Long Covid und Diabetes: So wichtig sind Sport und eine gute Ernährung

Tipps für die Gesundheit

Andreas Hagedorn, Studioleiter der Sportwelt des VfL Sindelfingen, macht sich stark für eine gesunde Lebensweise.

Sport und Gesundheit. Long Covid und Diabetes sind Themen, die für den Gesundheitssport an Bedeutung gewinnen. Der Begriff Long Covid umfasst Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach Ansteckung mit dem Coronavirus fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Dazu gibt es Prognosen, dass in 25 Jahren jeder Sechste von Diabeteserkrankungen betroffen ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Fachblatt „The Lancet“ erschienen ist.

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Als Ernährungsberater und Studioleiter in der Sportwelt des VfL Sindelfingen beschäftigt sich Andreas Hagedorn mit beiden Feldern. Als Ursachen identifiziert er mangelnde Bewegung und bescheidene Ernährung. Doch was bedeutet das? „Im Grunde ist es so, dass ein gestärkter Organismus und Körper sowie ein stabileres Immunsystem helfen, weniger stark oder gar nicht zu erkranken und auch schneller wieder zu genesen“, sagt Andreas Hagedorn.

Erschöpft und furchtbar müde

Bei Long Covid gebe es dabei die gleichen Therapieformen wie bei verwandten Erschöpfungskrankheiten wie dem Pfeifferschem Drüsenfieber oder ähnlichem: „Eine gesunde Lebensführung wird da noch wichtiger, als sie sowieso schon ist. Dazu gehört neben der Ernährung eben auch das Bewegungsverhalten.“ Grob gesagt heißt das: mehr bewegen, mehr an die frische Luft, mehr Muskeln, mehr Vitamine, mehr Mineralien und auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. „Das sind alles Themen, die auch in Rehazentren bei Erschöpfungssymptomen vordergründig beachtet werden“, sagt Andreas Hagedorn.

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Bieten Sportzentren wie die Sportwelt neben den Sportmöglichkeiten auch individuelle Ernährungsberatungen an, sei das hilfreich. Andreas Hagedorn: „Diese beginnt bei uns mit der Analyse des Ist-Zustands. Anschließend folgt die beratende Begleitung bei der Umstellung.“ Wenn bei den Nachwirkungen nach Corona Müdigkeit oder Atemprobleme auftreten, vielleicht auch der Puls schnell in die Höhe steigt, besteht außerdem beim Training die Gefahr, die Einheiten zu intensiv zu dosieren oder die falschen Übungen anzuwenden. Eine grundlegend falsche Ernährung sei der Hauptgrund für die Entwicklung eines Diabetes Typ 2: „Dann besteht die Gefahr, eine Insulinresistenz zu entwickeln. Neben einer gesünderen Ernährung hilft aber auch Sport und hier neben dem klassischen Ausdauertraining auch ein gezieltes Krafttraining, um Muskeln aufzubauen, welche permanent Blutzucker verbrauchen.“

Es mache also Sinn, den Gesamtzustand zu betrachten. „Wichtig ist, nicht nur Ausdauersport zu betreiben, sondern auch Kraft aufzubauen“, sagt Andreas Hagedorn. Zu den typischen Fehlern bei der Ernährung gehören für ihn die zu geringe Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Wasser und die zu umfangreiche Zufuhr von einfachen Kohlenhydraten.

Der Tank ist voll

Dies sei aber auch von der Aktivität abhängig: „Wer sich viel bewegt, kann auch mehr schnell verfügbare Energie in Form von Kohlenhydraten zu sich nehmen – aber ein Auto, welches sich nur wenig im Stadtverkehr bewegt, wird ja auch nicht jeden Tag vollgetankt.“ Dazu sei die Qualität der Nahrung ein Thema. „Diese sollte so naturbelassen wie möglich sein. Nahrungsmittel sollten nicht aus der Massentierhaltung kommen und chemisch nicht verändert werden. So böten ungespritztes Obst und Gemüse auch viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

Kontakt

Bei der Sportwelt des VfL Sindelfingen läuft derzeit eine Aktion. Wer sich im Oktober für ein Jahre anmeldet, trainiert zwei Monate lang gratis Weitere Infos gibt es unter vfl-sindelfingen.de/sportwelt/

Bild: Vitamine, Mineralien, Krafttraining, Ausdauerport: sehr wichtig. Und gut, wenn man dabei gut beraten ist. Bild: Adobe Stock/OneBit

Quelle: SZ/BZ-Online