Fußball: Sindelfingen geht ins achte Jahr im württembergischen Fußball-Oberhaus

Im schlimmsten Fall gibt es 10 Absteiger

Vor knapp sieben Wochen erst haben die Fußballer des VfL Sindelfingen eine Mammutsaison zufriedenstellend mit dem Klassenerhalt zu Ende gebracht, schon wartet auf die Mannschaft von Chefcoach Roberto Klug und Co-Trainer Marijo Milcic die nächste sehr lange Runde.

Fußball. Beim TSV Ilshofen startet der VfL-Tross morgen Nachmittag – der Anpfiff der Partie erfolgt um 14 Uhr – in die neue Verbandsligasaison und sehnt das erste Punktspiel förmlich herbei.

„In den vergangenen zwei Wochen habe ich mit Freude bemerkt, wie die Anspannung in der Mannschaft steigt“, sagt Roberto Klug. „Wir alle fiebern dem Start entgegen.“ Mit der kurzen, aber intensiven Vorbereitungsphase ist der Sindelfinger Trainer zufrieden – auch wenn es zu Beginn in den Testspielen drei Niederlagen am Stück setzte. „Wir haben viele neue Spieler dazubekommen, das Gesicht der Mannschaft hat sich dadurch verändert. Das muss sich auch immer erst noch finden.“ Nach zuletzt drei Siegen, darunter am vergangenen Sonntag ein klares 4:0 in der ersten Runde des WFV-Pokals beim Landesligisten SV 03 Tübingen, ist Roberto Klug guter Dinge. „Der Pflichtspielstart ist gelungen, vor allem die Leistung in der zweiten Halbzeit hat mir gefallen.“

Daran will er mit seiner Elf morgen beim Oberliga-Absteiger anknüpfen. Auch der TSV Ilshofen habe etliche neue Spieler verpflichtet, sei deshalb zum jetzigen Zeitpunkt auch nur schwer einzuschätzen. „Ilshofen wird trotzdem eine Top-Truppe aufbieten und auch der klare Favorit sein“, vermutet Roberto Klug – mit dem wichtigen Zusatz: „Aber wir werden nicht chancenlos sein und können morgen sehr viel gewinnen.“ Schon in der vergangenen Saison trumpften die Sindelfinger vor allem gegen die Top-Teams auf, daran soll sich auch dieses Jahr möglichst nichts ändern. Seine Jungs seien auf jeden Fall „heiß auf dieses Duell“.

Wer letztlich zum Anpfiff der neuen Saison auf dem Platz stehen wird, wollte Roberto Klug noch nicht verlautbaren. Von den Neuzugängen werden aber wohl Innenverteidiger Lucas Schuckenböhmer sowie Gianluca Gamuzza ganz sicher in der Startelf stehen. „Beide haben in den letzten Wochen einen tollen Eindruck hinterlassen“, betont der VfL-Coach, der aber auch für den Rest der neuen Spieler ein dickes Lob parat hat. „Kompliment an die Neuen, die sich super eingefügt haben und auch alle topfit zum ersten Training erschienen sind. Alle werden während dieser langen Saison ihre Einsatzzeiten bekommen.“

Der Vergangenheit angehören sollen vor allem die Verletzungsprobleme, die den VfL-Trainer in der vergangenen Saison dazu zwangen, immer wieder nur mit einer Rumpfmannschaft auflaufen zu können. „Wir haben uns personell deutlich breiter aufgestellt“, sagt Thomas Dietsche. Spiele, mit teilweise nur elf einsatzbereiten Akteuren soll es, so der sportliche Leiter des VfL weiter, „möglichst nicht mehr geben. Der Kader ist mit insgesamt neun neuen Spielern groß genug, damit wir auf etwaige Verletzungsprobleme reagieren können.“ Der breite Kader wird schon zum Saisonauftakt zum Tragen kommen, denn nicht weniger als sechs Spieler stehen morgen gleich mal nicht zur Verfügung. Andrei-Lucian Ulici sowie Alex Aleman Solis haben noch Trainingsrückstand. Aron Krafft, Felix Franke und Sascha Häcker fallen mit Blessuren aus und Nico Dittrich liegt mit einer Erkältung flach. „Für Nico wird es voraussichtlich nicht reichen“, bedauert der Sindelfinger Trainer, der genau so wie auch sein Sportchef mit einem Erfolgserlebnis in die Runde starten möchte.

„Wenn wir mit Zählbarem aus Ilshofen zurückkehren könnten, wäre das ein toller Auftakt“, so Thomas Dietsche. Auf jeden einzelnen Punkt werde es in dieser Runde ankommen. Zwar wurde die Verbandsliga auf 18 Mannschaften reduziert, die Zahl der Absteiger aber nicht – im Gegenteil: „Im schlimmsten Fall, sollten sechs württembergische Teams aus der Oberliga absteigen, müssten zehn Mannschaften aus der Verbandsliga direkt runter“, hat sich Thomas Dietsche vom Württembergischen Fußballverband bestätigen lassen. Mit seiner Reaktion darauf hält er nicht hinterm Berg: „10 von 18 Mannschaften – das ist ein sportlicher Witz!“

Diese Herausforderung gelte es aber anzunehmen. Und sowohl der sportliche Leiter als auch sein Trainer sehen sich gewappnet dafür. „Wir sind gut aufgestellt und haben unsere Hausaufgaben gemacht“, ist Roberto Klug zuversichtlich. Thomas Dietsche geht trotzdem mit Demut an die neue Saison heran. „Für uns wird es das achte Jahr im württembergischen Oberhaus. Das ist nicht selbstverständlich, hinterlässt aber bei uns Verantwortlichen ein sehr gutes Gefühl.“

Bild: Trainer Roberto Klug sieht seine Mannschaft für die kommende Runde gewappnet. Bild: photostampe/A

Quelle: SZ/BZ-Online