Leichtathletik: Drei Sindelfinger Leichtathleten sind für die Olympischen Spiele in Paris nominiert worden

Dicke Überraschung für Schneider.

Constantin Preis, Carolina Krafzik und Velten Schneider gehen in der französischen Hauptstadt an den Start.

Die Olympischen Spiele in Paris beginnen in gut zwei Wochen und nach der Nominierung der Leichtathleten stehen auch drei Sindelfinger in den Startlöchern. Carolina Krafzik und Constantin Preis wurden jeweils für ihre zweiten Olympiateilnahmen nominiert. Eine faustdicke Überraschung ist die Nominierung von Hindernisläufer Velten Schneider. Der 24-Jährige hat in den letzten Wochen wirklich alles dafür getan, um die Minimalchance auf Olympia zu wahren. Der Medizinstudent hatte keinen einfachen Start in die Saison. Er gehörte trotz nationaler Erfolge nicht mehr dem Kader des Deutschen Leichtathletikverbands an, was erhebliche finanzielle Einbußen bedeutete. Auch im Sindelfinger Perspektivteam Olympia war zuerst kein Platz für den Hindernisläufer. In der Vorbereitung hatte er außerdem mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Trotzdem entschied er sich, alles auf eine Karte zu setzen. Für ein Höhentrainingslager reiste er erneut nach Kenia und begann mit vielversprechenden Rennen im Frühjahr.

Schon Ende April war Velten Schneider in Spanien erstmals am Start und lief nahe an seine persönliche Bestleistung heran. In Karlsruhe verbesserte sich Schneider erneut, ehe er beim IFAM Outdoor in Brüssel die Grundlage für die Olympia-Nominierung legte. Dort steigerte er nämlich seine Bestleistung deutlich auf 8:20,94 Minuten und schob sich im weltweiten Ranking weit nach vorne. Schon früh war klar: Über die Hindernisse wird für Schneider eine Nominierung für internationale Meisterschaften nicht über die sehr hohe Einzelnorm, sondern über eine gute Rankingplatzierung zu erreichen sein.

Entsprechend wichtig waren weiterhin Starts bei gut besetzten Rennen und die nächste Gelegenheit war eine wichtige Premiere. Schneider wurde aufgrund seiner guten Leistungen für die Europameisterschaften in Rom nominiert. Für ihn war es ein großer Erfolg, in diesem Jahr erstmals bei den Aktiven im Nationaltrikot zu starten. In Rom lief er bis in das Finale und konnte mit seinem Auftreten mehr als zufrieden sein. Auch die beiden schnellen Rennen unter Top-Läufern halfen für das Ranking, ebenso wie Schneiders Sieg bei einem Rennen in Prag. Den entscheidenden Ausschlag gab aber die Silbermedaille des Sindelfingers bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Zum Nominierungsschluss positionierte sich Velten Schneider auf Rankingplatz sechzig und durfte träumen: Etliche Athleten mussten die Olympischen Spiele verletzungsbedingt absagen oder wurden von ihren Verbänden nicht nominiert und so war in der zweiten Nominierungsrunde der Weg frei für den Sindelfinger. Für ihn ist es unbestreitbar der größte Erfolg seiner Karriere und nach vielen Jahren harter Arbeit die Erfüllung eines Traums.

Schon zum zweiten Mal dürfen sich die beiden 400-Meter-Hürden-Asse Constantin Preis und Carolina Krafzik über die Olympia-Nominierung freuen. Sie waren schon bei den Corona-Spielen von 2021 in Tokio dabei. Damals vor leeren Rängen und streng separiert freuen sie sich nun darauf, den olympischen Flair endlich mitzuerleben. Beide Sindelfinger konnten die Olympianorm schon im vergangenen Jahr knacken und mussten beide lediglich noch unter einer deutlich langsameren Bestätigungsnorm bleiben. Hinter Carolina Krafzik stand nach Achillessehnenproblemen in der Vorbereitung lange ein Fragezeichen. Sogar die Europameisterschaften musste sie absagen. Mit ihrem schnellen Vorlauf bei den Deutschen Meisterschaften wischte sie aber alle Bedenken weg und freut sich auf ihren zweiten Olympiastart. 2021 lief sie bis ins Halbfinale. Constantin Preis konnte in dieser Saison schon einige Rennen bestreiten. Zur Bestzeit vom vergangenen Jahr fehlte aber immer noch ein Stück. Bei den Europameisterschaften in Rom verpasste er das Finale knapp. Der Olympiastart wird also auch für ihn der zweite Einsatz im Nationaltrikot innerhalb eines Jahres.

Bild: Hürdenläufer Constantin Preis kommt in dieser Saison noch nicht an seine Bestleistung von 2023 heran. Bild: Schüttke.

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online