Erfolgreich verliefen die deutschen Juniorenmeisterschaften am Wochenende für die Leichtathleten des VfL Sindelfingen. Angereist waren die Blau-Weißen mit einer kleinen Mannschaft. In Leverkusen gab es dennoch zwei Medaillen zu holen, eine dritte wurde durch einen Krampf verhindert.
Als Mitfavorit stieg Simon Bayer bei den U23-Meisterschaften in den Kugelstoßring. Der 21-Jährige hat in dieser Saison schon mehrmals an der 19-Meter-Marke gekratzt. In Leverkusen stand das direkte Duell mit Patrick Müller an. War der Neubrandenburger dem Sindelfinger viele Jahre immer einen Schritt voraus, hat Bayer zuletzt eine Menge Boden gut gemacht und liegt beinahe gleichauf. So ging es im Ring nicht nur um den deutschen Juniorenmeistertitel, sondern auch um die drei Startplätze für die U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz. Im zweiten Versuch konnte Bayer die 18 Meter übertreffen und war mit 18,69 Metern kurze Zeit gleichauf mit Patrick Müller, ehe dieser mit 18,81 Metern in Führung ging. Bayer wuchtete sein Wettkampfgerät zwar noch zwei Mal über die 18-Meter-Marke, konnte sich aber nicht mehr steigern.
„Silber ist immer stark, ich bin zufrieden, es hätte aber auch besser laufen können, das große Ziel war, Gold zu holen. Aber man muss es an dem Tag auch bringen“, sagt Bayer. Er hat eine anstrengende Zeit hinter sich, hat seine Ausbildung fast abgeschlossen und parallel viel Zeit ins Training investiert. Nun wurde der Sindelfinger offiziell für die U23-EM aufgestellt und freut sich auf seinen ersten internationalen Einsatz.
Die Bronzemedaille gab es im Stabhochsprung für Tamara Schaßberger. Nach langer Verletzungspause kann die Sindelfingerin wieder bei Wettkämpfen springen. In Leverkusen übersprang sie die 4,00 Meter im ersten Versuch, scheiterte dann aber drei Mal an den 4,10 Metern. Nur zwei Athletinnen kamen höher hinaus, die U20-Meisterin des Vorjahres sicherte sich in der deutlich älteren Konkurrenz den dritten Platz.
Den Turbo zündete Sprinter Deniz Almas über die 100-Meter-Strecke. Der Sindelfinger war in Nagold mit einer neuen Bestleistung von 10,60 Sekunden gut in die Saison gestartet und musste danach auf einige Wettkämpfe verzichten, eine Beugerverletzung in Pliezhausen stoppte Almas im Training. Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften reiste Almas aber topfit an und ließ gleich im Vorlauf die Muskeln spielen. 10,54 Sekunden wurden bei seinem Vorlaufsieg gestoppt. Hinter der neuen Bestleistung stand ein großes Q, die direkte Qualifikation für die Zwischenläufe. Wenig später konnte Almas sogar noch etwas drauflegen. Im Zwischenlauf stürmte er nach schnellen 10,45 Sekunden ins Ziel. Keiner war in Leverkusen schneller unterwegs und somit schaffte der Sindelfinger erneut die direkte Qualifikation für das A-Finale. Dort spielte sich dann ein ähnliches Drama, wie bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig ab, als Almas über die 200 Meter mit einer tollen Vorleistung im Finale stand und seinen Lauf abbrechen musste. Wieder war es ein Krampf, der ihn plagte. „Ich habe nach 40 Metern Wadenkrämpfe bekommen.“ Almas musste austrudeln lassen, wurde in 10,74 Sekunden Sechster. „Ich habe gezeigt, dass ich schnell laufen kann, und habe die B-Kadernorm erfüllt“, freut sich Almas.