Leichtathletik: Alexander Stepanov setzt ein Ausrufezeichen

Der Sindelfinger knackt die DM-Norm

Der Saisonstart der Sindelfinger Leichtathleten am Wochenende macht Lust auf mehr.

Traditionell starten viele blau-weiße Sportler mit dem Stadtwerke Sindelfingen Hallenmeeting in die Saison, im Glaspalast verliefen am Samstag viele Wettkämpfe vielversprechend. Besonders hinaus stach aber die Leistung von Alexander Stepanov.

Rasend schnell ging der U20-EM-Finalist des letzten Jahres seinen 800-Meter-Lauf an, unterstützt von einem Vereinskameraden als Tempomacher. In der zweiten Rennhälfte war Stepanov komplett auf sich alleine gestellt und schaffte es dennoch das Tempo hoch zu halten. In 1:48,97 Minuten erreichte er das Ziel. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich herausgeholt habe. Ich bin fast an meine Bestzeit der EM in Jerusalem herangelaufen und in der Halle sind es wirklich andere Bedingungen“, so Alexander Stepanov. Die Norm für die Deutschen Meisterschaften der Aktiven hat Stepanov nun in der Tasche, setzte sich sogar für wenige Stunden an die Spitze der Deutschen Bestenliste.

Vier Sindelfingerinnen allein auf der Bahn

Im Alleingang gelang auch der Sindelfinger 4×200-Meter-Frauenstaffel ein erster Meilenstein. Weil aufgrund unterschiedlicher Saisonplanungen nur an diesem Wochenende eine Staffel in der Topbesetzung Jessica-Bianca Wessolly, Melanie Böhm, Lisa Sophie Hartmann und Carolina Krafzik möglich war, gab das Quartett von Beginn an Vollgas. Mangels Konkurrenz, keine andere Frauenstaffel war gemeldet unter verschärften Bedingungen im Alleingang. Die Athletinnen machten sich auf, die Norm für die Deutschen Meisterschaften in Leipzig zu knacken. „Am Besten mit einer guten Zeit, damit wir bei den Deutschen Meisterschaften auch eine gute Bahn bekommen“, so Trainer-Fuchs Werner Späth. Das Kunststück gelang, die Sindelfingerinnen blieben in 1:37,04 Minuten nur eine halbe Sekunde unter ihrer starken Bestzeit aus dem vergangenen Jahr und wecken für die nationalen Meisterschaften Medaillenträume.

In einem engen Rennen triumphierte auch Emily Junginger. Die U20-Athletin siegte im 1500-Meter-Rennen der Frauen mit schnellen 4:33,39 Minuten, ein guter Saisonstart in der Halle nach einer erfolgreichen Cross-Saison.

In konstanter Form präsentierte sich Jessica-Bianca Wessolly. Nachdem sie in der Vorwoche in Mannheim schon mit guten 7,53 Sekunden in die Saison gestartet wer, sprintete die Sindelfingerin über die 60 Meter auf Platz zwei und trug sich mit 7,59 Sekunden in die Ergebnisliste ein. Dritte wurde Lotta Mage abseits ihrer Parade-Strecke über die 400 Meter in 56,66 Sekunden.

Lisa Sophie Hartmann und Melanie Böhm waren über die 200-Meter-Strecke unterwegs. Böhm als Warm-up für den späteren Staffellauf, sie wurde in 25,41 Sekunden Vierte. „Wenn die Staffel ruft, bin ich gerne dabei, den Wettkampf habe ich aber aus dem Training gemacht. Ich plane keine Hallensaison, sondern muss ab Mai über die 400-Meter-Hürden in guter Form sein“, so Melanie Böhm. Hartmann wurde in 24,73 Sekunden Zweite.

Im fortgeschrittenen Sprinteralter von knapp 30 Jahren lief Yannic Kring über die 60 Meter der Männer nah an seine Bestzeit heran und durfte als einziger Sindelfinger das Finale bestreiten. Mit 7,09 Sekunden und Platz fünf fehlt nicht mehr viel zur 7-Sekunden-Schallmauer. „Das war fast eine Bestleistung und ich werde ja auch immer älter, wenn ich jetzt noch meinen Start umsetzen kann, kommt eine schöne Zeit heraus“, so Krings.

Gemeinsam mit Lukas Gärtner, Maximilian Dillitzer und Florian Burkhardt lief er am Abend außerdem zum 4×200-Meter Staffelsieg in 1:28,91 Minuten. Damit haben die Sindelfinger immerhin die B-Norm für die Deutschen Meisterschaften geknackt.

Schnell startete auch U20-Mann Lukas Gärtner in die Saison. Er siegte über die 200 Meter in 22,28 Sekunden, Nils Haumann wurde in 23,83 Sekunden Siebter. In einem umkämpften Staffelrennen liefen Dmitrij Krom, Aaron Ott, Nils Haumann und Luke Schmidt knapp zu Silber in 1:35,52 Minuten.Dritter im Kugelstoßen wurde Dominik Burkhardt mit 11,39 Metern. In der U18 konnte Alina Fischer mit einer Medaille glänzen. Im 60-Meter-Hürdenfinale lief sie in 9,33 Sekunden auf Platz zwei.

Bild: Gleich im ersten Rannen knackt Alexander Stepanov die Norm für die Deutsche Meisterschaft über die 800 Meter. Bild: Schüttke

Quelle: Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung Online