Judo: Keine Angst vor großen Namen

Quelle: SZ-BZ Online
Die beiden Sindelfinger Zweitligakämpfer Andi Finkbeiner und Philipp Haug waren geschafft, aber trotz der 5:9-Niederlage gegen den TSV Abensberg glücklich und zufrieden. Schließlich standen bei den Niederbayern gleich mehrere Olympiateilnehmer auf der Matte.
Andi Finkbeiner hatte gegen den Nationalkaderkämpfer und Olympiateilnehmer Sven Maresch eine gute Figur gemacht. Zwar hatte der Abensberger den Sindelfinger noch mit einem Schulterwurf erwischt, aber der Sindelfinger nahm die Niederlage gelassen.
„Angst vor großen Namen wäre grundfalsch. Sicher, es ist schon was Besonderes, gegen solche Spitzenkämpfer anzutreten. Und ich habe mich eigentlich richtig darauf gefreut, mal solch prominente und starke Gegner zu haben“, sagt Andi Finkbeiner nach dem Kampf.
Und mit einer Portion Angst ging der Sindelfinger ohnehin nicht auf die Matte. „Dann brauche ich nicht Judo machen. Der Wille zum Sieg, mindestens aber der Wille dazu, sich so teuer wie möglich zu
verkaufen, muss da sein, sonst kann man es lassen. Und schließlich ist es ja so, dass starke Gegner einen anspornen, vor allem wenn man vor heimischem Publikum kämpft“, sagt Andi Finkbeiner.
Sein Teamkollege Philipp Haug hatte es noch schwerer. Er musste gleich zweimal gegen Olympiateilnehmer – einmal gegen Schwergewichtler Andre Breitbarth und dann im Halbschwergewicht gegen Marc Odenthal – antreten.
„Man kann sich doch nicht vor der gesamten eigenen Mannschaft vom prominenten und übermächtigen Gegner vermöbeln lassen. Da geht man auf die Matte und mobilisiert die letzten Reserven, um wenigsten gut auszusehen und sich mit Anstand aus der Affaire zu ziehen“, sagt Philipp Haug.
Nach dieser Maxime haben die beiden Sindelfinger am Samstag im Glaspalast auch gehandelt. Und das ohne große Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner. Das VfL-Team trotzte dem deutschen Rekordmeister bei der Niederlage im Spitzenduell immerhin fünf Einzelsiege ab. Von übermäßigem Respekt vor den Gegnern war bei den Sindelfinger Kämpfern im Glaspalast nichts zu spüren.
Erschöpft, aber glücklich: Philipp Haug (rechts) umarmt den Abensberger Olympiateilnehmer Andre Breitbarth Bild: Vilz