Fußballer mit Abstiegssorgen
Die Verbandsliga-Fußballer des VfL verlieren trotz 40 Minuten Überzahl beim Konkurrenten im Abstiegskampf mit 2:5. Der sportliche Leiter Thomas Dietsche: „Wir dürfen uns nicht mehr viele Ausrutscher leisten.“
Fußball. Nach nur einem Zähler aus den vergangenen vier Spielen und jetzt der 2:5-Niederlage beim TSV Berg steckt der VfL Sindelfingen tief im Schlamassel. Für Thomas Dietsche, den sportlichen Leiter der Sindelfinger, ist das dennoch kein Anlass für die ganz ernsten Sorgen. Zumindest noch nicht.
2:5-Niederlage bei einem direkten Konkurrenten – wieso ist in den letzten Wochen wieder der Wurm drin?
Thomas Dietsche: „Was gerade passiert, ist total frustrierend für uns alle. Wenn man aber genau hinschaut, dann fällt auf, dass wir hinten überhaupt nicht mehr sicher stehen. Über die letzten drei Spiele gesehen haben wir insgesamt 12 Gegentore kassiert, und das nach teils ganz schlimmen Abwehrfehlern.“
Wie gehen sie dieses Problem nun an?
Thomas Dietsche: „Wir müssen uns wieder darauf besinnen, was uns vor und nach der Winterpause, als wir fünf Mal hintereinander gewonnen haben, stark gemacht hat. Und das war unsere stabile Defensive. Es ist auch jetzt nicht alles schlecht, was wir machen. Aber wir sind im Spiel nach vorne viel zu gierig, nach hinten sind wir das leider gar nicht.“
In Berg reichte nicht mal ein Spieler mehr aus, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen.
Thomas Dietsche: „Die Überzahl ist gar nicht groß aufgefallen, da der Platz in Berg ziemlich klein ist. Was mich ärgert, ist, dass wir nach dem 2:2-Ausgleich weiterhin blind nach vorne gedrückt haben. Das ist verständlich mit einem Mann mehr, aber nicht richtig, einfach weil wir auswärts noch keine Bäume ausgerissen haben. Berg war nie aus dem Spiel raus und hat am Ende, auch etwas glücklich, den Dreier klargemacht.“
Neun Spiele verbleiben noch, um den Klassenerhalt einzutüten. Ist ihnen schon bange vor den nächsten Aufgaben?
Thomas Dietsche: „Nein, gar nicht. Wir wissen ja, woran es liegt. Auch wenn es jetzt sieben Zähler Rückstand sind auf den ersten Nichtabstiegsrang, es sind noch 27 Punkte zu vergeben. Was aber allen klar sein muss: Wir dürfen uns nicht mehr viele Ausrutscher leisten. Das Heimspiel am nächsten Samstag gegen den Tabellenvorletzten Wangen müssen wir fast schon gewinnen.“
Das Spiel:
Die Lage für den VfL Sindelfingen wird immer ungemütlicher. Nach der 2:5-Auwärtspleite beim TSV Berg ist der Rückstand der Sindelfinger auf den unteren Relegationsplatz auf sechs Punkte angewachsen, der auf das rettende Ufer sogar auf sieben.
So richtig schlau wird man aus dem VfL derzeit nicht. Den Topteams der Liga begegnet die Mannschaft auf Augenhöhe, gegen die Abstiegskandidaten hingegen lässt sie zu oft Federn. Und biegt dabei – so wie am Karsamstag in Berg – immer wieder früh auf die Verliererstraße ein.
Mit einer sehenswerten Volleyabnahme genau in den Torwinkel bezwang Bergs Niko Maucher VfL-Schlussmann Alexander Bachmann. Sandro Caltabiano probierte es in der 43. Minute aus der Distanz und markierte das 2:0. Der Sindelfinger Trainer brachte in der Pause für Alper Kocas Mittelstürmer Sascha Häcker. Dieser legte in der 53. Minute den Ball an Alin Cobstantinescu vorbei, der ihn von den Beinen holte. Die Folge: Rot gegen den Berger Schlussmann und Elfmeter für den VfL. Sindelfingens Kapitän Florian Feigl verwandelte sicher zum 1:2.
Acht Minuten später war der VfL im Spiel zurück. Bergs neuer Torwart Dominik Hagel konnte noch gegen Sascha Häcker parieren, gegen den Nachschuss von Agim Deskaj war er machtlos – 2:2. Sindelfingen war am Drücker. Symptomatisch für das lasche Abwehrverhalten war dann aber der dritte Treffer der Hausherren in der 79. Minute. Nach einem einfachen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung drosch Thomas König eine Hereingabe scharf nach innen, die Felix Dreher ins eigene Tor abfälschte. Luis Pfaumann in der 84. Minute und Dan Constantinescu in der Schlussminute mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern machten den 5:2-Sieg perfekt.
VfL Sindelfingen: Bachmann, Horny (60. Minute Schmidt), Dreher, Schuckenböhmer (85. Minute Edelmann), Ulici, Wetsch, Molitor, Feigl, Deskaj (85. Minute Klotz), Gamuzza, Kocas (46. Minute Häcker)
Bild: Agim Deskaj erzielte für den VfL Sindelfingen den Ausgleich zum zwischenzeitlichen 2:2. Danach setzte es trotz Überzahl noch drei Nackenschläge. Bild: Eibner Pressefoto/Guenter Hofer/A
Quelle: SZ/BZ-online