Handball: Coach Mischa Herok ist stinksauer

Bösi-Frauen verlieren in Schwaikheim

Die Frauen der HSG Böblingen/Sindelfingen verlieren mit 25:30 bei den SF Schwaikheim.

Handball.Überzeugende Siege tun den Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen einfach nicht gut. Wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren gezeigt, folgt auf eine grandiose Leistung – so wie beim jüngsten 37:18-Kantersieg gegen den TV Weilstetten – ein deutlich schwächerer Auftritt, der dann auch meist eine Niederlage nach sich zieht. Am Samstag war es wieder soweit: Bei den SF Schwaikheim musste sich die HSG nach „indiskutabler Leistung“, so Mischa Herok, mit 25:30 geschlagen geben.

Einmal in Fahrt gekommen, sprach der HSG-Coach sogar von einem „Totalausfall der kompletten Mannschaft. Nichts von dem, was uns die letzten Wochen noch so stark gemacht hat, war dieses Mal zu sehen. Wir haben alles vermissen lassen.“ Durch die Niederlage in Schwaikheim riss auch die Serie von zuvor drei Siegen, wodurch sich die Bösis nun mit 6:8 Punkten im breiten Tabellenmittelfeld der Württemberg-Liga wiederfinden.

Schon in den Anfangsminuten der Partie schwante Mischa Herok Böses. Zwar gelang Zana Turkalj per Siebenmeter die schnelle und auch einzige Führung für die Gäste. Danach aber bestimmten die Schwaikheimerinnen das Tempo des Spiels – teilweise sogar nach Belieben. Und das schmerzte den HSG-Trainer mit am meisten: „Unserem Spiel hat es an Geschwindigkeit gefehlt – nach vorne wie auch nach hinten.“

Unerklärliche Lethargie nach der Pause

So musste Mischa Herok tatenlos zusehen, wie die Gastgeberinnen nach einer Viertelstunde Spielzeit bereits mit 9:4 vorne lagen. Erst jetzt erkannten die Bösis den Ernst der Lage und boten dann doch auch ein wenig Gegenwehr. Mit Erfolg. Angeführt von Elena Oeder robbte sich die HSG Tor um Tor heran, und dank eines Doppelpacks von Milena Radulovic gelang den Gästen in der 27. Minute sogar der 12:12-Ausgleich. Ein Tor von Aileen Puscher bescherte den Sportfreunden aber doch noch die knappe Pausenführung.

Damit konnte Mischa Herok nach dem Verlauf der ersten Halbzeit trotzdem gut leben. „Wir hatten uns zurückgekämpft, genauso galt es weiterzumachen“, war der HSG-Trainer guter Dinge, im zweiten Durchgang eine deutlich bessere Leistung seiner Mannschaft serviert zu bekommen. Ein klarer Fall von Denkste! Denn mit Wiederanpfiff verfiel sein Team wieder in eine unerklärliche Lethargie. „Wir haben den Gegner immer wieder erfolgreich im Zeitspiel, lassen dann aber doch noch gegnerische Würfe zu, die dann auch noch im Tor landen“, ärgerte sich Mischa Herok.

Als Elena Oeder in der 37. Minute auf 15:16 aus Sicht der Gäste verkürzen konnte, war die HSG immer noch auf Tuchfühlung dran. Neun Minuten danach aber war Schwaikheim bereits vorentscheidend auf 23:16 enteilt. Enttäuschend war vor allem der Defensivauftritt in dieser Phase. Auch Torhüterin Anne Kilper, die in den ersten 30 Minuten noch mehrmals Schlimmeres verhindern konnte, war nun kein Faktor mehr. „Ich habe alles versucht, habe die Formation verändert, defensiv umgestellt, aber nichts hat gefruchtet“, war Mischa Herok bedient.

Ernüchternd war aus Sicht des HSG-Trainers, dass sich in der verbliebenen Spielzeit auch nichts mehr daran ändern sollte. Ohne größere Mühe verteidigte Schwaikheim den Sieben-Tore-Vorsprung, der erst in den Schlussminuten, als die Partie längst entschieden war, etwas zu bröckeln begann. „Nein, ein klares Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war das nicht“, konstatierte Mischa Herok, der die 25:30-Niederlage als „zu hoch, aber insgesamt verdient“ einstufte.

Da die Serie nun gerissen ist, will der HSG-Coach zügig eine neue starten – wenn möglich schon am nächsten Samstag in Köngen. Mischa Herok: „Eins muss uns allen klar sein vor dem Spiel in Köngen: Mit einem ähnlichen Auftritt wie in Schwaikheim werden wir auch dort nichts holen. Ich erwarte von meinen Mädels Wiedergutmachung für diese Niederlage.“

HSG Böblingen/Sindelfingen: Kilper, Kulik (beide im Tor); Turkalj (3 Tore/davon 2 Siebenmeter), Lang, Svenja Hille (2), Knoll (1), Oeder (7/1), Maurer, Münch, Weinhardt (2), Kohler (1), Radulovic (6/2), Pauline Hille, Baumgartl (3)

Bild: HSG-Trainer Mischa Herok ist enttäuscht über die Leistung seines Teams. Bild: photostampe

Quelle: SZ/BZ-Online