Kinderwelt: Nasengrüße mit Babyspeck

Die Jüngsten sind drei. Nicht Jahre, sondern Monate. Benjamin Wunsch bringt in der Sportwelt des VfL Sindelfingen kleine Sportler in Bewegung, die noch nicht einmal von alleine vom Rücken auf den Bauch kommen.

Trainingsziele? Nicht so wichtig. Es geht nicht darum, nach einer Zeit x das Resultat y zu erreichen. Jedes Baby ist anders. Manchem liegt es eben näher, die Dinge um sich zu beobachten anstatt dorthin zu krabbeln. Und ob der nächste Entwicklungsschritt tatsächlich nur deshalb erreicht ist, weil Mama ein bestimmtes Spielzeug auf Anweisung quer über den Kindskopf führte, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Denn auch daheim gibt es Reize ohne Ende.

Klar ist aber, dass die Angebote, die es bei „Babys in Bewegung“ gemacht werden, tatsächlich da sind und bestimmt auch irgendetwas im Gehirn auslösen, wenn nicht sogar verknüpfen. Und noch viel wichtiger: Eine Stunde lang gibt es nur die Mama und ihr Kind. Sonst nichts. Keine Spülmaschine, die gerade fertig ist, kein Geschwisterchen, das brüllt und keine Whatsapp, die da brummt. Die Beziehung wird enger.

Aufgaben für daheim

Das übrigens auch im derzeitigen Lockdown. Denn wie so vieles andere auch, macht „Babys in Bewegung“ im Kursraum zwar Pause, doch Benjamin Wunsch schickt als Leiter der Kindersportschule jeden Mittwoch zwei oder drei Seiten Bewegungsangebote raus, die Mama daheim gerne annehmen kenn. Zum Beispiel den Nasengruß, bei dem sie ihr Kleines in Rücklage auf die Schienbeine legt und behutsam Richtung eigens Gesicht führt. Bis sich die Nasenspitzen berühren. Meistens lacht der Nachwuchs dann, und die Mama auch. Sie merkt die Bauchmuskelübung sogar selbst, wobei es anders als in den üblichen Mütter-machen-Sport-mit-Kind-Kursen tatsächlich um das Baby geht.

Und natürlich geht es auch darüber hinaus. „Auf diese Weise lernen sie uns kennen“, sagt Benjamin Wunsch. Es ist vielleicht der Eintritt in die Kinderwelt des VfL Sindelfingen, die zum Beispiel mit einer Pilates-Rückbildung Mütter bald nach der Geburt wieder in Form bringt. Oder, in der Mama und Papa die Kleinen in der Betreuung abgeben können, um sich selbst wieder Richtung Sport zu bewegen. Vor allem sind aber in der Kindersportschule 400 Kinder organisiert, die sich hier selbst entdecken und unter professioneller Anleitung sportliche Fortschritt machen.

Beim vom Deutschen Turnerbund (DTB) entwickelten Programm „Bays in Bewegung“ gehört da gerne auch einmal ein Gedicht oder ein Lied dazu, natürlich auch ein Spielzeug. Mütter knüpfen Bande, aber auch soziale Kontakte, und Benjamin Wunsch freut sich darauf, dass es irgendwann mal wieder los geht. Die Kurse im Januar – einer für Babys von 3 bis 6 Monate, einer von 6 bis 12 Monate – stehen schon und sind stark nachgefragt. Mit der neuen Sportwelt, die in anderthalb Monaten öffnen soll, ist dann sogar noch mehr möglich. Zumal dann im Kursraum Nummer 5 die Bodenheizung für einen weiteren Wohlfühlfaktor sorgt.

Unter www.vfl-sindelfingen.com und der Internetseite www.vfl-kindersportschule.de gibt es weitere Informationen.

Bild: Babysport mit Benjamin Wunsch.Bild: z

Quelle: SZ/BZ-Online