Handball: Die HSG Böblingen/Sindelfingen siegt trotz zwei Roten Karten

32:31-Erfolg in Reutlingen

Im dritten Versuch hat es geklappt: Die Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen 2 haben ihren ersten Auswärtssieg eingefahren.

Handball. Bei der nun punktgleichen TSG Reutlingen siegte die Mannschaft von Ingo Ruhmund nach turbulentem Spielverlauf knapp mit 32:31. „Dieser Erfolg bei den heimstarken Reutlingern ist sehr viel wert“, war der HSG-Trainer nach getaner Arbeit zufrieden. Der Sieg der Bösis ist umso höher einzuordnen, da er unter erschwerten Umständen zustande kam.

So mussten Mitte der ersten Halbzeit in Matti Spitzl und Daniel Heisler innerhalb von drei Minuten gleich zwei Gästespieler mit der Roten Karte vom Platz. Matti Spitzl ging bei einem Gegenstoß der Reutlinger zu grob zu Werke, Daniel Heisler knallte TSG-Torhüter Tobias Thümmel einen Siebenmeter genau ins Gesicht. „Die Rote Karte gegen Matti war zu hart, die gegen Daniel entspricht den Regeln“, kommentierte Ingo Ruhmund die beiden Hinausstellungen.

Die Hausherren nutzten diese Phase, um den ersten Spielabschnitt mit 16:13 für sich zu entscheiden. Geschlagen gab sich die HSG aber noch lange nicht, im Gegenteil. Mit vier Toren in Folge wendete Stefan Kayser das Blatt im Alleingang, Daniel Bluthardt setzte noch das 18:16 aus Sicht der Gäste drauf. Innerhalb von nur sieben Minuten hatten die Bösis das Blatt gewendet. Und sie sollten die Führung auch nicht mehr abgeben. Egal, was die Hausherren in der Folge auch probierten, die HSG hatte stets die richtige Antwort parat. Als der überragende Stefan Kayser in der 52. Minute mit einem Doppelpack auf 28:22 für die HSG stellte, schien der Fisch geputzt. Mit drei Zeitstrafen machten sich die Gäste das Leben aber unnötig schwer, so dass der Vorsprung wieder zu bröckeln begann. Selbst das 32:29 durch Niclas Vögele 55 Sekunden vor der Schlusssirene gab noch keine Sicherheit, da die Reutlinger mit einem schnellen Doppelschlag auf 31:32 verkürzen konnten. In den verbleibenden 20 Sekunden schaukelte die HSG den knappen Vorsprung ins Ziel.

HSG Böblingen/Sindelfingen 2: Meyer, Martin Root (beide im Tor); Petri (3 Tore), Joshua Ruhmund (2/davon 2 Siebenmeter), Gatzweiler (1), Sommer (1), Bluthardt (7), Matti Spitzl, Vögele (5), Matthias Root (3), Mikko Frommer, Maximilian Bonhage (1/1), Kayser (8/1), Heisler (1/1)

Das Heimgesicht des TSV Schönaich

Die zwei Gesichter des TSV Schönaich: Während in der Fremde bei den Schönaichern gar nichts zusammengeht, schießt die Mannschaft von Klaus Wanner in schöner Regelmäßigkeit die Gegner aus der heimischen Halle. So geschehen beim 38:25-Kantersieg gegen den SV Leonberg/Eltingen 2, durch den die Schönaicher ihr Punktekonto wieder auf 6:6 ausgleichen konnten. „Das war mal wieder das andere, das positive Extrem meiner Mannschaft“, freute sich der TSV-Coach. Wieso es jedoch in Auswärtsspielen nicht klappen will, das lässt Klaus Wanner keine Ruhe. „Ehrlich, ich weiß es nicht. Und ich verstehe es nicht, denn das ist so eine homogene, eingeschworene Truppe, die immer wieder beweist, dass sie Handball spielen kann.“

Gegen Leonberg/Eltingen ließ der TSV vom Start weg nichts anbrennen und lag durchweg in Führung. Zur Pause komfortabel mit 18:12. „Die Jungs haben alle Vorgaben voll erfüllt“, gab es Lob vom Schönaicher Trainer. Mit vier Toren unmittelbar nach Wiederanpfiff zum zwischenzeitlichen 22:12 erstickte die Wanner-Sieben ein etwaiges Aufbäumen der Gäste bereits im Keim und spielte mit dem hoffnungslos unterlegenen Gegner fortan Katz und Maus. Was besonders auffiel, war die Breite im Schönaicher Kader. Am Ende trug sich jeder TSV-Feldspieler in die Torschützenliste ein, sogar A-Junior Luke Teufel. „Für Luke freut es mich ganz besonders“, so Klaus Wanner.

TSV Schönaich: Schmidt, Hoffstadt (Tor); Kiel (5 Tore), Andermann (1), Ernst (2/davon 1 Siebenmeter), Häckl (4), Niebusch (5), Kuppinger (6), Fehrenbacher (1), Bayer (7/2), Attinger (1), Wädtleges (2), Teufel (1/1), Gärtner (3)

Bild: Für Daniel Heisler (rechts) war das Spiel der HSG Böblingen/Sindelfingen 2 bei der TSG Reutlingen aufgrund einer Roten Karte schnell vorbei. Bild: Zvizdiç

Quelle: SZ/BZ-Online