Taekwondo: „Ein Magnet für Sportler aus aller Welt“


Rund 600 Wettkämpfer und 150 Formenläufer aus 15 Nationen sorgten am Wochenende für viel Betrieb im Glaspalast. Der Internationale Park Pokal, sowohl für die deutschen als auch die ausländischen Sportler ein Punkteturnier für die jeweiligen nationalen Ranglisten, gastierte bereits zum 31. Mal im Sindelfinger Sporttempel und ist aus der hiesigen Sportszene nicht wegzudenken.
Es ist noch nicht lange her, als der Park Pokal vor seinem vermeintlichen Aus stand. 2010, anlässlich der 25. Ausgabe der international renommierten Taekwondo-Veranstaltung, verkündete Turniergründer Soo-Nam Park den Abschied aus dem Glaspalast.
Aufgrund der steigenden Kosten entschied man damals zwar in Sindelfingen bleiben, aber eine kleinere Sporthalle zur Durchführung des zweitägigen Traditionsturniers suchen zu wollen. Im Zuge dessen sollten Startklassen reduziert werden, um das Teilnehmerfeld etwas abzuspecken.
Sechs Jahre später ist davon längst keine Rede mehr. Die Stadt Sindelfingen, die sich gerne als „Sportstadt“ bezeichnet, griff in die Schatulle und half dabei, das weltweit beliebte Taekwondo-Turnier im Glaspalast zu halten. Nicht nur für Sibylle Maier, Medienreferentin der Deutschen Taekwondo Union (DTU), eine richtige Entscheidung: „Der Park Pokal gehört zum Glaspalast – und umgekehrt. Mit dem aktuellen Turnier ist mittlerweile das vierte Jahrzehnt im Glaspalast angebrochen.“
Dennoch bestätigte sie, mitbekommen zu haben, dass der Park Pokal doch bald seine Zelte abbrechen soll. „Komischerweise hält sich dieses Gerücht. Da ist aber gar nichts dran, denn hier finden wir ideale Bedingungen vor: Man trifft auf Bewährtes und vor allem auf ein eingespieltes Helferteam.“
Dieses stellt in erster Linie der VfL Sindelfingen, der aber dieses Jahr selbst keine Kämpfer am Start hatte. „Leider hat beim VfL das Verletzungspech zugeschlagen, sodass keine Meldung eingegangen ist“, bedauerte Sibylle Maier das Fehlen der Lokalmatadoren. Nicht zu ändern, stattdessen freute sich Sibylle Maier einmal mehr, viele Stammgäste begrüßen zu dürfen: „Der Park Pokal ist jedes Jahr aufs Neue ein Treffpunkt der Taekwondo-Gemeinde und immer noch ein Magnet für Sportler aus der ganzen Welt.“
Zwar fehlten in diesem Jahr die Kämpfer aus Übersee, aber rund 600 Kämpfer und 150 Formenläufer aus 15 Nationen verliehen dem Park Pokal dennoch reichlich internationales Flair. Unter anderem ein Team aus Afghanistan, das aus hier lebenden Flüchtlingen rekrutiert wurde. „Die Sportler dieser Mannschaft haben sich ganz gut geschlagen“, bestätigte Sibylle Maier.
Und nicht zum ersten Mal konnten Sportler, Trainer und Funktionäre beim Sindelfinger Traditionsturnier neueste Entwicklungen im Taekwondo-Sport testen. In diesem Jahr war es der elektronische Kopfschutz, der erstmals zum Einsatz kam. „Die neue Technik kam bei den Kämpfern bestens an“, bestätigte Sibylle Maier.
Taekwondo-Begeisterte von der Jugend C bis zu den Senioren und für alle Gürtelgrade, für Vollkontakt- und Poomsae-Sportler (Formenlauf), stellten sich in Sindelfingen dem Wettkampf. Für viele der teilnehmenden Nationen ist der Park Pokal auch gleichzeitig ein Ranglistenturnier für die nationalen Bestenlisten. Und darüber hinaus auch für einige der Kämpfer ein Testlauf für die Weltmeisterschaften im kommenden Juni im südkoreanischen Muju.
Auch der Nachwuchs durfte beim Park Pokal im Sindelfinger Glaspalast zeigen, was er kann. Insgesamt 600 Kämpfer waren bei der 31. Auflage dieses Turniers am Start. Bild: Zvizdiç
Quelle: SZ-BZ Online