Schwimmen: Das große Wochenende der Sindelfinger Schwimm-Abteilung im Badezentrum

Am Sonntagend war alles wieder abgebaut.

Die Schwimmer des VfL Sindelfingen schwimmen und packen bei den 28. Internationalen Sindelfingen Swimming Championships mit an.

Die Schwimmer des VfL Sindelfingen schwimmen und packen auch bei den 28. Internationalen Sindelfingen Swimming Championships mit an. Von Annette Nüßle Beim Internationalen Sindelfingen Swimming Championships (ISSC) zogen am Wochenende rund 900 Teilnehmer ihre Bahnen im Sindelfinger Badezentrum, immer auf der Jagd, mit persönlicher Bestzeit als Erster am Beckenrand anzuschlagen und sich entsprechend für weitere Wettkämpfe zu qualifizieren.

Und während es im Becken um Punkte und Medaillen ging, war die Schwimmabteilung des VfL Sindelfingen als Veranstalter auch organisatorisch gefragt. „Rund 4200 Meldungen, das heißt auch 4200 Starts zu organisieren, die einzelnen Disziplinen zu planen, das erfordert viel Vorbereitung“, sagt Stephanie Saillet, Abteilungsleiterin der Schwimmabteilung, und blickt auf das Becken, in dem es zügig vorangeht. Während bei 200 Meter Rücken am Samstagabend die Teilnehmerinnen nach ihrem Wettkampf noch kurz im Wasser verschnaufen und warten, starten bereits die nächsten Schwimmerinnen. „Wir haben die Wertungsrichter an den jeweiligen Bahnen doppelt besetzt, damit sich jeder auf den Start und nach dem jeweiligen Lauf auf das Notieren der Zeiten konzentrieren kann“, sagt Saillet. Der hohe Personalaufwand ist nur dank der Mithilfe aller im Verein möglich. „Jede Schwimmerfamilie packt mindestens einmal, wenn nicht sogar mehrfach an“, sagt sie und zählt auf, dass neben den Wertungsrichtern, dem Kampfgericht, den Wettkampfhelfern, viele beim Catering oder als Ansprechpartner für die Vereine eingeteilt sind.

Angereist sind nicht nur Vereine aus der Region, wie in den Jahren zuvor gehören zu den vierzig Vereinen auch Mannschaften aus dem Ausland. Erstmals mit dabei sind auch Sportler aus Jordanien. „Es war bis kurz vor dem Wochenende nicht klar, ob mit den Visa alles klappt und wir sind froh, dass die Schwimmer rechtzeitig anreisen konnten“, sagt Abteilungsleiterin Stephanie Saillet. „Sie sind am Donnerstag gelandet, haben am Freitag ein Training hier absolviert und sind jetzt einfach mit dabei. Auch andere Vereine aus dem Ausland sind bereits am Freitag angereist und haben, während die Schwimmabteilung nach Bäderschluss um 16 Uhr alles für die Wettkämpfe vorbereitet hat, ihre Trainingsbahnen gezogen. „Das schätzen alle Teilnehmer sehr und es schafft Sicherheit, wenn man zum einen die Örtlichkeiten schon mal gesehen hat, weiß, wo Duschen und vieles mehr sind. Auch ein lockeres Training gehört dazu“, sagt Stephanie Saillet. Mit zu den internationalen Teams gehören Vereine aus Griechenland, Spanien, Österreich und der Schweiz.

Dass das Sindelfinger Becken schnell ist, zeigen auch die Zeiten von Luca Nik Armbruster von der SG Neukölln Berlin. Der amtierende Deutsche Rekordhalter auf 50 Meter Schmetterling mit 23,02 Sekunden schaffte es im Finale mit 23,87 Sekunden, genauso einen neuen Veranstaltungsrekord aufzustellen, wie der für den VfL Sindelfingen startende Simeon Benner. Er schwamm die 50 Meter Brust in einer Zeit von 28,44 Sekunden. Ganz besonders freuen sich die Verantwortlichen darüber, dass neben der Mannschaft aus der Sindelfinger Partnerstadt Schaffhausen weitere Mannschaften mit am Start sind. Neben den vielen Helfern aus dem Verein unterstützte auch die Stadt Sindelfingen, insbesondere das Bäderamt und die Mitarbeiter des Badezentrums sowie Ersthelfer den Veranstalter. Zusätzlich zu den klassischen Wettkampfstrecken in den vier Disziplinen Kraul, Brust, Rücken und Schmetterling gibt es beim ISSC noch besondere Formate, die für etwas Abwechslung am Wettkampftag sorgen. Beim sogenannten Cut-Off-Rennen ist besonderes Stehvermögen gefragt, weil sehr schnell hintereinander auf der 50 Meter Strecke geschwommen wird.

„Wir fangen mit acht Teilnehmern an, dann fallen die zwei Schwimmer mit der längsten Zeit raus und so geht es dann immer weiter, bis zum Schluss zwei den Sieg untereinander austragen“, erklärt Astrid Mantz. Auch das Mystery-Lagen-Rennen gehört mit dazu. Hier wird die Reihenfolge der vier Schwimmdisziplinen ausgelost, was einiges Hirnschmalz und Flexibilität von den Sportlern erfordert und das dritte Format ist das sogenannte Pursuit-Rennen.

Bei dem Verfolgerschwimmen starten die Teilnehmer mit Zeitverzögerung, das heißt, der langsamere Schwimmer erhält einen Vorsprung und hat so eine Chance auf den Gewinn seines Rennens. Während die Teilnehmer am Sonntagabend ihre Heimreise antreten, ist für die heimischen Schwimmer nach der letzten Bahn noch lange nicht Schluss. „Wir müssen alles wieder so abbauen, dass das Badezentrum am Montagmorgen ganz regulär wieder seine Badegäste empfangen kann“, sagt Astrid Mantz. Info: Alle Ergebnisse der einzelnen Disziplinen sind unter www.issc-online.de abrufbar.

Bild: Samstag und Sonntag ging es im Badezentrum hoch her. Bild: Nüßle.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online