Die schwach in die Landesliga-Saison gestarteten Handballer der HSG Böblingen/Sindelfingen haben ihre erste Serie am Laufen. Zwei Wochen nach dem Heimsieg gegen den TV Dettingen/Erms gewann die Mannschaft von Volker Blumenschein nun auch gegen die SG Nebringen/Reusten. Durch den klaren 31:22-Erfolg gegen ersatzgeschwächte Gäste hat die HSG nun Anschluss ans Tabellenmittelfeld gefunden.
Nein, zufrieden war Volker Blumenschein wahrlich nicht. Aber der Trainer der HSG wollte die Stimmung in der gut gefüllten Böblinger Murkenbachhalle nicht unnötig trüben. „Wir haben heute immer wieder guten Handball gezeigt“, sagte der HSG-Coach kurz nach dem 31:22-Heimsieg. In diesen Phasen hatte die den Neuling klar im Griff. Verloren sich seine Schützlinge jedoch in Einzelaktionen, waren die aufgrund von Verletzungsproblemen mit dem letzten Aufgebot angereisten Gäste ebenbürtig.
Zu Beginn der Partie war noch gar kein Unterschied auszumachen. Nebringen/Reusten spielte gefällig und lag nach nicht einmal sechs Minuten mit 5:3 vorne. In der Abwehr nahmen die Gäste Urs Bonhage sofort in Manndeckung, was dessen Nebenleuten aber viele Räume eröffnete. Beim 7:6 nach 13 Minuten lagen die Hausherren erstmals vorne – und gaben die Führung im weiteren Spielverlauf auch nicht mehr ab. Den Treffer erzielte Markus Schwab, der nach zwei Monaten Verletzungspause keine Anpassungsschwierigkeiten offenbarte und zum besten Spieler avancierte. Zur Pause führte die HSG mit 16:12.
Nach dem Seitenwechsel schwächte sich Nebringen/Reusten durch eine unbesonnene Aktion von Martin Egeler. Der extra für das Derby reaktivierte Routinier bekam nach hartem Einsteigen seine zweite Zeitstrafe, motzte in Richtung der Unparteiischen und bekam zwei weitere Minuten aufgebrummt. Da der ehemalige SG-Abwehrchef schon in der ersten Halbzeit eine Zeitstrafe absitzen musste, war das Spiel für ihn bereits nach 35 Minuten gelaufen.
Die HSG erhöhte nun das Tempo noch einmal und hatte die Partie nach fast genau 50 Minuten und dem Zwischenstand von 26:16 bereits gewonnen. Die Gastgeber nutzten die Auflösungserscheinungen der SG in der Schlussphase aber nicht mehr konsequent genug aus. So konnte Nebringen/Reusten das Ergebnis mit 31:22 noch recht ordentlich gestalten. Volker Blumenschein hakte den Pflichtsieg schnell ab: „Das war heute kein Handball-Leckerbissen.“
HSG Böblingen/Sindelfingen: Krypczyk, Meyer (beide im Tor); Heinkele (2 Tore), Petri (1), Trunk (4), Root, Tischner (4), Leupolz (3), Bonhage (3), Raff (2), Todt (5/davon 3 Siebenmeter), Hoffmann, Florian Müller (1), Schwab (6)
Der Sindelfinger Markus Schwab (links) feierte gegen Nebringen/Reusten ein starkes Comeback im HSG-Trikot. Bild: Photo 5
Quelle: SZ-BZ Online