380 Zuschauer sehen ein 3:3 im Derby.
Darmsheim Fabian Schneider erzielt zwei Tore und sieht dann die Rote Karte.
Mit einem äußerst kurzweiligen 3:3-Unentschieden haben der VfL Sindelfingen und der TV Darmsheim knapp 400 Zuschauer verzückt. Mit dem Punktgewinn hat der VfL verhindert, dass die Darmsheimer im Klassement an ihm vorbeiziehen. Aber die Mannschaft von Roberto Klug hat auch einmal mehr gezeigt, dass sie in dieser Saison nichts mit dem Aufstieg zu tun haben wird. Sowohl eine frühe 2:0-Führung als auch ein später Treffer zum 3:2 reichten den Sindelfingern nicht, um alle drei Punkte daheim zu behalten.
„Im Grunde schlagen wir uns mal wieder selbst“, war der VfL-Coach enttäuscht. Genau genommen musste Roberto Klug aber auch froh sein, dass es am Ende überhaupt zu diesem einen Zähler reichte. Denn Schiedsrichter Joscha Link (TSV Lehrensteinsfeld) verwehrte den Gästen in der 78. Minute beim Stand von 3:2 für Sindelfingen einen klaren Elfmeter. Simon Lindner hatte den Ball an Maurice Zivny vorbeigespitzelt und wurde daraufhin vom VfL-Schlussmann gelegt. „Den muss er geben“, war Marcel Lindner erbost über die Entscheidung des Unparteiischen.
Auch weil dieser in der Nachspielzeit noch einen weiteren Nackenschlag für die Gäste bereithielt. Fabian Schneider musste mit der Roten Karte vom Platz. „Fabi wird auf seinen Gegenspieler geschoben und foult ihn dann unabsichtlich“, beschrieb der TVD-Coach die Szene. „Eigentlich darf das nicht einmal Gelb sein, geschweige denn Rot. Wir wurden heute in zwei entscheidenden Szenen bestraft.“ Trotzdem wirkte Marcel Lindner nach dem Spiel nicht unzufrieden. Vor allem, weil seine Mannschaft Moral bewiesen hatte und nach einer schwachen ersten Halbzeit zurückzuschlagen wusste. „Wir haben falsch gespielt und sind in den ersten 45 Minuten nur hinterhergelaufen“, nahm er die Schuld auch auf seine Kappe. Dass die Gäste nach den Toren von Tobias Kubitzsch (14.) und André Simao (45.) nur mit 0:2 zurücklagen, war zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft. „Eigentlich muss zur Pause schon alles klar sein“, haderte Roberto Klug mit der Chancenverwertung seiner Elf.
Beim VfL gefiel vor allem Gianluca Gamuzza, der nach langer Verletzungspause zumindest eine gute Stunde lang der Chef auf dem Platz war. Als seine Kräfte nachließen, verloren die Sindelfinger an Stabilität. Fabian Schneider nutzte diese Unordnung beim Gegner aus, verkürzte in der 55. Minute auf 1:2 und erzielte in der 64. Minute auch den 2:2-Ausgleich. „Wir holen den Gegner mit unseren Fehlern ins Leben zurück“, kam der VfL-Trainer nicht aus dem Kopfschütteln heraus. Sein Team hatte aber noch Reserven und schlug durch den guten Kenan Kasikci, der mangels Alternativen an vorderster Front auflief, in der 75. Minute zurück.
Nach feiner Kombination erzielte der Sindelfinger Aushilfsstürmer das 3:2. Zum Sieg sollte aber auch dieser Treffer nicht reichen. Eine Ecke von TVD-Abwehrchef Daniel Knoll in der 86. Minute köpfte Leon Kuonath an die Unterkante der Latte. Der Ball tropfte an die Wade von Maurice Zivny und kullerte zum 3:3-Endstand über die Torlinie.
VfL Sindelfingen: Zivny, Tuksar (66. Minute Kilinc), Edelmann, Dittrich, Horny (88. Minute Sautter), Gamuzza (63. Minute Franke), Weinhardt, Kubitzsch, Simao, Kocas (74. Minute Deskaj), Kasikci
TV Darmsheim: Dieterle, Zweigle, Knoll, Kuonath, Völler, Deichsel, Schmidt (57. Minute Dreher), Krägeloh, Fabian Schneider, Simon Lindner, Roth (83. Minute Fiore)
Bild:
Die Szene zum 3:3: Darmsheims Leon Kuonath köpft den Ball an die Unterkante der Latte und der Ball tropft dann von der Wade des Sindelfinger Torhüters Maurice Zivny ins Tor. Bild: photostampe.
Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online