolina Krafzik und Lisa Sophie Hartmann erneut ran: Auch in der Mixed-Staffel über 4×400 Meter war der VfL Titelverteidiger. Nach Startläufer Alexander Stephanov und den beiden VfL-Frauen musste Schlussläufer Constantin Preis den großen Vorsprung nur noch verteidigen. Mit 3:24,06 Minuten und mehr als vier Sekunden Vorsprung strichen die Sindelfinger den nächsten Meistertitel ein, obendrauf knackten sie ihren eigenen WLV-Rekord vom Vorjahr.

Eher unerwartet Grund zum Jubel lieferte das 3×800-Meter-Team der Juniorinnen mit Hanna Render, Clara Möll und Kim Bödi. Die Blau-Weißen liefen im U23-Rennen konstant unter den Top 3, bis Kim Bödi die Konkurrenz mit einem 200 Meter langem Schlussspurt stehenließ und die Sindelfingerinnen in 6:56,30 Minuten siegten. „Die Goldmedaille war das i-Tüpfelchen. Es hat aber super viel Spaß mit den Mädels gemacht und da ist man dann auch nochmal motivierter alles aus sich herauszuholen“, so Bödi.

Auf dem undankbaren 4. Platz landete die 4×400-Männerstaffel mit Aleksandar Gacic, Maximilian Dillitzer, Alexander Stepanov und Constantin Preis. Siebte wurden über die 3×1.000 Meter der Männer Leonard Baranski, Tim Hofmann und Velten Schneider. Über die selbe Distanz reichte es für den Sindelfinger Nachwuchs der U20 für Platz sechzehn.

Bild: Die erfolgreiche 4×400-Meter-Frauenstaffel des VfL Sindelfingen (von links): Lisa Sophie Hartmann, Melanie Böhm, Jessica Bianca Wessolly und 
Carolina Krafzik.

Quelle: SZ/BZ-Online