VfL besiegt FC Wangen mit 2:1
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen den FC Wangen kennt der Jubel beim VfL Sindelfingen keinen Grenzen / Eine oder andere Abschiedsträne.
Fußball. Der VfL Sindelfingen hat am vorletzten Saisonspieltag den Klassenerhalt in der Verbandsliga geschafft. Mit einem hart umkämpften 2:1-Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten FC Wangen hat sich das Team von Roberto Klug nun aller Abstiegssorgen entledigt. „Ich bin so stolz auf die Jungs“, war der Sindelfinger Trainer nach dem ersehnten Schlusspfiff sichtlich erleichtert. „Auch in diesem Spiel mussten wir, wie schon die gesamte Saison über, noch einmal leiden und an die Grenzen und darüber hinaus gehen. Aber auch heute haben die Jungs gezeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Jetzt ist das Ziel erreicht, die Party darf beginnen.“
Immer wieder mussten Akteure aus dem Kreisliga-B-Kader in dieser Verbandsligasaison oben aushelfen. Der VfL-Coach erinnerte an die vielen Verletzten im Kader, die er teilweise mit den Reservespielern Hakan Kilinc, Lars Reichert oder Enis Bytygi aufzufangen versuchte. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Spieler einfach so vier Ligen überspringen“, so Roberto Klug weiter. „Die Jungs waren da, als wir sie gebraucht haben, und sie haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen.“
Aufgrund der Personalprobleme hatte Roberto Klug teilweise nur zehn Feldspieler zur Verfügung. „Wir hätten uns in solchen Momenten ergeben können“, wirkte der Sindelfinger Trainer im Jubel über den Klassenerhalt auch nachdenklich. „Aber das war nie eine Option für uns.“ In dieser Hinsicht blieb vor allem das Spiel bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach Mitte Oktober in Erinnerung, als ohne Auswechselmöglichkeiten ein 0:0 heraussprang. „Damals hat man gesehen, welchen Charakter und Willen diese Mannschaft besitzt“, lobte auch Thomas Dietsche.
Für den sportlichen Leiter der Sindelfinger ist der Klassenerhalt „so was von verdient. Ich ziehe alle Hüte vor der Leistung der Trainer und Spieler, die Fantastisches geleistet haben.“ Thomas Dietsche verwies auf die großen Verletzungsprobleme, aber auch auf die Mammutsaison mit am Ende bis zu sieben Absteigern. „Wir brauchen 50 Punkte, um die Liga zu halten – das sagt doch schon alles.“
Nicht nur deshalb spricht auch Endrit Syla – für viele Sindelfinger Fans der Spieler der Saison – von einer „unvergesslichen Runde. Wir waren so oft abgeschrieben, haben aber immer wieder zurückgeschlagen und sind jetzt gesichert.“ In Erinnerung bleibe die Saison auch „weil wir uns alle taktisch enorm weiterentwickelt haben. Ich durfte zum Beispiel mehrmals im defensiven Mittelfeld ran, Oli Glotzmann in der Innenverteidigung. Das ist nicht normal, zeigt aber, was für ein verschworener Haufen wir sind und was wir alles bereit waren, zu investieren.“
Damit ein jeder Akteur in Zukunft wieder auf seiner präferierten Position zum Zuge kommt, will sich der VfL Sindelfingen personell deutlich breiter aufstellen. Der Klassenerhalt wird nun auch das Karussell richtig in Fahrt bringen. „Einige potenzielle Neuzugänge haben noch gezögert wegen des drohenden Abstieges“, bestätigte Roberto Klug. „In den kommenden Tagen werden wir nun aber die neuen Spieler präsentieren können.“
In die Feierlichkeiten ob des geglückten Klassenerhalts mischte sich aber auch die ein oder andere Abschiedsträne. Oliver Glotzmann geht wie bereits angekündigt zu seinem Heimatverein TSV Ehningen zurück. „Jetzt gehe ich zufrieden und mit gutem Gewissen“, strahlte der VfL-Kapitän. Ersatztorhüter Michael Walz beendet seine Karriere. Seinen Platz nimmt Maurice Zivny aus der eigenen zweiten Mannschaft ein.
Und dann ist da noch Yannick Sagert, der gegen Wangen Gelb-Rot-gesperrt zuschauen musste. Der Innenverteidiger wechselt zur neuen Runde zum Oberligisten SSV Reutlingen. „Ich freue mich auf die Herausforderung, denn ich will den nächsten Schritt tun“, erklärt der 22-jährige Innenverteidiger. Die Zeit in Sindelfingen wird er „immer in schöner Erinnerung behalten. Die Jungs sind wie eine Familie, sie haben mich vom ersten Tag an super aufgenommen. Hier sind Freundschaften über den Sport hinaus entstanden, deshalb fällt mir der Abschied auch alles andere als leicht.“
VfL Sindelfingen: Bachmann, Wetsch (76. Minute Schechinger), Dittrich (66. Minute Molitor), Glotzmann, Horny, Klotz, Feigl, Syla (71. Minute Häcker), Dodoli, Simao, Franke (58. Minute Krauß)
Bild: k/a
Quelle: SZ/BZ-Online