Fußball: Roberto Klug: „Das war schon deftig“
Fußball – Verbandsliga: VfL Sindelfingen – 1. FC Normannia Gmünd 0:4 (0:1) / Gelb-rote Karte für Raphael Molitor
Nach frühem Rückstand und einer Gelb-Roten Karte noch in der ersten Halbzeit gegen Innenverteidiger Raphael Molitor gab es für den VfL Sindelfingen im Verbandsligaduell gegen den 1. FC Normannia Gmünd nichts mehr zu holen. Am Ende unterlag die Mannschaft von Roberto Klug auch in der Höhe verdient mit 0:4.
Raphael Molitor wusste es sofort. Als der Pfiff von Schiedsrichter Ismail Halici (TSV Pfuhl) in der 35. Minute ertönte, war dem Innenverteidiger des VfL Sindelfingen klar, dass das Spiel für ihn beendet war. Gegenspieler Felix Bauer war ihm einmal mehr entwischt, so dass sich Raphael Molitor nur noch mit einem Foul zu behelfen wusste. Da er in der 14. Minute im Duell gegen Felix Bauer bereits das Nachsehen und Gelb kassiert hatte, war der Nachmittag für ihn somit schnell beendet. „Die Gelb-Rote Karte hat uns gekillt“, sagte Roberto Klug nach dem Spiel.
Gmünd kombiniert nach Belieben
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Sindelfinger aber eh schon in Rückstand, nachdem Felix Bauer in der achten Minute das 1:0 für den 1. FC Normannia Gmünd erzielt hatte. Und damit war der VfL noch gut bedient, denn die Gäste spielten in der Anfangsviertelstunde Katz‘ und Maus mit den Hausherren, die sich bei ihrem Torhüter Alexander Bachmann bedanken durften, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel. „Das war schon deftig“, konstatierte auch der Sindelfinger Trainer. „Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht gehalten und sind nur hinterhergelaufen. Und so ein spielstarker Gegner kombiniert dich dann runter.“
Der VfL seinerseits brachte offensiv nur wenig zustande – und hätte in der 25. Minute dennoch fast den Ausgleich erzielt. Nach tollem Steckpass von Endrit Syla scheiterte Oliver Glotzmann am herausstürzenden Gmünder Torwart Yannick Ellermann. Es sollte die einzig nennenswerte Szene der Sindelfinger in den gesamten 90 Minuten bleiben. Was Ballsicherheit und Kombinationsspiel anbetrifft, bekamen die Hausherren am Samstagnachmittag von den Gmündern eine Lehrstunde erteilt.
Immer wieder suchten die Gäste explizit das Duell Felix Bauer gegen Raphael Molitor. Normannen-Coach Zlatko Blaskic forderte das regelrecht ein: „Molitor dreht sich immer über die falsche Seite, das wollten wir ausnutzen. Und es hat geklappt.“ Schon nach 28 Minuten wandelte der in dieser Saison bislang so überzeugende VfL-Innenverteidiger nahe an Gelb-Rot, bekam seine Hände im Duell mit Felix Bauer aber gerade noch unter Kontrolle. Sieben Minuten später gelang das nicht mehr. Ihn sicherheitshalber vorher auszuwechseln konnte sich Roberto Klug schlichtweg nicht leisten: „Defensiv waren mir heute die Hände gebunden, auf der Bank hatte ich keinen Ersatz für Rafa. Darüber hinaus wechsle ich einen Spieler aber auch nicht vor der Pause aus, auch wenn er Gelb-Rot-gefährdet ist.“
Timo Krauß rutschte daraufhin nach hinten in die Viererkette und versuchte den Schaden in Grenzen zu halten. Das gelang nur bedingt, denn kurz nach Wiederanpfiff war erneut Felix Bauer (48.) zur Stelle und markierte das 2:0 aus Sicht der Gäste. Die Normannen kontrollierten fortan Ball und Gegner und hatten das ungleiche Duell in der 65. Minute bereits gewonnen, als Jermain Ibrahim auf 3:0 stellte. Den 4:0-Sieg der Gmünder machte in der Schlussminute Marvin Gnaase perfekt. „Das Ergebnis passt auch in dieser Höhe“, erkannte Roberto Klug die Überlegenheit des Gegners an. „Auch zu elft wäre es heute schwer gewesen, hier Zählbares mitzunehmen.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Wetsch, Molitor, Dittrich, Dodoli, Feigl (84. Minute Hlebec), Krauß, Özcan (74. Minute Schneider), Schechinger (62. Minute Aleman Solis), Syla (74. Minute Perez), Glotzmann
Bild: Der VfL Sindelfingen stand im Floschenstadion gegen den 1. FC Normannia Gmünd auf verlorenem Posten. Bild: photostampe
Quelle: SZ/BZ-Online