Fußball-Landesliga.
Beim 4:0 gegen den SV Rohrau erledigt der VfL souverän eine Pflichtaufgabe und schleicht sich in der Tabelle ein vorne ran.
Souverän hat der VfL Sindelfingen seine Pflichtaufgabe gegen den SV Rohrau gelöst, den weiterhin sieglosen Aufsteiger klar mit 4:0 in die Schranken verwiesen und darüber hinaus auch noch den Rückstand auf die Tabellenspitze auf acht Zähler verkürzt. „Ein verdienter Sieg, auch in dieser Höhe“, sagte Maik Schütt.
Das letzte Mal waren die beiden Kontrahenten zu Beginn des Jahres im Endspiel der Hallenfußball-Gala aufeinandergetroffen. Damals war den Rohrauern auf dem deutlich kleineren Spielfeld im Glaspalast tatsächlich das Kunststück gelungen, noch als Bezirksligist den Pott zu holen und sich damit in der Turniergeschichte zu verewigen. Das wiederum war auf dem größeren Naturrasenspielfeld im Floschenstadion gar kein Thema mehr, wenn auch die Sindelfinger vom Anpfiff weg ein derart hohes Tempo anschlugen, als ob sie doch noch eine Rechnung aus der Halle offen hatten.
Schon nach zwei Minuten bot sich dem VfL die große Chance auf den Führungstreffer. Bünyamin Bakacs wurde im gegnerischen Strafraum von SVR-Schlussmann Lucas Kroker gelegt, so dass Schiedsrichter Tobias Lochmüller (TSV Phönix Lomersheim) gar nichts anderes übrigblieb, als auf Strafstoß zu entscheiden. Und obwohl Gianluca Gamuzza in dieser Saison bislang alle vier Elfmeter für Sindelfingen sicher verwandelt hatte, schnappte sich Tobias Kubitzsch den Ball und scheiterte am glänzend reagierenden Lucas Kroker, der seinen Fehler damit wiedergutmachen konnte. „Wir haben für jede Situation eine klare Absprache, nur nicht bei einem Strafstoß“, überlegt Maik Schütt nun, auch dafür eine klare Regelung zu finden.
Der Türöffner
Es dauerte bis zur 21. Minute, ehe André Simao den VfL in die Spur und in Führung brachte. Nur vier Minuten danach stand es sogar 2:0. Der starke Aaron Biedma-Andrades kam mit Tempo über die rechte Angriffsseite, bediente mit einer scharfen Hereingabe Gianluca Gamuzza, der ohne Probleme sein zehntes Saisontor erzielte. Da musste sogar SVR-Coach Florian Liebig anerkennend nicken: „Sindelfingen hat geduldig, aber mutig gespielt und uns mit seinen Positionswechseln vor große Probleme gestellt.“
Als schließlich der einmal mehr überzeugende André Simao in der 36. Minute ein Solo gegen drei Gegenspieler mit dem Treffer zum 3:0 krönte, war die Partie praktisch entschieden. Der SVR schaffte es schlichtweg nicht, fünf Pässe am Stück in den eigenen Reihen zu halten und durfte froh sein, dass die Hausherren bei weiteren guten Chancen von Artan Ademi und Gianluca Gamuzza nicht noch höher in Führung lagen.
Im Grunde ging es nach dem Seitenwechsel nur noch um Schadensbegrenzung für die Gäste. Dabei nahm das Rohrauer Trainerduo eine wichtige Anpassung vor. Kapitän Simon Kamm feierte nach mehrmonatiger Weltreise sein Saisondebüt und trug nach seiner Einwechslung sogleich zur Stabilität in der Defensive bei. „Wir haben auch die Mannschaft an der Ehre gepackt“, bestätigte Felix Raith.
Die Schütt-Elf war auch im zweiten Durchgang das bessere Team und bei drei Chancen von Gianluca Gamuzza auch immer wieder nah dran am 4:0. Auf der anderen Seite hatten die Hausherren in der 73. Minute aber auch Glück, dass Felix Raith bei der einzigen richtigen Möglichkeit der Rohrauer einen Kopfball nur an den Außenpfosten setzte. Der Sindelfinger Trainer hatte längst nicht mehr so viel Spaß am Auftritt seiner Mannschaft und monierte „das ist zu wenig, Jungs“. Kaum ausgesprochen erzielte Bünyamin Bakacs in der 83. Minute den 4:0-Endstand.
VfL Sindelfingen: Zivny, Schuckenböhmer, Molitor, Brendle (75. Maraslioglu), Horny (81. Schmidt), Bakacs, Kubitzsch, Biedma-Andrades, Ademi (61. Weinhardt), Gamuzza, Simao (65. Nils Beurenmeister)
SV Rohrau: Kroker, Colmsee, Di Leo (81. Gauß), Geiger, Franz, Moreira, Hellmann (71. Moser), Raith, Jonathan Fiscella (58. Stefan Knoß), Romanyuk (85. Roth), Müsel (46. Simon Kamm)
Bild: Bünyamin Bakacs vom VfL Sindelfingen drückt aufs Tempo. Das 4:0 geht auf sein Konto.
Bild: photostampe
Quelle: Sindelfinger Zeitung/ Böblinger Zeitung online