Handball: HSG-Frauen zeigen klasse Leistung

Handball-Württembergliga

Die Frauen der HSG Böblingen/Sindelfingen gewinnen trotz schlechter Voraussetzungen in Wangen mit 30:27.

Stehen die Vorzeichen schlecht, liefern die Handballerinnen der HSG Böblingen/Sindelfingen regelmäßig eine herausragende Leistung ab. So auch bei der MTG Wangen. Ein allerletztes Aufgebot – gerade einmal acht Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen hatte Mischa Herok an Bord – begab sich auf die zweieinhalbstündige Fahrt ins Allgäu, um schließlich mit einem 30:27-Sieg im Gepäck bestens gelaunt die ebenso lange Heimfahrt anzutreten.

„Riesenkompliment“, war der HSG-Trainer sichtlich stolz auf sein Team. Dabei trug auch Mischa Herok einen großen Teil zum Gelingen bei. Die personelle Ausgangslage stellte auch für den HSG-Coach eine Herausforderung dar. Seine Lösung: „Wir haben so langsam gespielt wie noch nie zuvor.“ Die Bösis verschleppten das Tempo und verzichteten fast komplett auf schnelle Gegenstöße. „Nur drei Mal sind wir überhaupt in diese Situationen gekommen.“

Seiner Rumpftruppe sagte diese Herangehensweise aber voll zu. „Wir waren von Beginn an bei der Sache“, freute sich Mischa Herok. Nie in Rückstand Tatsächlich lag seine Mannschaft in den gesamten 60 Minuten nicht einmal im Rückstand. Mit Leidenschaft verteidigten die Gäste am eigenen Kreis und legten in der Defensive den Grundstein für den Auswärtserfolg. Kam doch mal etwas durch, war Ariane Kulik zur Stelle. Die HSG-Torhüterin verdiente sich nach dem Schlusspfiff ein verdientes Lob ihres Trainers. „Ariane war die überragende Akteurin auf dem Feld“, sagte Mischa Herok. Zur Pause lagen die Bösis solide mit 16:12 in Führung und wussten diesen Vorsprung nach Wiederanpfiff sogar noch auszubauen.

Angeführt von Zana Turkalj

Angeführt von einer starken Zana Turkalj, die über weite Strecken im Rückraum agierte, lagen die Gäste nach 37 Minuten mit 21:14 vorne. „Bis dahin war das vielleicht der beste Auftritt meiner Mannschaft in dieser Saison“, war Mischa Herok begeistert. Allerdings befürchtete der HSG-Trainer zu diesem Zeitpunkt, dass sein Team der personellen Situation noch Tribut zollen müssen würde. So kam es auch, denn in den folgenden zehn Minuten nahmen sich die Gäste eine spielerische Pause. Wangen verkürzte bis zur 47. Minute auf 21:23. „Wir haben kurz gewackelt“, konstatierte Mischa Herok. Der HSG-Trainer vollzog dann aber einen entscheidenden Wechsel auf der Torhüterposition. Stammtorhüterin Anne Kilper, die unter der Woche nicht trainiert hatte, stellte sich zwischen die Pfosten und stand ihrer Vorgängerin fortan in nichts nach. „Anne hat mit ihren Paraden den Sack schließlich zugemacht.“

Bei eigener 27:25-Führung fünf Minuten vor dem Ende war der Sieg aber immer noch nicht eingetütet. Ein Doppelpack von Anja Weinhardt und Milena Radulovic beseitigte zwei Minuten vor dem Spielende aber allerletzte Zweifel. Der 30:27-Auswärtserfolg war geschafft, der Sprung in die obere Tabellenhälfte ebenso und das Punktekonto erstmals in dieser Saison ausgeglichen. „Ich bin glücklich“, strahlte Mischa Herok nach getaner Arbeit mit seinen Spielerinnen um die Wette.

HSG Böblingen/Sindelfingen: Kulik, Kilper (beide im Tor); Turkalj (8 Tore/davon 3 Siebenmeter), Lang (3), Svenja Hille (3), Knoll (5), Maurer, Weinhardt (4), Kohler (3), Radulovic (4).

Bild: HSG-Rechtaußen Zana Turkalj überzeugte auch auf der ungeliebten Position im Rückraum und trug acht Tore zum 30:27-Erfolg bei der MTG Wangen bei.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online