VfL siegt gegen FC Wangen mit 3:0
Es bleibt dabei: Steht der VfL Sindelfingen mit dem Rücken zur Wand und muss liefern, liefert er auch nahezu immer ab. Das richtungsweisende Duell gegen den FC Wangen hat die Mannschaft von Roberto Klug am Ende klar mit 3:0 für sich entschieden und dadurch den Rückstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte verringert.
Fußball. Was VfL-Trainer Roberto Klug beim 3:0-Sieg des VfL Sindelfingen gegen den FC Wangen für die kommenden Aufgaben große Hoffnungen macht, ist die Art und Weise, wie sich sein Team im Kellerduell präsentierte. „Ich bin stolz und glücklich, wie das die Jungs heute gespielt haben.“
Natürlich spielte den Sindelfingern das frühe 1:0 in die Karten. In der achten Minute schlug Alper Kocas eine Flanke nach innen, die dem Wangener Leon Pfeiffer unglücklich an die Hand sprang. Schiedsrichter Daniel Dosch (Spvgg Aldingen) zögerte keinen Augenblick und entschied richtigerweise auf Strafstoß. VfL-Kapitän Florian Feigl ließ sich die Chance nicht nehmen und brachte seine Mannschaft mit dem Führungstreffer gleich in die richtige Spur.
Auf die Hausherren wirkte sich das 1:0 befreiend aus. Nach zuletzt 12 Gegentoren in drei Spielen traten die Sindelfinger die Flucht nach vorne an, vernachlässigten aber auch die Defensivarbeit nicht. Wangen wirkte sichtlich überfordert mit der Aggressivität der Klug-Elf, die immer wieder zu Ballgewinnen kam und dann blitzschnell umschaltete. Lediglich mit dem Toreschießen wollte es nicht so recht klappen. Ob Agim Deskaj in der achten Minute, Gianluca Gamuzza und Agim Deskaj bei einer Doppelchance drei Minuten später oder Andrei-Lucian Ulici in der 17. Minute – allesamt hatten frei stehend das 2:0 auf dem Fuß.
Das überfällige zweite Tor fiel aber zumindest noch vor der Pause und sorgte für Raunen unter den Zuschauern. Gianluca Gamuzza, seit Wochen schon der beste Sindelfinger Akteur, legte sich in der 44. Minute den Ball 22 Meter vor dem gegnerischen Tor zurecht und zirkelte den Freistoß traumhaft in den Winkel. „Ein herrliches Ding“, war Roberto Klug begeistert. Was dem VfL-Trainer noch mehr gefiel, waren die „spielerischen Lösungen“, die seine Mannschaft fand. „Mit einer besseren Auswertung unserer Möglichkeiten haben wir hier deutlich früher Ruhe.“
Richtig bangen um den erhofften Dreier musste Roberto Klug auch nach dem Seitenwechsel nicht. Dafür waren die Gäste aus Wangen schlichtweg zu harmlos. In jedem Aspekt des Spiels fehlte dem Tabellenvorletzten etwas – sogar dann, als die Sindelfinger ab der 75. Minute mit nur noch zehn Mann agierten. Der unermüdliche Agim Deskaj ging deutlich zu ungestüm auf Gegenspieler Leon Pfeiffer drauf und erwischte diesen am Fuß. Dem Unparteiischen blieb gar nichts anderes übrig, als dem bereits verwarnten VfL-Stürmer die Gelb-Rote Karte unter die Nase zu halten. „Da muss Agim gar nicht hin“, ärgerte sich sein Trainer über die unnötige Hinausstellung.
An der Dominanz der Hausherren, die von einem bärenstarken Kapitän Florian Feigl angeführt wurden, änderte dieser Umstand aber auch nichts mehr. Im Gegenteil, in der 85. Minute machten die Sindelfinger endgültig den Deckel drauf. Alper Kocas bereitete vor, der kurz zuvor eingewechselte Leon Tuksar erzielte den 3:0-Endstand. Für den 22-Jährigen endete mit seinem ersten Saisontreffer eine wochenlang andauernde Verletzungspause. Das würdigten auch seine Mitspieler, die ihn beim Jubel fast erdrückten.
Diese Szene registrierte auch Roberto Klug mit Wohlwollen, hat er doch für den Saisonendspurt wieder eine wichtige Option mehr zur Verfügung. Acht Spiele stehen für den VfL noch an, mit ähnlichen Auftritten wie gegen Wangen ist der Sindelfinger Trainer überzeugt, den Klassenerhalt noch eintüten zu können. „Ich habe ein tolles Team mit überragenden Typen. Da wird nie lamentiert oder ein Alibi gesucht, weil gewisse Spieler ausfallen. Es stimmt mich immer wieder positiv, wie die Jungs an sich glauben.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Dreher, Edelmann (78. Minute Klotz), Schuckenböhmer, Sautter, Wetsch, Ulici (69. Minute Tuksar), Feigl, Gamuzza (87. Minute Schechinger), Kocas (87. Minute Horny), Deskaj
Bild: Blau-weißer Jubel über den Treffer zum 3:0-Endstand
Quelle: SZ/BZ-Online