Judo: Die Duschen blieben kalt

Auch in der Halle war es kälter

Die Energiekrise schlägt bei den Süddeutschen Meisterschaften in Nürtingen durch.

Judo. Eine kalte Dusche gab es für die Judoka des VfL Sindelfingen. Bei den süddeutschen Meisterschaften der Männer in Nürtingen. Nicht etwa, dass die Sindelfinger Judoka schlecht gekämpft hätten. Es war vielmehr die Energiekrise, die den Krisenausschuss des Nürtinger Gemeinderates veranlasst hatte, auf Warmwasser in den Duschen zu verzichten und die Hallenheizung deutlich herunter zu drehen.

Und so mussten sich alle beim Warmmachen vor Kampfbeginn besonders ins Zeug legen, um auf Betriebstemperatur zu kommen: Kim Ruf (Gewichtklssse bis 73 Kilogramm) gewann gegen den Bayern Jawis Jauhari mit zwei großen Wertungen. Sein nächster Gegner, der Württemberger Jason Wolfer konnte dem Sindelfinger nicht Paroli bieten und verlor vorzeitig. Im anschließenden Halbfinale schaffte es Rufs Gegner, der Badener Ettienne Zeiger, den Sindelfinger auszuheben und ihn so aus dem Rennen um die Goldmedaille zu werfen. Im kleinen Finale um Platz drei traf Kim Ruf wieder auf Jawis Jauhari und besiegte ihn mit einem Schulterwurf. Das bedeutete die Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften am 28./29. Januar 2023 in Stuttgart.

Marius Kölblinger (bis 81 Kilogramm), Neuzugang der VfL-Judoabteilung, hatte einen furiosen Start. Zwar verlor er nach einem Freilos gegen den Bayern Sebastian Freytag, kämpfte sich in der Trostrunde bis ins kleine Finale. Dort traf er auf abermals auf seinen Gegner aus dem Auftaktkampf und lieferte dem Bayern ein furioses Gefecht. Keiner der beiden konnte innerhalb der regulären vierminütigen Kampfzeit punkte und so ging es in der Verlängerung. Und dort zahlte sich die bessere Kondition des Sindelfingers aus: Nach weiteren fünf Minuten gelang es ihm, seinen Gegner auszuheben und so die Bronzemedaille und die Qualifikation zu den Deutschen Titelkämpfen zu erringen.

VfL-Kämpfer Linus Harsch, der ebenfalls bis 81 Kilogramm am Start war, schaffte es bis ins kleine Finale gegen den Bayern Luks Schouten, musste dort aber seinem Gegner den Vortritt lassen und belegte Platz fünf. Nils Ruhland und Noel Stephan Pollak, ebenfalls für die VfL-Judoabteilung in dieser Gewichtsklasse am Start, schieden vorzeitig aus.

Chris Behr (bis 66 Kilogramm) verlor nach einem Freilos und einem Sieg im Halbfinale gegen den späteren Meister, den Bayern Sascha Kirschen. Auch im kleinen Finale gegen den Bayern Dimitrios Tsanidis kassierte der Sindelfinger eine Niederlage.

Bild: Verbissener Kampf im Bronze: Kim Ruf (vorne) setzt zum Schulterwurf beim Bayern Jauhari an. Bild: Vilz

Quelle: SZ/BZ-Online